Elsevier kauft Social Science Research Network (SSRN)

Elsevier baut weiter an einer Wissenschaftslandschaft komplett aus einer Hand. Nun geht man in den Bereich Pre-Print und kauft das Social Science Research Network (SSRN). Dazu in den Nature-News:

After trying without success more than a decade ago to set up preprint servers — where academics share their papers before peer review — science-publishing giant Elsevier is now buying one. It is paying an undisclosed sum for the Social Science Research Network (SSRN), one of the world’s most popular repositories of research in economics, law and the social sciences.

 

Open Access in der deutschsprachigen Geschichtswissenschaft

Klaus Graf überprüft in Archivalia die Aussage Peter Subers, über zwei Drittel aller Fachzeitschriften würden Selbstarchivierung von Postprints erlauben, auf Gültigkeit für deutschsprachige geschichtswissenschaftliche Zeitschriften.

Für den Bereich der deutschsprachigen Geschichtswissenschaft konnten anhand einer durch subjektiven Ranking ausgewählten Top-Ten-Liste der Zeitschriften keinerlei öffentliche Informationen über die Erlaubtheit von Selbstarchivierung ermittelt werden. Aussagekraft der SHERPA/ROMEO-List für diesen Bereich: Null

Sherpa, übernehmen Sie.

Sarah Glebe: "Institutional Repositories als zukunftsorientiertes Instrument der wissenschaftlichen Kommunikation",

Schon etwas älter, aber als Übersichtsarbeit immer noch interessant ist Sarah Glebes Diplomarbeit “Institutional Repositories als zukunftsorientiertes Instrument der wissenschaftlichen Kommunikation”, die nun auch online verfügbar ist.

Zusammenfassung:

Die zunehmende Finanzknappheit der öffentlichen Haushalte, die technische Entwicklung und der ständig wachsende Konkurrenzkampf in Forschung und Lehre veranlassen Universitäten und andere Institutionen dazu, über neue Kommunikationsformen nachzudenken, durch die Synergieeffekte zu erreichen sind. Weltweit führen heute unterschiedliche wissenschaftliche Einrichtungen Institutional Repositories ein bzw. nutzen sie bereits.

Diese Arbeit beschreibt Entwicklungen und Hintergründe, die die Einrichtung von Institutional Repositories betreffen. Darüber hinaus werden internationale Projekte zur Einführung von institutionellen Archiven erläutert und miteinander verglichen. Anschließend beleuchtet die Autorin dieser Arbeit Fragen im Zusammenhang mit der Veröffentlichung wissenschaftlicher Literatur, wie z.B. Open Access, Selbstarchivierung, rechtliche Probleme bzw. den Aufbau und das Management eines Institutional Repositories. Die Verfasserin der Arbeit entwickelt einen Vorschlag für einen Arbeitsablauf eines Institutional Repositories.

Spannend ist (nicht nur) der letzte Satz der Arbeit:

Die Zukunft wird zeigen, inwieweit sich übergeordnete Langzeitarchivierungsstellen für Institutional Repositories – OAI-basiert oder nicht – entwickeln werden.

Fünf Jahre, und der Satz hat an Aktualität kein bißchen verloren.

Offenheit in der wissenschaftlichen Kommunikation

Die Wissenswerkstatt schreibt über den weiten Weg von der Einstellungs- zur Verhaltensänderung, Hürden auf dem Weg zu Open Access. Es geht um die bekannten Schwierigkeiten, Open Access als grundsätzliches Linie wissenschaftlicher Kommunikation umzusetzen: Eine Idee für gut befinden, heißt noch nicht, daß man sich auch für sie einsetzt:

Und so kann es kaum überraschen, daß man bei der Befragung einzelner Wissenschaftler zu ihrem Publikationverhalten feststellt, daß hier Einstellung und Verhalten nur sehr schwach miteinander korrelieren. D.h. konkret: auch wenn Forscher die Open-Access-Idee gutheißen, so bedeutet das keineswegs, daß sie selbst in Open-Access-Zeitschriften publizieren. Hier ist jedem einzelnen Wissenschaftler das Hemd näher als der Rock.

Die Green Road wird in diesem Artikel leider gar nicht angesprochen.

[via Basic Thinking]