
Die Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Ilse Aigner sagte im Interview mit der Süddeutschen Zeitung:
Deutsche Informatiker haben mittlerweile eine Art digitalen Radiergummi entwickelt: ein System, mit dem jeder seine Dateien und Bilder mit einem Verfallsdatum versehen kann, bevor er sie ins Internet stellt. Nach Ablauf dieser Frist kann die Datei nicht mehr aufgerufen werden. Wenn es funktioniert, käme das einem Radiergummi doch sehr nahe und ließe sich auch weltweit verkaufen.
Konkret meint sie dabei das Projekt X-Pire. Das Verfahren ist so umständlich, dass es sich ohnehin nicht durchsetzen wird. Darüber hinaus finden sich bei Isotopp weitere Informationen, warum X-Pire mehr Schaden als Nutzen anrichten kann. Selbst wenn die Datenschutzaspekte wegfallen, bleibt ein wesentlicher Kritikpunkt. Das System sieht vor, Bilder zu verschlüsseln und den Schlüssel auf einem zentralen Server zu hinterlegen. Dazu Kristian Köhntopp:
Ist der Keyserver down oder nicht erreichbar, sind alle Bilddaten dieses Systems nicht mehr verfügbar.
Wer denkt, das wäre doch sehr unwahrscheinlich, möge sich bitte über Sony Connect und andere fehlgeschlagene DRM-Konzepte mit zentralisierter Infrastruktur informieren. Das Fazit kann nur sein, dass Bibliotheken und Archive die Annahme von Dokumenten mit solchen Mechanismen verweigern, da eine zuverlässige Archivierung nicht möglich ist.