Lagepläne in VuFind

Kathleen Bauer, Michael Friscia und Scott Matheson in in Code4Lib: From the Catalog to the Book on the Shelf: Building a Mapping Application for Vufind

At Yale University Library (YUL), recorded reference transactions revealed that after finding a book in the catalog patrons had difficulty knowing how to use the call number to find the book on the shelf. The Library created a mobile service to help locate the call number in the library stacks. From any call number of a book in Sterling Memorial Library at YUL, a map will be displayed which highlights that call number’s general area on a floor in the stacks. YUL introduced the mapping application in Yufind, a catalog in place at Yale since 2008 which is based on Vufind.

Die Fragen nach Standorten sind nach Implementierung stark zurück gegangen:

In the fall semester 2010, 7.3% of all questions at the Information Desk at Sterling Memorial Library were questions relating to finding a specific call number. After the mapping project was fully implemented in fall 2011 the number of call number related questions was reduced to 5.8% of all questions at the same desk, a 20.6% reduction in patron inquiries on this topic. More publicity for the mapping functionality and the iPad kiosk should further help reduce the number of requests. Based solely on the reduction in requests for help finding call numbers in Sterling Memorial Library the improved mapping can be judged successful and worth replicating elsewhere in the Yale Library system.

Shelflife

Anne Christensen macht auf Plan3t.info auf Shelflife (hatten wir hier schon einmal) aufmerksam. Dabei handelt es sich um einen pfiffigen Versuch, den Mehrwert des Stöberns am Regal in die digitale Welt zu übertragen.

Am meisten beeindruckt bin ich davon, dass die Farbe der Buchrücken die Relevanz der jeweiligen Titel abbildet, und zwar auf Grundlage von lokalen Ausleihdaten sowie der Verwendung der Titel in Kursen und Seminaren der Universität. “Community Relevance” heißt dieser Faktor, den das clevere Entwicklungsteam einführt und damit bestehende interessante Vorschläge zur Integration von Popularitätsdaten in Ranking-Algorithmen aufgreift.

Mehr dazu im Video:

Tutorial from Harvard Library Innovation Lab on Vimeo.

Und natürlich (auch weiterführende Links) in Annes Posting auf Plan3t.info.

ShelfLife und LibraryCloud

David Weinberger stellt in seinem Blog zwei seiner Projekte vor, ShelfLife und LibraryCloud:

Upon the announcement of the beta sprint in May, we partnered up with folks at thirteen other institutions…an amazing group of people. Our small team at Harvard , with generous internal support, built ShelfLife and LibraryCloud on top of the integrated catalogs of five libraries, public and university, with a combined count of almost 15 million items, plus circulation data. We also pulled in some choice items from the Web, including metadata about every TED talk, open courseware, and Wikipedia pages about books. (Finding all or even most of the Wikipedia pages about books required real ingenuity on the part of our team, and was a fun project that we’re in the process of writing up.)

The metadata about those items goes into LibraryCloud, which collects and openly publishes that metadata via APIs and as linked open data. We’re proposing LibraryCloud to DPLA as a metadata server for the data DPLA collects, so that people can write library analytics programs, integrate library item information into other sites and apps, build recommendation and navigation systems, etc. We see this as an important way what libraries know can become fully a part of the Web ecosystem.

ShelfLife baut auf verschiedenen Annahmen auf. Unter anderem: Libraries are social systems. Library items are social objects. A library navigation system should be social as well.

Einen Prototypen gibt es auch. Mehr Infos in seinem Blog.

Bibcharts der ZBW

Die ZBW möchte darstellen machen, ob und wie Bibliotheken im Social Web sichtbar sind. Dazu wurden nun die Bibcharts ins Leben gerufen. Aus den FAQ:

Was sind die BibCharts?
Die Bibcharts sind ein monatlich erstelltes Ranking, das anzeigt, wie viele Follower auf Twitter beziehungsweise Fans bei Facebook Bibliotheken und Informationszentren im deutschsprachigen Raum verzeichnen.

Dass die Visualisierung von Followerzahlen Aufmerksamkeit für Social Media erregen könnte, ist richtig. Dass diese Aufmerksamkeit auf wesentliche Aspekte des Social Web – also zum Beispiel Transparenz, Interaktion oder Kommunikation – gelenkt wird, ist dagegen eher nicht zu vermuten. Statt dessen wird hier suggeriert: “Size matters! Ohne Followerzahlen im höheren dreistelligen Bereich sind wir gescheitert!”

Dass zum Beispiel auch die Interaktion mit einigen wenigen Multiplikatoren hinreichende Motivation für fortgesetztes Engagement sein kann, geht in dieser Darstellungsweise unter. Eine Sammlung von Fallbeispielen oder Anekdoten, was “Erfolg” im Social Web ausmacht, wäre daher ein weitaus sinnvollerer Ansatz gewesen.

Sollten die Bibcharts eine breitere Aufmerksamkeit erfahren, ist eher von einer erneuten Zahlenfixierung der “Entscheider” auszugehen. Jürgen Plieninger meint milde:

Es ist ein Ranking, es gibt ein Bild, man kann vergleichen und Überlegungen anstellen, wie man es selbst umsetzen könnte und ob der Aufwand sich lohnt. Nicht mehr und nicht weniger.

Dies ist wünschenswert, setzt aber voraus, dass Möglichkeiten und Schwachstellen solch einer Liste jedem Betrachter einleuchten.

Mehr zum Für und Wider eines solchen Rankings in den Kommentaren des ZBW-Blogs.

One Pager: Webseiten-Konzentrat für Bibliotheken

One Pager ist ein minimalistisches, nutzerzentriertes Konzept für Bibliothekswebseiten. Grundprinzipien sind:

  • Designing for Mobile First
  • Saving the Time of the Reader
  • Librarians are Busy
  • Writing is Important
  • Clarity through Simplicity

Die Idee, primär für mobile Geräte zu entwickeln zahlt sich aus, da man sich dann zwangsläufig auf das Wesentliche konzentriert. Insgesamt gilt: weniger ist mehr!

Bislang ist der One Pager anscheinend noch nicht für CMS umgesetzt worden. Wer in näherer Zukunft eine neue Bibliothekswebseite plant, sollte sich das Konzept inkl. Screenshots auf jeden Fall näher ansehen.

One Pager ist in Github unter CC-BY-NC-SA veröffentlicht.

10 Bücher über Bibliotheks-Technologie (und mehr)

Das Tech Set ist eine Kollektion von 10 Büchern, die die neuesten (technologischen) Entwicklungen im BID-Bereich abdecken. Aus dem LITA-Blog:

The Tech Set includes ten printed books, ten wikis, and ten podcasts by the following authors:
Marshall Breeding (Next-Gen Library Catalogs)
Sarah Houghton-Jan (Technology Training in Libraries)
Jason Griffey (Mobile Technology and Libraries)
Lauren Pressley (Wikis for Libraries)
Robin M. Hastings (Microblogging and Lifestream in Libraries)
Cliff Landis (A Social Networking Primer for Librarians)
Steve Lawson (Library Camps and Unconferences)
Kelly Nicole Czarnecki (Gaming in Libraries)
Connie Crosby (Effective Blogging for Libraries)
Thomas Sean Casserley Robinson (Library Videos and Webcasts)

Was mich zu der Frage bringt, ob Blogstöckchen schon so sehr außer Mode sind, dass man eine Vintage-Retro-Renaissance-Auflage mit der Frage starten kann, welche drei Bücher der letzten fünf Jahre für den LIS-Bereich persönlich am besten/wichtigsten gefunden wurden. Kann man?

Schmitt & Stehle: Der OPAC aus dem Baukasten

Jörg Schmitt und Marcel Stehle: Der OPAC aus dem Baukasten : Realisierung eines Katalog 2.0 unter Einbeziehung der Community
(PDF)

Abstract:

Die vorliegende Bachelorthesis beschreibt die exemplarische Erstellung des Katalog 2.0 „bachelopac“ unter Verwendung der Open-Source-Software VuFind. Die Frage, inwieweit dies, mit den erlernten Kenntnissen und erworbenen Fähigkeiten während des Studiums Bibliotheks- und Informationsmanagement der HAW Hamburg, realisierbar ist, wird beantwortet. Hierzu werden vom Gemeinsamen Bibliotheksverbund (GBV) zur Verfügung gestellte Metadaten des Bibliotheksystems der HAW Hamburg verwendet. Die Vor- und Nachteile, die durch den Einsatz von Open-Source-Software in Bibliotheken entstehen, werden ebenso erläutert wie die Notwendigkeit zeitgemäßer Kataloge und deren Umsetzung im Hinblick auf Bibliothek 2.0 und Katalog 2.0. Angelehnt an eine Machbarkeitsstudie werden Projektaufgaben und Projektziele sowie ein Kriterienkatalog zur Beurteilung der eigenen Kenntnisse entwickelt und durchgeführt. Der praktische Teil dieser Arbeit befasst sich mit den Problemen und Schwierigkeiten der technischen Umsetzung, beschreibt aber auch Lösungswege und -konzepte. Neben der aktiven Unterstützung durch die Community wird auch die Möglichkeit zur Nachnutzung von bereits bestehenden Lösungen aufgezeigt.

Zwei Punkte aus der Arbeit möchte ich herausgreifen. Zuerst auf S. 18 im Kapitel “Zum Einsatz von Open-Source-Software im Kontext von Bibliothek 2.0”:

Da die Entwicklung von OSS nicht an einen bestimmten Hersteller gebunden ist, durch den eine Gewährleistung oder Garantie erfolgen könnte, liegt es an der Community, die Entwicklung ihrer Programme voranzutreiben. Für Bibliotheken birgt dies aber auch eine große Chance, da sie so „Betrieb, Anpassung und Entwicklung ihrer “Informationstechnik”(!) als Teil ihres Kerngeschäfts begreifen und entsprechend professionell(!) betreiben.“ können.

Das Zitat im Zitat stammt aus einem Kommentar von Till Kinstler im Beluga-Blog. Ich würde den Einsatz von OSS nicht nur als Chance, sondern als zwingende Voraussetzung für die Professionalisierung des Bibliothekswesen bezeichnen. Momenten ist es noch viel zu oft der Fall, dass die grundlegen Instrumente und Werkzeuge nicht im Einflußbereich der Bibliothek liegen. Konkret kann das zum Beispiel bedeuten, dass man Kleinigkeiten an Katalogen selbst ändern kann, was faktisch vielen Bibliothekswesen zur Zeit nicht möglich ist. Dazu aus einem meiner Allzeitlieblingskommentare von Jakob Voss:

Ich kann nur für den Bereich Software und Webseiten sprechen: dort habe ich den Eindruck, dass sich Bibliotheken viel zu oft über den Tisch ziehen lassen und alles dem Hersteller überlassen, anstatt durch Eigenentwicklungen dringend benötigte Kompetenzen aufzubauen und zu erhalten. Wieviele Mitarbeiter sich jeweils an einem Projekt (sei es eine Konferenz oder die Entwicklung eines Katalogs) beteiligen sollten, hängt vom Einzelfall ab – in jedem Fall werden die Mitarbeiter jedoch nicht “freigestellt” sondern “eingesetzt”! Fortbildung und Projektarbeit außerhalb der alltäglichen Arbeit ist nichts zusätzliches sondern gehört zum “lebenslangem Lernen”, ohne dass jede Bibliothek mittel- bis langfristig einpacken kann!

Zweitens möchte ich noch auf die “Nicht gelösten Probleme” (S. 118 ff) hinweisen. Solch ein Kapitel sollte verpflichtend in allen Projektberichten enthalten sein, da dort sinnvolle Ansätze für vertiefende Projekte zu finden sind. Wer Scheitern – ob im Ganzen oder in Teilbereichen – nicht dokumentiert, stellt nachfolgende Projekte wieder vor die Aufgabe, eigentlich bekannte zu umschiffende Klippen noch einmal zu entdecken.

[via Bachelopac-Blog]

VuFind ausprobieren leicht gemacht

Oliver Marahrens hat ein einem Fahrplan zur Vufind-Nachnutzung im TUBfind-Blog erläutert, wie man VuFind selbst installieren und ausprobieren kann:

Was ist zu tun, wenn eine Bibliothek selbst vufind ausprobieren möchte? Zu diesem Thema lässt sich viel schreiben. Daher haben wir uns entschieden, eine kleine Serie zu starten und die einzelnen Schritte zur Nachnutzung von Vufind zu dokumentieren und zu beschreiben. Gewisse Grundkenntnisse in der Administration und Konfiguration von Webservern werden vorausgesetzt; Programmierkenntnisse werden jedoch nicht verlangt.

Wer von den erforderlichen Administrations-Grundkenntnisse abgeschreckt ist: es geht auch fast ganz ohne, wenn man sich an die Anleitung hält. Meine persönlichen Erfahrungen dazu habe ich vor kurzem auch in diesem kleinen Erfahrungsbericht gepostet.

Ungeklärt ist eigentlich nur, wie man VUFind nun korrekt ausspricht. Wi-Juh-Feind, Vau-Uh-Find, (engl.) View-Find?