Repository-Software IR+

Logo IR+Der Chronicle of Higher Education berichtet über die neue Repository-Software IR+ der University of Rochester.

The idea is to get professors and graduate students to contribute their papers and dissertations to the repository by combining it with a Web-based workspace that accomplishes lots of other stuff they need to write up that research. Stuff like creating folders, managing files, and collaborating with colleagues. Also, they get to showcase their work on customized “researcher pages.”

Wie wichtig Funktionen wie personalisierbare Seiten sind, wurde hierzublog nun schon oft genug erwähnt. Und in Rochester kann man sich nun am praktischen Beispiel ansehen. Open Access kommt nur voran, wenn die Server den Wissenschaftlern handfesten Mehrwert bieten. Repository-Entwickler, sehr Euch IR+ bitte genau an! Das Repository selbst muss diese Funktionalitäten nicht unbedingt anbieten, aber die Schnittstellen dafür müssen geschaffen und gut dokumentiert werden. Mehr zum Thema Schnittstellen (Serviceorientierte Architektur) übrigens aktuell im Jakoblog.

Scribd und alternative Publikationsdienste

Eine kleine Übersicht über Publikationsdienste wie Scribd stellt Sebastian Schürmanns im DIYG vor. Für wissenschaftliche Autoren sind natürlich Open-Access-Server die erste Wahl (auch wenn sie von den vorgestellten Publikationsdiensten in Sachen Usability eine Menge lernen müssen). Da kämen dann fachliche oder institutionelle Dokumentenserver in Frage.

GoeScholar wagt erste Schritte zum Dokumentenserver 2.0

Vor knapp 2 Wochen hat die Universität Göttingen ihren Dokumentenserver GoeScholar freigeschaltet. An sich nicht weiter bemerkenswert, haben doch inzwischen zahlreiche Hochschulen ein solches Angebot. Bemerkenswert sind allerdings die Dienste, die unter “Mein GoeScholar” firmieren. Dort gibt es nämlich eine “Publikationsliste”, ein Feature, das ständig und immer wieder von Autoren nachgefragt wird. Bei GoeScholar ist das nicht ganz so chic durchdesignt wie im Web 2.0 gewohnt, der Dienst ist aber durchaus zweckmäßig. In der Demo-Version kann man sich die Funktionen ansehen. Hübsch auch die Einbindung der “Google-Zitationsrate”.

Ich konnte leider nicht herausfinden, ob die Liste auch als Widget funktioniert. Von Slideshare ist man ja so etwas gewohnt:

Bis dahin dauert es wohl noch ein wenig. Mit ca. 5-10 Jahren Verzug pflegen solche Nützlichkeiten irgendwann ja doch Einzug ins Bibliothekswesen zu halten. Dabei handelt es sich um handfeste Vorteile für Autoren, die die Akzeptanz von OA-Servern weiter verbreiten können.

Pedoc: Open-Access-Server für die Pädagogik

Die Verlage Barbara Budrich, Vandenhoeck & Ruprecht und V&R unipress kooperieren mit dem Fachportal Pädagogik und stellen Publikationen für den Open-Access-Server Pedocs zur Verfügung. Bislang sind 427 Dokumente abrufbar. Der Schriftenserver wird, wie so viele im deutschsprachigen Raum, mit OPUS betrieben.

[via Börsenblatt]

10. Sun Summit Bibliotheken: Digitalisieren, Archivieren, Publizieren

Am 18. und 19. März 2009 findet an der Uni Kassel das 10. Sun Summit Bibliotheken zum Thema “Digitalisieren, Archivieren, Publizieren” statt. Kleine Auswahl aus dem wirklich interessanten Programm:

  • Helge Steenweg: Digitalisierung im bibliothekarischen Alltag abseits von Förderprojekten
  • Manfred Thaller: Langzeitarchivierung zwischen Planung und technischer Praxis
  • Volker Conradt: Aggregation, Archivierung und Aufbereitung elektronischer Ressourcen am Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg
  • Sabine Thänert: Archivierung, Verknüpfung und Präsentation komplexer Forschungsmaterialien: Bibliotheken und Archive am Deutschen Archäologischen Institut

Da unter anderem auch Anne Christensen und Jakob Voss zu den Referenten gehören, wird vermutlich auch konferenzgebloggt?

Sarah Glebe: "Institutional Repositories als zukunftsorientiertes Instrument der wissenschaftlichen Kommunikation",

Schon etwas älter, aber als Übersichtsarbeit immer noch interessant ist Sarah Glebes Diplomarbeit “Institutional Repositories als zukunftsorientiertes Instrument der wissenschaftlichen Kommunikation”, die nun auch online verfügbar ist.

Zusammenfassung:

Die zunehmende Finanzknappheit der öffentlichen Haushalte, die technische Entwicklung und der ständig wachsende Konkurrenzkampf in Forschung und Lehre veranlassen Universitäten und andere Institutionen dazu, über neue Kommunikationsformen nachzudenken, durch die Synergieeffekte zu erreichen sind. Weltweit führen heute unterschiedliche wissenschaftliche Einrichtungen Institutional Repositories ein bzw. nutzen sie bereits.

Diese Arbeit beschreibt Entwicklungen und Hintergründe, die die Einrichtung von Institutional Repositories betreffen. Darüber hinaus werden internationale Projekte zur Einführung von institutionellen Archiven erläutert und miteinander verglichen. Anschließend beleuchtet die Autorin dieser Arbeit Fragen im Zusammenhang mit der Veröffentlichung wissenschaftlicher Literatur, wie z.B. Open Access, Selbstarchivierung, rechtliche Probleme bzw. den Aufbau und das Management eines Institutional Repositories. Die Verfasserin der Arbeit entwickelt einen Vorschlag für einen Arbeitsablauf eines Institutional Repositories.

Spannend ist (nicht nur) der letzte Satz der Arbeit:

Die Zukunft wird zeigen, inwieweit sich übergeordnete Langzeitarchivierungsstellen für Institutional Repositories – OAI-basiert oder nicht – entwickeln werden.

Fünf Jahre, und der Satz hat an Aktualität kein bißchen verloren.

PDF/A vs. Open Access?

Subjektive Meinung: PDF/A ist der vermutlich am schlechtesten implementierte Standard seit Erfindung von Dokumentstandards überhaupt. Es ist veröffentlichungswilligen und dem Open Access zugeneigten Autoren kaum zumutbar, schon vorhandene Dokumente in standardkonformes PDF/A zu konvertieren. Kaum eine Lösung hält, was sie verspricht, bei fast jeder Konvertierung schlägt irgend etwas fehl. Auf meinen Hilferuf zur PDF/A-Konvertierung haben sich etliche Leute bei mir per Mail gemeldet. Alle mit dem gleichen oder zumindest ähnlichen Problemen.

Wie ist Abhilfe zu schaffen? Eine mögliche Lösung scheint mir, auf die konsequente Einhaltung des PDF/A-Standards bei Dokumentenservern zu verzichten. Wer etwas veröffentlichen will, sollte nicht mit allzu vielen technischen Hürden belastet werden. So wie es momentan aussieht, steht die an sich gute Idee, einen offenen und einheitlichen Standard für Dokumentenserver zu verwenden, einer breiten Akzeptanz der Selbstarchivierung entgegen.

Es ist einfach lächerlich, dass jeder Autor vor der Archivierung seiner Dokumente drei Semester PDF/A studieren muss. Um eine breite Akzeptanz von OA zu erzielen, müssen wir es den Autoren so einfach wie möglich machen. Youtube und Slideshare müssen zumindest hierbei Vorbilder sein. Klar ist, dass eine solche Einfachheit vermutlich nicht erreicht werden kann. Zu unterschiedlich sind die Ziele der Dienste. Aber als Richtlinie kann und soll der Veröffentlichungsvorgang bei solchen Angeboten dienen.

Bleibt das Problem der Langzeitarchivierung. Eine mögliche Umsetzung wäre, diese zentral z.B. durch die DNB zu organisieren. Sie sollte auf jeden Fall nicht zum Problem der Autoren werden.

Ich bitte um Meldung in den Kommentaren: An welcher Bibliothek funktioniert der Umgang mit PDF/A auch nur halbwegs problemlos?

Geschäftstüchtige British Library

Vorgeschichte: Vor einiger Zeit haben zwei Infobiber einen Artikel zur Vermittlung von Informationskompetenz veröffentlicht, der nach einer gewissen Frist vom Verlag für Open-Access-Repositorien freigegeben wurde. Dies haben wir dann auch gerne wahrgenommen. Nun ist es so, dass damit für Dritte der Weg frei ist, um mit einem solchen Artikel den einen oder anderen Euro zu verdienen. Wie z.B. bei Emerald (GBP £13.00 plus handling charge of GBP £1.50 and VAT where applicable), bei Amazon (erfreulich günstig für nur $5,95) oder aber in der Premiumversion bei Research & Markets für sensationelle 34 Euro!

Nun ja, das kann man mehr oder weniger gut finden, vielleicht sogar unverschämt. Aber es ist alles rechtens, kein Einspruch möglich oder angebracht. Was ich jedoch ein wenig schräg finde, ist das Angebot der British Library, den Artikel via British Library Direct gegen Entgelt zu beziehen:

To buy the full text of this article you pay: £5.00 copyright fee + service charge (from £7.65) + VAT, if applicable

Copyright fee? Aha!

Fazit: Sollte jemand nach Publikationen suchen, ist British Library Direct für die Recherche vielleicht geeignet. Hat man das Gesuchte jedoch gefunden, sollte man lieber nochmal gegenprüfen (z.B. via BASE oder OAIster), ob man das Gewünschte nicht auch kostenfrei bekommen kann.