10 Bücher über Bibliotheks-Technologie (und mehr)

Das Tech Set ist eine Kollektion von 10 Büchern, die die neuesten (technologischen) Entwicklungen im BID-Bereich abdecken. Aus dem LITA-Blog:

The Tech Set includes ten printed books, ten wikis, and ten podcasts by the following authors:
Marshall Breeding (Next-Gen Library Catalogs)
Sarah Houghton-Jan (Technology Training in Libraries)
Jason Griffey (Mobile Technology and Libraries)
Lauren Pressley (Wikis for Libraries)
Robin M. Hastings (Microblogging and Lifestream in Libraries)
Cliff Landis (A Social Networking Primer for Librarians)
Steve Lawson (Library Camps and Unconferences)
Kelly Nicole Czarnecki (Gaming in Libraries)
Connie Crosby (Effective Blogging for Libraries)
Thomas Sean Casserley Robinson (Library Videos and Webcasts)

Was mich zu der Frage bringt, ob Blogstöckchen schon so sehr außer Mode sind, dass man eine Vintage-Retro-Renaissance-Auflage mit der Frage starten kann, welche drei Bücher der letzten fünf Jahre für den LIS-Bereich persönlich am besten/wichtigsten gefunden wurden. Kann man?

The Backchannel – Buch & Blog zu Twitter als Konferenzmedium

Auf der Inetbib-Tagung hat man sehr gut beobachten können, wie Twitter (auch, aber natürlich nicht nur bibliothekarische) Konferenzen verändert. Konferenzpublikum konnte sich schon immer beteiligen, es war aber stets damit verbunden, sich direkt exponieren zu müssen, und die Konferenzorganisation muss dies auch zulassen. Für beide Seiten ist die Partizipation nun leichter möglich. Man muss dazu nicht einmal mehr zwingend vor Ort sein.

Via ReadWriteWeb bin ich nun auf Cliff Atkinsons Blog und Buch “The Backchannel” zu eben diesem Phänomen aufmerksam geworden.

Probekapitel und Inhaltsverzeichnis erwecken den Eindruck, als könnte dieses Buch eine Pflichtlektüre für Konferenzveranstalter werden.

Chapter 1 tells the story of the impact the backchannel can have on a presentation, and the new dynamics it introduces.

Chapter 2 explains how you can join a Twitter backchannel, and Chapters 3 and 4 describe the rewards and risks of doing so.

Chapter 5 explains what you can do to start getting ready for a backchannel, Chapter 6 helps you make your ideas more Twitter-friendly, and Chapter 7 offers specific things you can do to engage the backchannel in conversation.

Chapter 8 takes you through some scenarios so you can practice getting real-time feedback from the backchannel, and Chapter 9 describes how you can learn from the example of people who handle the backchannel well.

Zu den in Kapitel 3 und 4 beschriebenen Risiken gehört auch die Ablenkung vom Podiumsgeschehen, die von manchen kritisch, von anderen sicherlich auch als Chance gesehen wird.

Ich habe das Buch noch nicht gelesen, erhoffe mir aber eine hilfreiche Diskussion, wie schon zum Thema “negative Kritik via Twitter während des Vortrags” am Beispiel von Danah Boyd.

Nebenbei bemerkt:Twitterwall-Spam wird übrigens hoffentlich ein Randphänomen bleiben. Auf der Webciety während der Cebit hat man gesehen, dass man sich damit als Marke keinen Gefallen tut.

Social-Media-Abteilungen in Bibliotheken?

Benötigen Bibliotheken Social-Media-Abteilungen? Notwendig ist auf jeden Fall Expertise und Erfahrung. Ob man diese jedoch in einer einzigen Abteilung (zum Beispiel im Umfeld der Öffentlichkeitsarbeit) bündeln sollte, ist nicht einfach zu entscheiden. Dafür spricht, dass in einer Social-Media-Abteilung Routine im Umgang mit Twitter & Co der Normalfall wäre. Dagegen spricht m.E. aber mehr.

Alan Wolk hat sich bei Social Media Today ein paar Gedanken zu eben dieser Frage gemacht. Zwar geht es bei ihm um Unternehmen, aber die Schlußfolgerungen lassen sich teils ohne Reibungsverluste übertragen, zum Beispiel zur Ressourcenfrage:

Many brands don’t have the resources (e.g. time and money) necessary to properly maintain so much as a Facebook page (let alone an entire social media program) and you don’t need to be a “guru” to know that having a Facebook page that gets updated once every three months is a lot worse than not having one at all.

Ob konventionelle Verkündigungsmedien (Flyer, etc.) oder Social Media: es geht um Inhalte, um Kommunikation. Wenn ein hauptamtlicher Bibliothekstwitterer beschäftigt wird, muss dieser nicht zwangsläufig der ideale Kandidat sein, um eingehende Fragen zu beantworten oder die Kommunikation mit Nutzern zu führen.

Um ein bibliothekarisches Firmenbeispiel zu erwähnen: der Twitter-Account von Citavi funktioniert ziemlich gut, weil dort jemand twittert, der an Fachdiskussionen teilnehmen kann. Auf eine Anfrage, wer denn dort schreibt, wurde geantwortet: Primär Support – auch auf direkte Kundenanfragen – und Entwicklung. So soll es sein! Wer soll denn auch sonst Fragen zur Entwicklung und zur Benutzung beantworten? Die Marketingabteilung wäre dazu nur in der Lage, wenn ein enger Kontakt zu den jeweiligen Abteilungen bestünde.

In großen Organisationen muss die Öffentlichkeitsarbeit wahrscheinlich von der PR-Abteilung übernommen werden. In kleineren Organisationen halte ich den direkten Draht zwischen Öffentlichkeit und Fachpersonal jedoch für die gelungenere Variante.

Google Buzz

Googles neuestes Heilsversprechen, Google Buzz im Werbevideo:

Mehr Infos bei Heise und vor allem in diesem dazugehörigen Foren-Posting von paedubucher. Für mich kommt es schon deswegen nicht in Frage:

google_buzz

Ich entscheide gerne selbst, mit wem ich in welchem Medium Kontakt aufnehme. Ich habe irgendwann jemandem eine Mail geschrieben, und schon stehe ich mit ihm oder ihr in “Buzz”-Kontakt? So etwas als Default-Einstellung anzubieten ist absurd.

Mehr Kritik gibt es hier und hier und (naja) hier und hier und …

Kernkompetenz "Soziale Netzwerke"

Aus der FAZ:

„Vor kurzem hatten wir eine Position zu besetzen, in der Kenntnis und Nutzung von sozialen Medien ein Ausschlusskriterium war“, sagt Georg Bachmaier, als „Talent & Acquisition Lead“ bei Microsoft zuständig für Neueinstellungen. Zu den ausgeschriebenen Aufgaben gehörte die Erarbeitung von Marketingplänen für die Zielgruppe Hochschulen, Kommunikationsstrategien inklusive. „Wenn sich ein Bewerber auf diese Stelle mit den sozialen Netzwerken nicht auskennt, hat er keine Chance“, sagt Bachmaier.

Marketingstrategien mit der Zielgruppe Hochschulen sehen die Kernkompetenz “soziale Netzwerke” für die Projektmitglieder zwingend vor. Was das für die hochschulinterne Öffentlichkeitsarbeit bedeutet, sollte klar sein.

Micro-Blogging in Unternehmen

Sebastian Cario vom (gerade etwas dahindämmernden) Enterprise-2.0-Blog hat seine Bachelor-Arbeit mit dem Titel Potenziale von Mikro-Blogging im Unternehmen – Analyse bisheriger Anwendungsbeispiele gerade OA veröffentlicht. Zweitbetreut wurde die Arbeit übrigens von Jakob Voss. Dies wird die passende Lektüre zur Vertwitterung der TIB/UB.

Micro-Blogging for Science & Technology Libraries

Wer sich mit Micro-Blogging beschäftigt, mag sich für folgenden Artikel interessieren:

Murphy, Joe (2008) Better Practices From the Field: Micro-Blogging for Science & Technology Libraries. Science & Technology Libraries 28(4).

Mir bleibt der Sinn der Angelegenheit zumindest für Bibliotheken nach wie vor schleierhaft. Eine mir bislang bekannte Anwendung im Bibliothekskontext ist die Einsatz von Twitter für Neuerwerbungslisteb: http://twitter.com/FHB_Bibliothek. Wobei ich keinen Vorteil zu herkömmlichen RSS-Feeds wie z.B. diesem hier sehe.

Hier geht’s auf jeden Fall zum Volltext.

Micropublishing für Bibliotheken

Mit dem Begriff Micropublishing (oder Micro-Blogging) bezeichnet man das Veröffentlichen sehr kurzer Mitteilungen wie es zum Beispiel bei Twitter der Fall ist. Oft handelt es sich dabei um eine Art SMS an die interessierte Weltöffentlichkeit.

Der Fischmarkt beendet nun eine kleine Artikelserie über Micropublishing mit einem Posting über Micropublishing für Institutionen. Für Bibliotheken und andere Informationseinrichtungen ist daraus nicht viel zu entnehmen, höchstens:

Gruppen, Projekte, Unternehmen und Institutionen müssen genauso wie andere erst herausfinden, wen und was genau sie mit Micropublishing erreichen können.

Aha, dankeschön! Passend dazu schreibt auch der Webworkblogger Oliver Ueberholz: Alle sind sie im Twitter Wahn, aber viele wissen nicht so recht wozu.. Er selbst ist da schon etwas weiter und bietet eine Menge Anwendungsmöglichkeiten, von denen ein paar beispielhaft erwähnt und in den Bibliothekskontext gestellt seien. Der Einfachheit halber gehe ich im Folgenden von Twitter als Standardapplikation aus.
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