R-Einführung in c't und anderswo

Ich verweise hier seit ein paar Jahren immer mal wieder auf R. R ist (laut Wikipedia) eine freie Programmiersprache für statistisches Rechnen und statistische Grafiken. R sieht auf den ersten Blick ein wenig abschreckend aus. Aber es existieren sehr, sehr viele Tutorials und Einführungen für Ein- und Umsteiger mit jeden denkbaren Vorkenntnissen.

In der aktuellen c’t (Heft 3/2014, S. 182-187) wurde eine Artikelserie begonnen, in der Andreas Krause in R einführt. Zielgruppe sind Programmierer. Eine andere Einführung, die ich sehr empfehlen kann, ist als RRZN-Handbuch erschienen. Das RRZN heißt zwar jetzt LUIS, die Handbücher werden aber zumindest bis jetzt unter altem Namen vertrieben. Und auf Coursera hat kürzlich wieder der Kurs Computing for Data Analysis begonnen, in dem R-Grundlagen vermittelt werden.

Programmieren lernen

Adrian Pohl weist in seiner Stimme auf Plan3t.info auf Online-Programmierkurse für Nicht-Programmierer hin:

Seit Kurzem gibt es nun eine attraktive Gelegenheit für Nicht-Programmierer, das Coden zu erlernen: die Code Academy. Und mit dem Code Year gibt es ein Ein-Jahres-Programm, das häppchenweise Woche für Woche neue Aufgaben an die Teilnehmer vergibt. Ich bin dabei und es macht mir Spaß. Woche für Woche entwickle ich (und viele andere Teilnehmer des Code Years) ein Jahr lang stetig meine Programmierkenntnisse (in JavaScript, das derzeit die einzige von der Code Academy unterstützte Sprache ist, Python und Ruby sollen folgen). Das freut mich, der ich eine neue Kulturtechnik zu beherrschen lerne, und wird sicher bald auch meiner täglichen Arbeit nützen.

In den Kommentaren hat sich eine lebhafte Debatte unter anderem über die Vermittlung von Programmierkenntnissen in der bibliothekarischen Ausbildung entwickelt. Edlef verweist dazu noch auf das Great Librarian Massacre of 2012 (hier geht’s direkt zum Posting).

Linked Library of Congress

Adrian Pohl hat in seiner Stimme für Plan3t.info wieder vier Links parat, diesmal unter anderem auf die Ankündigung der Library of Congress, ein Bibliographic Framework for the Digital Age zu entwickeln. Dazu schreibt er:

Für viel Aufsehen hat die Ankündigung der Library of Congress gesorgt, ein ‘bibliographic framework’ für das digitale Zeitalter zu entwickeln, das auf RDF Linked-Data-Standards setzt. Nun wird es also für all jene Zeit, die Linked Data bisher als vorübergehenden Hype verstanden haben, sich mit den Ideen dahinter auseinanderzusetzen. Die Ankündigung wirft zunächst eine Menge Fragen auf, wie z.B.: Welche Vokabulare/Ontologien werden für die RDF-Repräsentation bibliographischer Information empfohlen? Wie wird RDA hierfür weiterentwickelt? Auf der Mailingliste Bibframe werden diese und andere Fragen eifrig diskutiert.

Da in der Bibliothek der FH Hannover gerade Überlegungen laufen, eine Hochschulbibliographie auf LOD-Basis aufzubauen, wird sich das Thema hier in Zukunft sicherlich regelmäßig finden. Die oben erwähnte “RDF-Repräsentation bibliographischer Information” ist dabei natürlich besonders interessant. Wer sich mal ansehen möchte, wie das aussehen könnte, dem sei BIBO empfohlen, die Bibliographic Ontology. Die Beschreibung eines Artikels sieht dort beispielsweise so aus.

Die im Beispiel verwendete RDF-Schreibweise nennt sich Turtle (Terse RDF Triple Language). Wer sich für RDF interessiert, dem möchte ich dringend nahelegen: Macht einen weiten Bogen um die XML-Schreibweisen und seht Euch direkt alles in Turtle an. Das ist menschenlesbar und schon mit sehr wenig Übung tatsächlich auch schreibbar. Ein ganz nettes Tutorial zu Turtle gibt es im Haystack Blog. Links zu anderen, vielleicht besseren Tutorials im LOD-Kontext nehme ich gerne entgegen!

VuFind ausprobieren leicht gemacht

Oliver Marahrens hat ein einem Fahrplan zur Vufind-Nachnutzung im TUBfind-Blog erläutert, wie man VuFind selbst installieren und ausprobieren kann:

Was ist zu tun, wenn eine Bibliothek selbst vufind ausprobieren möchte? Zu diesem Thema lässt sich viel schreiben. Daher haben wir uns entschieden, eine kleine Serie zu starten und die einzelnen Schritte zur Nachnutzung von Vufind zu dokumentieren und zu beschreiben. Gewisse Grundkenntnisse in der Administration und Konfiguration von Webservern werden vorausgesetzt; Programmierkenntnisse werden jedoch nicht verlangt.

Wer von den erforderlichen Administrations-Grundkenntnisse abgeschreckt ist: es geht auch fast ganz ohne, wenn man sich an die Anleitung hält. Meine persönlichen Erfahrungen dazu habe ich vor kurzem auch in diesem kleinen Erfahrungsbericht gepostet.

Ungeklärt ist eigentlich nur, wie man VUFind nun korrekt ausspricht. Wi-Juh-Feind, Vau-Uh-Find, (engl.) View-Find?

QR-Codes per Bookmarklet

In der aktuellen c’t (Heft 12, 2010, S. 168) findet sich eine kompakte kleine Anleitung, was man mit QR-Codes alles machen kann. Und vor allem, wie man sie erzeugt. Für mich neu: Man kann auch farbige QR-Codes generieren, solange die Helligkeitskontraste hoch genug sind.

Als Bonus gibt es ein kleines Bookmarklet (dieses hier: URL2QR), das man als Lesezeichen in den Browser ziehen packen kann. Klickt man drauf, wird via Google-Chart-Tools ein QR-Code mit der URL des aktuell geöffneten Tabs erzeugt. Allerdings nur in schwarz-weiß.

Das es auch bunter und sogar mit kleinen Design-Elementen geht, kann man z.B. hier und hier sehen. Und hier:

Dieser Code wurde mit dem Moji-Q-Generator erzeugt. Je mehr Schnickschnack man allerdings in QR-Codes packt, desto schwerer lesbar scheinen sie zu sein. Wer ein wenig Geld investieren möchte, kann sich jedoch einwandfrei lesbare QR-Schmuckstücke basteln lassen.

Informationskompetente Informationskompetenzvermittler?

Das Bibliothekare ungern bloggen oder Blogs lesen, darüber habe ich mich gerade erst wieder ausgelassen. Es ist ja auch schon fast ein Dauerthema für die immer noch recht überschaubare Biblioblog-Szene. Anlässlich eines neuen Lotse-Tutorials zum Thema Plagiate stellte nun Lambert Heller in einem Kommentar bei Bibliothekarisch.de diese Art der “Informationskompetenzvermittlung” in Frage. Sein Vorschlag: Man könnte – statt diese Tutorials en bloc zu veröffentlichen und das Online-Äquivalent zu Frontalunterricht umzusetzen – die einzelnen Kapitel auch peu à peu bloggen.

Ich will hier niemanden ein großes, arbeitsintensives eigenes Blogprojekt o.ä. Einreden. Sondern ich will allen professionellen Informationskompetenz-Vermittlern dringend empfehlen: Tauchen Sie bitte als KonsumentInnen in die Sphäre der originären Webmedien ein!

Ob es noch was wird mit den Bibliothekswesen und dem WWW?

TIB/UB informiert via Youtube

Es zwitschert es von allen Dächern: Die TIB/UB hat seit gestern einen eigenen Youtube-Channel, in dem sich Benutzerinformationen zu verschiedenen Themen finden. Zum Beispiel zur Fernleihe Zeitschriftenrecherche:

Erst der überwiegend gelungene Homepage-Relaunch, nun auch noch Video-Tutorials: die TIB/UB legt in letzter Zeit ein ordentliches Tempo vor!