WebPlotDigitizer

Manchmal begegnet man im Web oder in Publikationen Diagrammen, deren Datengrundlage man gerne hätte, die aber nicht veröffentlicht ist. Um aus Visualisierungen zumindest annäherungsweise brauchbare Daten zu machen, gibt es den WebPlotDigitizer. Wer zum Beispiel wissen möchte, welche Daten hinter der Fernleihstatistik der Vanderbild-Library 1980-1985 stecken, schaut auf S. 9 von Interlibrary Loan in ARL Libraries, lädt den Screenshot in den WebPlotDigitizer und dann erhält man folgende Daten, die man auch gleich von dort in Plot.ly darstellen lassen kann.

1979,6489260399273; 9,939749839035454
1979,7446983769335; 10,10157323649587
1979,8404707139393; 10,302547455922518
1979,9362430509452; 10,558332826101887
1980,0276620999055; 10,842828799056495
1980,11472786082; 11,160080959722846
1980,193087045643; 11,511952942465792
1980,2322666380546; 11,79984889156434
1980,258386366329; 12,139591024404627
1980,2888593826492; 12,536754362795383
1980,3236856870149; 12,920758674914158
1980,3585119913807; 13,272463558910792
1980,3933382957466; 13,606224316172902
1980,4325178881581; 13,946444959059443
1980,4760507686153; 14,253648408754461
1980,5195836490725; 14,566593979004526
1980,56311652953; 14,911121212307352
1980,6153559860786; 15,243754053031864
1980,6763020187186; 15,56777371292381
1980,7416013394045; 15,88153958611031
1980,8112539481363; 16,200945041984802
1980,893966421005; 16,51317284716549
1980,9897387580108; 16,801583902316715
1981,081157806971; 17,0759006615601
1981,1725768559313; 17,30641200111461
1981,2683491929374; 17,46975793054038
1981,3641215299433; 17,567634985455953
1981,4598938669494; 17,656376848579406
1981,5589311699896; 17,749523179174062
1981,6514385409612; 17,841690739219565
1981,7472108779673; 17,94609293112951
1981,8429832149732; 18,0687655066237
1981,938755551979; 18,194048136915633
1982,0345278889852; 18,36862351638791
1982,130300225991; 18,601216685364427
1982,2260725629972; 18,838731671959557
1982,321844900003; 19,000555069419974
1982,417617237009; 19,145413110695028
1982,513389574015; 19,249815302604972
1982,609161911021; 19,332032028734055
1982,7049342480268; 19,414248754863138
1982,800706585033; 19,480805152205733
1982,8964789220388; 19,539531385155076
1982,9922512590447; 19,52421906367495
1983,0880235960508; 19,50168559058772
1983,1837959330567; 19,34769235752055
1983,2795682700628; 19,14280305589728
1983,3753406070687; 18,8974579049089
1983,4711129440745; 18,699093740280002
1983,5668852810807; 18,575116137386942
1983,6626576180865; 18,526830123628592
1983,7584299550924; 18,530745205825212
1983,8542022920985; 18,610351877156546
1983,9499746291044; 18,748684781437227
1984,037040390019; 19,034920790923664
1984,115399574842; 19,33797715355115
1984,1894054716195; 19,64262854966615
1984,2634113683966; 19,966420347631303
1984,3417705532197; 20,31254261442164
1984,4201297380428; 20,636334412386798
1984,5028422109117; 20,947525445800597
1984,594261259872; 21,253032359877082
1984,6900335968778; 21,52056297664632
1984,7858059338837; 21,73719752485946
1984,8815782708898; 21,883360593533386
1984,9773506078957; 21,994287922437703
1985,0731229449016; 22,056929237583674
1985,1688952819077; 22,084334812960034
1985,2472544667307; 22,10558811631313

Neuer Denkmalatlas Niedersachsen mit freien Lizenzen

Der Denkmalatlas Niedersachsen ist ein Informationssystem für Informationen und Bilder zu und von Denkmälern in Niedersachsen. Der Atlas wurde am 22. Januar 2020 freigeschaltet.

Erfreulich ist, dass freie Lizenzen gewählt wurden sowohl für die Bilder (CC BY-SA 3.0) als auch für die Metadaten (CC0).

Sakristei und Bibliothek Kloster St.Blasien
Sakristei und Bibliothek Kloster St. Blasien, Lizenz: CC BY-SA 3.0 vom Niedersächsischen Amt für Denkmalpflege

Damit löst die niedersächsische Regierung ein Versprechen aus dem Koalitionsvertrag ein, das ich hier im Blog mit den Worten

Der digitale Atlas wird hoffentlich ein “offenes Projekt”.

kommentierte. Die Vorgeschichte Niedersachsens in Sachen Offenheit ist nicht gerade ruhmreich, daher kann man das hier getrost als erfreuliche Überraschung und hoffentlich als Zeichen für einen generellen Kurswechsel notieren.

Zur Erinnerung ein paar Links auf verwandte Beiträge aus der Vergangenheit.

Taguette: Open-Source-Software für qualitative Inhaltsanalyse

Wer eine Software sucht, mit der man Texte annotieren kann, zum Beispiel für qualitative Inhaltsanalyse, der kann viel Geld für etablierte Produkte ausgeben. Oder aber Taguette ausprobieren. Ich habe Taguette inzwischen in zwei Projekten eingesetzt. Die Software kann zumindest für meine Zwecke genug. Wer seine Texte (z.B. Interview-Transkripte) schon vorliegen hat, dem sei ein Blick in Richtung Taguette empfohlen.

Invest in Open Infrastructures (IOI)

We imagine a world in which communities of researchers, scholars, and knowledge workers across the globe are fully enabled to share, discover, and work together. It is clear that the needs of today’s diverse scholarly communities are not being met by the existing largely uncoordinated scholarly infrastructure, which is dominated by vendor products that take ownership of the scholarly process and data. We intend to create a new open infrastructure system that will enable us to work in a more integrated, collaborative and strategic way. It will support global connections and consistency where it is appropriate, and local and contextual requirements where that is needed.

Invest in Open Infrastructures (IOI) nennt sich eine neue Initiative, die sich dieser Probleme widmen möchte. Mehr Informationen gibt es im Blogposting zum IOI-Launch. Es gibt ein Statement und auch die Möglichkeit, die Initiative öffentlich zu unterstützen.

Alle Stellenangebote im Bibliothekswesen in einem Portal

Der folgende Text ist eine Pressemitteilung zur neuen Unterstützung von OpenBiblioJobs durch BIB. Da ich das Projekt und auch die nun offizielle und m.E. längst überfällige Zusammenführung dieser beiden Dienste vollkommen unterstütze, gibt es die Mitteilung hier einmal vollständig.

Nun kommt zusammen, was zusammen gehört. Das ehrenamtlich geführte OpenBiblioJobs und das ebenso ehrenamtlich vom BIB für seine Mitglieder betriebene bibliojobs kooperieren. Ab dem 01. April – und nein, dies ist kein Aprilscherz – werden beide Plattformen zu einer und Stellensuchende finden zukünftig alle Stellen aus dem Bibliotheksbereich offen und frei zugänglich unter dem Dach von OpenBiblioJobs.

Die Plattform wird durch beide Berufsverbände, BIB und VDB, und weitere Partner unterstützt. Der VDB trägt seit Oktober 2017 die Betriebskosten von OpenBiblioJobs und ab April 2019 beteiligt sich auch der BIB. OpenBiblioJobs soll künftig die zentrale und offene Plattform für alle Stellenanzeigen im Bibliothekswesen sein.

An der gewohnt einfachen Form, neue Jobangebote zu melden, ändert sich nichts. Man teilt über das einfache Eingabeformular bei OpenBiblioJobs die betreffende freie Stelle mit. Diese wird zunächst redaktionell geprüft, ergänzt und dann freigeschaltet. Das Redaktionsteam besteht aus ehrenamtlich tätigen Kolleg*innen aus dem OpenBiblioJobs-Team und dem BIB. Der BIB bringt seine tarifrechtliche Kompetenz ein und trägt zu einer Qualitätsverbesserung des Angebotes
aktiv bei.

Auch die bibliothekarische Mailingliste InetBib unterstützt das kooperative Portal für bibliothekarische Stellennachweise. Mit der zunehmenden Anzahl von Stellenanzeigen wurden dort (Fach-)Diskussionen in den Hintergrund gedrängt. Diese sollen wieder im Mittelpunkt stehen, um sich auf den ursprünglichen Zweck der Liste zu konzentieren. Daher wird ab dem 01.04.2019 die Einreichung von Stellenangeboten über die Mailingliste InetBib nicht mehr akzeptiert und stattdessen auf das zentrale Angebot OpenBiblioJobs verwiesen.

Für Sie heißt das:

  • Melden Sie vakante Stellen mit wenigen Angaben (Name der Einrichtung, Jobkurzbeschreibung, ggf. Bewerbungsfrist und Link zur Ausschreibung) über das Eingabeformular bei OpenBiblioJobs.
  • Die Stellen werden geprüft, mit formalen Angaben zu Einrichtungs- und Stellentyp durch die Redaktion von OpenBiblioJobs ergänzt, innerhalb eines Werktages freigeschaltet und sind somit schnell für alle Jobsuchenden zugänglich.
  • Ihr Vorteil: Sie brauchen keine weiteren Portale oder Mailinglisten
    zu bedienen. Es genügt, wenn die Stellenanzeige in diesem Portal veröffentlicht wird.

Das Team von OpenBiblioJobs und BIB (Bibliojobs) freut sich darauf, nun gemeinsam in bewährter Qualität Stellenangebote von Bibliotheken, Archiven und Informationseinrichtungen auf einer zentralen Plattform zugänglich machen zu können.

Das Redaktionsteam wird unterstützt durch VDB, BIB, VÖBBlog, TIB, InetBib, ForumÖB, Bibliotheksverband Südtirol. Weitere Unterstützer sind herzlich willkommen.

Umfrage zur “Transformation des Auskunftsdienstes in wissenschaftlichen Bibliotheken”

Durch die Digitalisierung und die veränderte Informationspraxis in Wissenschaft und Gesellschaft befindet sich auch der Auskunftsdienst in einem Veränderungsprozess. Welche Veränderungen Bibliothekarinnen und Bibliothekare dabei speziell im Handlungsfeld Auskunftsdienst wahrnehmen und welche neuen Anforderungen sich daraus in der Berufspraxis ergeben, soll mit Hilfe dieser Umfrage erfasst werden.

Zur Umfrage einer Studentin der TH Köln zu Auskunftsdienstleistungen geht es hier entlang.

Offene Gesetze für alle

“Nicht alle Helden tragen Capes!” heißt es. Ob dies bei der Open Knowledge Foundation Deutschland der Fall ist, weiß ich nicht. Superheldenkräfte oder zumindest gute Anwälte werden jedoch in näherer Zeit vermutlich benötigt werden, um dem juristischen Ärger zu entgehen, den man sich dort eingebrockt hat. Die OKFN hat es tatsächlich gewagt, das Bundesgesetzblatt im Internet zu veröffentlichen. Damit sind die Gesetze endlich in dem Organ für alle verfügbar, in dem sie zum Inkrafttreten erscheinen müssen.

Man könnte denken, das sei selbstverständlich in einer Demokratie.

Wer juristischen Lesestoff benötigt, kann sich nun also auf OffeneGesetze.de bedienen.

Ein neues Institut für “Eigentum und Urheberrecht in der Demokratie”

An der HU Berlin wurde das Humboldt-Forschungsinstitut Eigentum und Urheberrecht in der Demokratie eröffnet. In der ersten Pressemitteilung heißt es:

Forschungsziel ist das Zusammenwirken von Urheberrecht und Demokratie. Dabei liegt der Fokus auf der Bedeutung des geistigen Eigentums als wesentlicher Bestandteil einer freiheitlich verfassten Gesellschaftsordnung.

Die unabhängige Forschung des Instituts ist gewährleistet durch die 250 Förderern und einen wissenschaftlichen Beirat, dem unter anderem
Christoph Keese und Michael Hanfeld angehören. Über letzteren schrieb Stefan Niggemeier:

Das einzige, was für diese Leute jetzt noch akzeptabel ist, ist eine hundertprozentige Unterstützung der Verleger-Forderungen. Wer sie im Prinzip unterstützt, aber es wagt, auf Probleme oder mögliche Kollateralschäden hinzuweisen, muss sich vorwerfen lassen, die freie Presse im Grunde abschaffen zu wollen.

Geleitet wird das Institut von Eva Inés Obergfell, die sich vor dem Rechtsausschuss des Bundestages für das Leistungsschutzrecht ausgesprochen hatte. Wer mehr über die Ausrichtung des Instituts in Erfahrung bringen möchte, kann sich die Gastbeiträge zu Gemüte führen.

Welcher Art werden Publikationen unter dem edlen Humboldt-Label zum Leistungsschutzrecht in Zukunft wohl sein?

Houston Public Library verklagt wegen Dragqueen-Vorlesung

Eine Gruppe von “‘Christ followers,’ taxpayers and card-carrying library patrons” hat die Houston Public Library verklagt, weil in der Bibliothek Lesungen von Dragqueens abgehalten wurden. In der Klage geht es anscheinend um die Verletzung der Religionsfreiheit.

Den Kindern auf einem Foto der Lesung scheint’s auf jeden Fall gefallen zu haben. Das Foto und mehr Informationen gibt es in diesem Artikel hier.