Schweiz will 100% Open Access bis 2024

Auf Netzpolitik.org wird die neue Open-Access-Strategie für die Schweiz vorgestellt, doe folgende Maßnahmen umfasst:

  1. Einführung und Abstimmung von OA-Politiken: alle wesentlichen Forschungseinrichtungen sollen über aufeinander abgestimmte Open-Access-Richtlinien verfügen.
  2. Verhandlungen mit Verlagshäusern, die “ verschiedenste Modelle“ wie Lizenzklauseln oder Mitgliedschaften bei OA-Verlagen und jedenfalls eine Ausstiegsklausel im Falle des Scheiterns beinhalten.
  3. Koordinierung und Zusammenlegung der Ressourcen, z.B. hinsichtlich institutioneller Repositorien.
  4. Alternative Publikationsformen, „die die Position der Wissenschaft gegenüber den Verlagen stärken“
  5. Kommunikation und Sensibilisierung, wobei sich die Schweiz u.a. dazu verpflichtet, auch in der internationalen Debatte eine aktive Rolle zu spielen.
  6. Unterstützender regulatorischer Rahmen, wonach u.a. „ein bedingungsloses Recht auf eine zweite Publikation (Sekundärpublikationsrecht) garantiert“ wird.
  7. Nationales Monitoring der Bemühungen.

Das Ziel dieser Maßnahmen ist in der Nationalen Open-Access-Strategie für die Schweiz (PDF) als Vision bezeichnet:

Unter Berücksichtigung der oben erwähnten Grundlagen möchte die nationale OA-Strategie für die Schweiz in Übereinstimmung mit internationalen Standards folgende Ziele erreichen: Bis 2024 müssen alle wissenschaftlichen Publikationen in der Schweiz OA und alle mit öffentlichen Geldern finanzierten wissenschaftlichen Publikationen im Internet frei zugänglich sein. Die OA-Landschaft wird aus verschiedenen OA-Modellen bestehen.

Ich habe Schwierigkeiten mit den Formulierungen des zweiten Satzes:

  1. Ziel: alle wissenschaftliche[n] Publikationen in der Schweiz OA
  2. Ziel: alle mit öffentlichen Geldern finanzierten wissenschaftlichen Publikationen im Internet frei zugänglich

Meint das erste Ziel, dass alle weltweit veröffentlichten Publikationen in der Schweiz zu OA-Bedingungen zugänglich sein sollen? Oder bedeutet “Publikationen in der Schweiz”, dass sie in der Schweiz veröffentlicht wurden? Meint das zweite Ziel, dass alle weltweit von irgendeinem Staat, Land oder einer Kommune mit öffentlichen Geldern finanzierten wissenschaftlichen Publikationen im Internet frei zugänglich sein sollen? Bezieht es sich auf Publikationen, die von der Schweiz finanziert wurden?

Was zahlen niederländische Universitäten an wissenschaftliche Verlage?

Christian Gutknecht arbeitet seit einiger Zeit mit großer Beharrlichkeit an der Offenlegung der Zahlungen von wissenschaftlichen Einrichtungen in der Schweiz an wissenschaftliche Verlage, wie zum Beispiel von der Universität Zürich. In den Niederlanden versuchen nun der Student Amos Keestra und der sich im Ruhestand befindliche Bibliothekar Leo Waaijers (u.a. Quality Open Access Market) über eine Art Informationsfreiheitsanfrage (“wob-verzoek“) in Erfahrung zu bringen, was die Einrichtungen an die Verlage bezahlen.

Ich hoffe, diese Informationen aus einem Volkskrant-Artikel sind korrekt wiedergegeben. Über Korrekturen und wichtige fehlende Informationen in den Kommentaren würde ich mich sehr freuen.

[via jeroenbosman]

ETH-Bibliothek: Stellungnahme zur Klage der STM-Verlage

Wie schon erwähnt hat die International Association of Scientific, Technical and Medical Publishers (STM) gegen den Dokumentlieferdienst der ETH Zürich geklagt. Wolfram Neubauer, Direktor der ETH-Bibliothek, äußerte sich nun in einer Stellungnahme zur Klage.

STM-Mitglieder sind u.a.:

  • Börsenverein des deutschen Buchhandels
  • Crossref
  • Elsevier
  • IEEE
  • Springer
  • Thieme
  • Thomson Reuters
  • Wiley

Neues Biblioblog: Biblionline.ch

Durch einen Trackback bin ich zufälig auf ein relativ neues Biblioblog gestoßen: Biblionline.ch. Thema des Blogs sind Schweizer Bibliotheken und die digitale Revolution. Seit Februar schreibt Fabian Müller dort Postings in den Kategorien Schweiz, E-Ressourcen, Open Access, Zukunftsvisionen, Social Media und noch einigen weiteren. Ein aktuelles Beispiel ist der Hinweis auf Rudolf Mumenthaler Vortrag über neue Herausforderungen für Bibliotheken.

Montreux Sounds Digital Project

Mehr als 5000 Stunden des Montreux Jazz Festivals mit Künstlern wie Ella Fitzgerald, David Bowie und Miles Davies können dank dem “Montreux Sounds Digital Project” für die Nachwelt erhalten bleiben. Seit dem Jahre 1967 liess das Festival seine Konzerte filmen. Am Projekt beiteiligen sich die ETH Lausanne, der Uhrenhersteller Audemars Piguet und die Montreux Sounds SA . Ziel ist es, die Aufnahmen in einem Verzeichnis zu erfassen und zu digitalisieren. Mehr Infos hier.

Best of Montreux Jazz Festival 1967 – 2006

Neuer Biblioblog: Weblog4Information

Edlef Stabenau macht in Netbib auf das Fast-Blog Weblog4Information aufmerksam, das sich anscheinend eher dem schweizerischen Informationswesen widmet.

Warum Fast-Blog?

Ungewöhnlich und schade ist allerdings, dass die Kommentarfunktion wohl abgeschaltet ist?!

Die bisherigen Postings, z.B. dieses über die Schweiz-Seiten der Informationsplattform Open-Access.net lassen sich zumindest nicht kommentieren. Und ein Blog ohne Kommentarfunktion ist kein Blog. In der Überschrift heißt es dennoch “Biblioblog”, da sich dies hoffentlich noch ändern wird.

350 Jahre Winterthurer Bibliotheken

Dieses Jahr werden die Winterthurer Bibliotheken 350 Jahre alt. Im Laufe des Jahres werden deshalb verschiedene Veranstaltungen durchgeführt:

Am 11./12. November findet z.B. die internationale Tagung “Bibliotheksmetamorphosen” statt. Und am 3. Juli ist die Jubiläumsausstellung “Bücher, Bytes und Krokodil” im Museum Lindengut eröffnet worden. Das  “Krokodil” im Ausstellungsnamen macht auf die Anfänge der Bibliothek aufmerksam. Damals hat sie neben Büchern auch noch “Curiosa” aller Art gesammelt …

Das ganze Jubiläumsprogramm findet sich hier.