In der beliebten Reihe “Elsevier kauft” ist diesmal zu berichten, dass Plum Analytics von EBSCO erworben wurde. Das bekannteste Plum-Produkt sind vermutlich die PlumX-Metrics. Elsevier setzt also auf Altmetrics. Weitere Infos gibt es in der Pressemitteilung.
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Über 60 Einrichtungen ohne Elsevier
Voraussichtlich keine Volltexte von Zeitschriften des Elsevier-Verlags ab dem 1.1.2017:
Für rund 60 namhafte Wissenschaftseinrichtungen werden ab dem 1. Januar 2017 voraussichtlich keine Volltexte von Zeitschriften des Verlages Elsevier mehr zur Verfügung stehen. Hierzu gehört auch die Universität Göttingen mit 440 Zeitschriften.
Elsevier kauft Social Science Research Network (SSRN)
Elsevier baut weiter an einer Wissenschaftslandschaft komplett aus einer Hand. Nun geht man in den Bereich Pre-Print und kauft das Social Science Research Network (SSRN). Dazu in den Nature-News:
After trying without success more than a decade ago to set up preprint servers — where academics share their papers before peer review — science-publishing giant Elsevier is now buying one. It is paying an undisclosed sum for the Social Science Research Network (SSRN), one of the world’s most popular repositories of research in economics, law and the social sciences.
Open-Access-Journals stark in Scopus vertreten
Wer sich sorgt, dass ein in einer Open-Access-Zeitschrift erschienener Artikel nur theoretisch eine gute Sichtbarkeit hat, bekommt ein wenig Linderung: Scopus verzeichnet inzwischen um die 3800 Open-Access-Zeitschriften. Mehr Infos gibt es im Scopus-Blog.
Wikipedia, #Wikigate und/oder Open Access
SPARC und Wikipedia kündigen einen weltweiten “Editier-Marathon” zu Artikeln mit Open-Access-Bezug an, der in der Internationalen Open-Access-Week stattfinden soll.
Gleichzeitig, an anderer Stelle in derselben Wikipedia, wird darüber diskutiert, ob eine Zusammenarbeit von Elsevier und Wikipedia angebracht sei. Elsevier möchte 45 “top Wikipedia editors” mit kostenfreien ScienceDirect-Accounts versehen. Hintergedanke von Elsevier wird erstens kostengünstige Werbung und zweitens kostengünstiges (akademisches) SEO sein. Peter Murray-Rust hat die Debatte zusammengefasst. Auf Twitter wird unter dem Hashtag #Wikigate diskutiert.
Swets-Gruppe ist insolvent
Der Informationsdienstleister Swets (Swets & Zeitlinger Group B.V.) mit Sitz im niederländischen Leiden hat Insolvenz angemeldet. Eine entsprechende Meldung hat die deutsche Tochter Swets Information Services bestätigt.
Swets ist der breiten Öffentlichkeit vielleicht unbekannt und hat zur Zeit nicht einmal einen deutschsprachigen Wikipedia-Artikel – hier geht es zum englischen Artikel. Es handelt sich dabei jedoch um ein Branchen-Schwergewicht, das nicht nur als Mittler oder Makler zwischen wissenschaftlichen Zeitschriftenverlagen und Bibliotheken agiert(e), sondern unter anderem auch die Institutional Edition von Mendeley bewarb und vertrieb. Springer und Elsevier sind sicherlich nicht die einzigen, die derzeit eindringliche Botschaften an Bibliotheken bezüglich der Zahlungsabwicklungen senden…
Und: Die Aufsatztitel der Online Contents werden von Swets geliefert und täglich aktualisiert.
Taylor & Francis mischen sich in Inhalte ein
Taylor & Francis haben anscheinend versucht, die Veröffentlichung eines Artikels über Preistreiberei wissenschaftlicher Verlage zu stoppen, so berichtet Times Higher Education:
The debate, in the journal Prometheus: Critical Studies in Innovation, was due to appear last September, but was delayed by Taylor & Francis and published only at the end of last month.
T&F soll die Kürzung des Artikels um mehr als die Hälfte gefordert und zudem verlangt haben, eingeladene Debattenbeiträge sollen von ihnen genehmigt werden. Der Verlag konnte sich immerhin durchsetzen mit der Forderung, die Namen von Verlagshäusern zu streichen. Was natürlich Unsinn ist, wenn u.a. die Cost-of-Knowledge-Kampagne erwähnt wird, die dem elsevierschen Treiben gewidmet ist. Hier der Artikel:
David Harviea, Geoff Lightfoota, Simon Lilleya & Kenneth Weira: Publisher, be damned! From price gouging to the open road. Prometheus: Critical Studies in Innovation Bd. 31, H. 3, 2013. http://dx.doi.org/10.1080/08109028.2014.891710
Der Artikel wird interessant ergänzt durch:
Glenn S. McGuigan: Hateful metrics and the bitterest pill of scholarly publishing. Prometheus: Critical Studies in Innovation Bd. 31, H. 3, 2013.
http://dx.doi.org/10.1080/08109028.2014.891711
Mendeley -> Zotero
Luis J. Villanueva hat eine Anleitung verfasst, wie man von Mendeley zu Zotero migrieren kann. In sechs Schritten:
- Create new folders in Mendeley. You will divide your full library into each folder.
- Select a bunch of references from your library and drag-and-drop to an empty folder.
- Delete those references from the main library (to avoid duplication). Once the drag-and-drop is done it is as easy as clicking Del on your keyboard.
- Go to the new folder, select all the references (Ctrl-A) and hit Ctrl-E.
- Save the references in RIS format.
- In Zotero, select “Import…” and look for the RIS file. If you have files attached, the RIS file should have the full path to the file in your disk and Zotero will copy it.
Details und Hintergrund sind in seinem Posting “Mendeley sells out; I’m moving to Zotero” zu finden.
Kleine Umfrage zur Mendeley-Übernahme durch Elsevier
Ein bißchen Lesestoff noch zur Übernahme:
- Sauropod Vertebra Picture of the Week: A few words on Elsevier’s acquisition of Mendeley
- My thoughts on Mendeley/Elsevier & why I left to start PeerJ von einem ehemaligen Mendeley-Mitarbeiter
- A Matter of Perspective — Elsevier Acquires Mendeley . . . or, Mendeley Sells Itself to Elsevier
Interessant ist auch dieses Interview vom letzten September, in dem Mendeley-Victor sich über Elsevier äußert:
Elsevier tried to sneak in legislation through lobbying – the so-called Research Works Act – that was to undo the National Institute of Health’s Open Access mandate and therefore would have prevented public access to millions of bio-medical research papers. They had to pull back after outrage and boycotts from the academic community.
Elsevier kauft Mendeley
Der Startup-Liebling der BibliothekarInnen, Mendeley, wurde von Elsevier gekauft:
Elsevier’s acquisition of an innovative research management and social collaboration tool will enable the platform to further expand, giving researchers access to more content.
Die Gerüchte erweisen sich also als wahr.
Warum gleich den Account löschen? Sollte nicht erst abgewartet werden? Das Posting zur Akquisition im Mendeley-Blog sieht schließlich recht vielversprechend aus.
Gegenfrage: Wieviel Vertrauensvorschuss hat Elsevier verdient? Genau.
Update:
Wer mag, darf gerne an dieser kleinen Umfrage teilnehmen. Elsevier has bought Mendeley. What are you doing now?