Einem kolumbianischen Studenten droht eine Haftstrafe, weil er eine wissenschaftliche Arbeit – anscheinend eine Masterarbeit – auf Scribd veröffentlicht hat, ohne die entsprechenden Rechte zu besitzen. Die Umstände beschreibt der Student in einem Blogposting selbst. Dagegen geht die Electronic Frontier Foundation nun auf die Barrikaden und ruft gemeinsam mit der Creative Commons, Right to Research Coalition und Open Access Button zur Zeichnung einer Open-Access-Petition auf.
Schlagwort: scribd
"Freie Bibliothek digitaler Dokumente" bei Mr. Wong
Bislang war Mr. Wong ein Social-Bookmarking-Dienst. Dies hat sich mit dem heutigen Tag geändert. Mr. Wong erlaubt nun auch den Upload und die Veröffentlichung von Dokumenten, wie es in ähnlicher Form beispielsweise schon bei Scribd möglich ist.
Stöbere in tausenden spannenden Dokumenten oder “befreie” eigene Texte von deiner Festplatte und teile sie mit der Öffentlichkeit. Bei uns findet alles was auf euren Festplatten schlummert seinen Platz: Hausarbeiten, Präsentationen, Broschüren, Rezepte oder Kurzgeschichten. Gängige Dateiformate werden unterstützt und automatisch konvertiert, so dass deine Dokumente online und ohne weitere Plugins betrachtet werden können. Mithilfe der Creative Commons-Lizenzen legst du fest unter welchen Bedingungen deine Dokumente veröffentlicht werden. Natürlich können auch Unternehmen und Organisationen die neue Funktion für ihre Arbeit nutzen.
Der Bereich “Uni” enthält die Kategorien Diplomarbeiten/Thesis, Hausarbeiten, Veröffentlichungen/Paper, Referate/Präsentationen und Skripte/Materialien. So findet man dort zum Beispiel ein Vorlesungsskript “Informations- und Kommunikationsmanagement” oder einen Artikel über “Die Wissensgesellschaft und die Bildung des Subjekts”.
In einigen Fällen scheint das Verlagslayout übernommen worden sein. Eine Embed-Funktion gibt es noch nicht, das ist aber sicherlich nur eine Frage der Zeit.
Es gibt also wieder einen Konkurrenten mehr für Hochschulrepositorien. Dem kann von Seiten der Bibliotheken zwar viel entgegengesetzt werden: Seriösität der Publikationsumgebung, Einbindung in die Datenbanklandschaft, Aufnahme der Publikationen in Bibliothekskataloge. Auf dem meines Erachtens wichtigsten Feld, der Bequemlichkeit der Veröffentlichung, liegen die Angebote der Hochschulen jedoch immer noch meilenweit zurück.
Andere über den neuen Dienst von Mr. Wong:
Upload-Formulare in Repositorien II
Übersicht:
Hier habe ich die Unübersichtlichkeit der klassischen Upload-Formulare in Open-Access-Repositorien zusammengefasst. Nun möchte ich darstellen, wer es besser macht. Und warum das so ist.
Youtube
Der Content-Gigant Youtube verzeichnete unlängst zwei Milliarden angesehene Videos pro Tag. Die genaue Zahl der Nutzer konnte ich nicht herausfinden. Die Schätzung von 300 Millionen Accounts konnte ich nicht verifizieren, ich halte sie aber zumindest in der Größenordnung nicht für unrealistisch. Ob es nun doppelt so viele sind oder nur 10% der 300 Millionen, ist an dieser Stelle unbedeutend. Festzustellen ist: Millionen von Usern sind in der Lage, ein Video auf Youtube zu veröffentlichen. Und das sieht folgendermaßen aus:
Datei hochladen
Dieses ist der erste Streich.
Videoinformationen und Datenschutzeinstellungen
Und der zweite folgt sogleich. Fünf Felder stehen zur Auswahl.
- Titel
- Beschreibung
- Tags
- Kategorie
- Datenschutz
Fertig.
Scribd
Noch radikaler geht Scribd vor. Auf der Startseite ist ein großer Upload-Button. Klickt man dort drauf, kann man sofort die zu veröffentlichende Datei auswählen. Dann folgt die Metadaten-Erfassung.
- Edit title
- Choose a category
- Ggf. Unterkategorie
- Scribble your description here
Slideshare
Auch Slideshare geht ähnlich vor. Zuerst lädt man die Datei hoch, dann füllt man folgende Felder aus:
- Title
- Description
- Tags
- Category
- Privacy
- Allow Download
Fazit
Gemeinsam ist den hier beschriebenen Upload-Vorgängen folgendes:
- Der Upload des Dokuments erfolgt am Anfang. Wenn die Datei einmal dem Server übergeben ist, ist die Motivation viel höher, auch noch die Erfassung vorzunehmen. [1] Dies ist eine These, die genauer untersucht werden muss. Vielleicht ein gutes Thema für eine Bachelor-Arbeit? Umgekehrt besteht überhaupt kein Problem, den Veröffentlichungsvorgang abzubrechen, wenn die Datei noch gar nicht hochgeladen wurde.
- Es werden nur die wichtigsten Daten erfragt. Bei einem Repository sind das immer mehr als z.B. bei Scribd. Aber der Unterschied ist so gravierend, dass man sich fragen muss, ob er nicht verkleinert werden muss.
Im nächsten Teil mache ich einen Vorschlag, wie ein Kompromiss zwischen den hier vorgestellten Diensten und den gängigen Veröffentlichungsformularen aussehen könnte.
References
↑1 | Dies ist eine These, die genauer untersucht werden muss. Vielleicht ein gutes Thema für eine Bachelor-Arbeit? |
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Scribd und alternative Publikationsdienste
Eine kleine Übersicht über Publikationsdienste wie Scribd stellt Sebastian Schürmanns im DIYG vor. Für wissenschaftliche Autoren sind natürlich Open-Access-Server die erste Wahl (auch wenn sie von den vorgestellten Publikationsdiensten in Sachen Usability eine Menge lernen müssen). Da kämen dann fachliche oder institutionelle Dokumentenserver in Frage.