Taguette: Open-Source-Software für qualitative Inhaltsanalyse

Wer eine Software sucht, mit der man Texte annotieren kann, zum Beispiel für qualitative Inhaltsanalyse, der kann viel Geld für etablierte Produkte ausgeben. Oder aber Taguette ausprobieren. Ich habe Taguette inzwischen in zwei Projekten eingesetzt. Die Software kann zumindest für meine Zwecke genug. Wer seine Texte (z.B. Interview-Transkripte) schon vorliegen hat, dem sei ein Blick in Richtung Taguette empfohlen.

Firefox 54 mit wirklich großen Änderungen

Firefox 54 ist frisch veröffentlicht und bringt zumindest eine wichtige Neuerung mit sich. Heise beschreibt es folgendermaßen:

Mit der neuen Version 54 kann Firefox nun mehrere Betriebsprozesse gleichzeitig ausführen; vorige Versionen haben lediglich einen Prozess für alle Tabs ausgeführt. Stürzte eine Seite mal ab, riss sie den ganzen Browser mit. Konkurrenten wie Chrome lagern jedes Tab in einem eigenen Prozess aus, sodass in der Regel auch nur ein einzelnes Tab abstürzt

Die Tab-Messies unter uns werden dies zu schätzen wissen. Und wer den Rich-Text-Editor benutzt, wird sich auch über eine nutzerfreundliche Link-Eingabe freuen.

Check your checksums – SHA1 wurde entwertet

Heise berichtet:

In einer Kooperation zwischen der CWI Amsterdam und Google gelang es, dem bereits angeschlagenen Hash-Verfahren SHA-1 mit einer echten Kollision den praktischen Todesstoß zu versetzen.

Das SHA1-Verfahren wird u.a. von OPUS zur Berechnung von Prüfsummen für Dateien eingesetzt (wie hier zum Beispiel). Da es nun gelang, zwei unterschiedliche PDF-Dateien mit demselben SHA1-Wert zu erzeugen, ist das Verfahren faktisch wertlos. OPUS ist hier nur ein Beispiel, SHA1 wird vielerorts eingesetzt.

Welche Bibliotheken bieten Citavi for DBServer an?

Vor über einem Jahr wurde Citavi for DBServer eingeführt, ein endlich für die Kollaboration per Web, aber leider auf Microsoft SQL-Server beschränktes Feature von Citavi. Ich halte die Beschränkung auf Microsoft SQL-Server bekanntlich für falsch und nicht an den Bedürfnissen der akademischen Community ausgerichtet.

Wie sieht es nun aus? Welche Bibliotheken bieten diese Dienstleistung an? Werden Workshops angeboten? Gibt es Hinweise auf die Beantragung von entsprechenden Servern? Zumindest im öffentlich sichtbaren Web sieht man… nichts. Die Ruhr-Uni Bochum schreibt, dass sie das Feature nicht lizenziert habe. Die Bibliothek des KIT verkündet, dass “‘Citavi for DBServer’ […] derzeit noch nicht angeboten werden” könne.

Ich möchte mich nicht auf Vollständigkeit berufen, aber im Citavi-Forum konnte ich nur einen Thread mit einer konkreten Frage zu DBServer finden. Ansonsten wird DBServer erwähnt, wenn die Citavi-Mitarbeiter auf die Möglichkeit der Nutzung hinweisen oder Nutzer explizit darauf hinweisen, dass sie es nicht verwendet haben. Wer selbst stöbern möchte, klicke bitte hier entlang.

Im Forum schrieb ein Citavi-Mitarbeiter:

Aber unsere Situation ist, dass wir mit keinem anderen DBMS so viele Kunden erreichen können wie mit SQL Server.

Ich möchte meine Frage von vor einem Jahr wiederholen: Gibt es inzwischen eine oder mehrere Bibliotheken, die Citavi for DBServer als Service anbieten? Vorzugsweise im deutschsprachigen Bereich?

Neues Open-Source-ILS: Folio

EBSCO gab schon vor einiger Zeit bekannt, sich für FOLIO zu engagieren, ein Open-Source-ILS, das unter anderem mit (oder vom) Open Library Environment (OLE) entwickelt wird oder werden soll. Ob das ein weiteres OLE-Engagement für Kuali ein- oder ausschließt, konnte ich spontan nicht herausfinden. Kann jemand in den Kommentaren ein paar Einsichten ergänzen?

 

OJS 3.0 erscheint am 31. August 2016

Das nach eigenen Angaben bedeutendste Update des Open Journal Systems (OJS) seit 2005 wird am 31. August veröffentlicht: OJS 3.0.

It incorporates a decade of feedback from our users on the community forum, through usability testing, and through thousands of conversations, feature requests, and helpful critiques. With OJS 3, you will find many new features and ways of organizing your workflow.

Aus dem OJS-Blog. Einige größere Änderungen sind hier zusammengefasst.

EU-FOSSA: Welche Open-Source-Software soll überprüft werden?

Heise.de:

Das EU-Projekt FOSSA ist angetreten, die Sicherheit in Open Source-Projekten zu verbessern. Mit einer aktuellen Umfrage wollen die Projekt-Manager nun Input sammeln, welches Projekt als erstes einen Code-Review bekommen soll. Die Auswahl reicht dabei von 7-zip über VLC bis hin zu Apache Tomcat. Noch bis zum 8. Juli können Interessierte abstimmen.

Weitere Informationen hier: EU-FOSSA pilot project: consultation on the choice of software for a sample code review

Warum für Open-Source-Software spenden?

Software zu entwickeln ist häufig sehr zeitintensiv. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn eine Software über lange Zeit gepflegt wird. Dennoch gibt es zahllose Open-Source-Anwendungen für fast jedes denkbare und von Software lösbare Problem.

Dahinter stecken manchmal EntwicklerInnen, die sich der Software im Rahmen ihrer Lohnarbeit widmen können. Doch ein wirklich unglaublich großer Berg an Programmen wird in der Freizeit entwickelt. Die Motivationen dahinter sind vermutlich ähnlich zahlreich wie es die Entwickler selbst auch sind.

Einige Open-Source-Projekte haben einen Spenden-Button. Warum sollte man da draufklicken und Geld für etwas überweisen, das man auch gratis bekäme? Als Zeichen der Anerkennung. Für 10 Euro kann sich der Entwickler zwar gerade mal eine Pizza bestellen. Doch der rein ökonomische Wert ist hier vielleicht gar nicht entscheidend. Frank Bültge hat es vor einigen Jahren formuliert:

Habe ich noch zu den Anfängen gesagt, dass es toll ist, wenn man eine Spende erfährt, so kann ich das jetzt noch immer sagen; der Unterschied ist, ich kann es nur selten sagen und wenn, dann kommt die Spende oft aus dem Ausland, von Menschen, die meine Beiträge nicht mal in ihrer Sprache lesen können und dafür einen Service nutzen müssen oder die einfach ohne Beitrag ein Plugin oder Theme nutzen. Schade ist, dass gerade der Deutsche so spartanisch mit einem Danke umgeht – dabei geht es mir nicht um die Größe der Spende, es ist die Geste.

By Fox GR, Kaplan J, Damasio H and Damasio A [<a href="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0">CC BY 4.0</a>], <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/File%3ANeural_correlates_of_gratitude.jpg">via Wikimedia Commons</a>
Neurale Aktivität bei “Dankbarkeit”. Von Fox GR, Kaplan J, Damasio H and Damasio A [CC BY 4.0], via Wikimedia Commons. Zum Artikel.
Betätigen wir also ab und zu den Spenden-Knopf und bedanken uns so für die viele tolle Software, die wir teils seit Jahren nutzen oder die uns in entscheidenden Situationen viel Zeit und Nerven erspart.

R ist auf dem Vormarsch

CC-BY-SA 4.0 von Joshua Kunst
CC-BY-SA 4.0 von Joshua Kunst

Auf Stackoverflow ist R die am schnellsten wachsende Programmiersprache, und Microsoft hat eine Microsoft-R-Server-Produktfamilie an den Start gebracht. Ein Klick auf den ersten Link (zu diesem Posting von Joshua Kunst) zeigt übrigens eindrucksvoll, was man mit R alles anfangen kann. Stöbern im Blog lohnt sich, da gibt es fantastische Visualisierungen zu entdecken.