PeerJ bringt nun mit PeerJ Computer Science einen ersten Sparten-Ableger an den Start. Auch “Digital Libraries” sind als Thema vorgesehen.
Schlagwort: informatik
"OA options for a society journal"
Teil der Operation Frühjahrsputz 2013, in deren Verlauf angefangene und nie beendete Postings einfach so veröffentlicht werden.
Does your society want to embrace Open Access but not know where to start? Maybe this will help.
Die stets lesenswerte Heather Piwowar war Teil einer Open-Access-Arbeitsgruppe der American Medical Informatics Association (AMIA), die Open-Access-Optionen für das gesellschaftseigene Journal (JAMIA) prüfen sollte. In Ihrem Blogposting “OA options for a society journal” macht sie die Überlegungen, Optionen und Entscheidungswege der Arbeitsgruppe transparent, in der Hoffnung, dass dies anderen Arbeitsgruppen Arbeit ersparen möge.
IEEE-Thesaurus: "easily accessible"?
The IEEE Computer Society is the computing professional’s single, unmatched source for technology information, inspiration and collaboration. By making the most up-to-date and advanced information in the computing world easily accessible, we are the source that computing professionals trust to provide high quality, state-of-the-art information on an on-demand basis.
Diese Selbstbeschreibung findet sich auf computer.org. Dort ist die IEEE Computer Society zuhause. Auf eben dieser Seite suchte ich nach einem Informatik-Thesaurus. Ich wurde auch fündig. Aber der Weg zum Dokument war bemerkenswert.
Über die Suchfunktion gelangte ich zügig auf die Thesaurus-FAQ. Dort ist zu lesen:
Q: How does a TC [Anm.: technical committee) know IEEE vocabulary documents are sufficient for their field of interest?A: Each TC can review the Thesaurus for any missing words in their field of interest. As the Thesaurus is a PDF document, you can directly search for terms. It is preferable to search for the term stem because “-ing,” “-ers,” and plural versions of terms might already exist or be found as non-preferred and link to preferred terms.
Klickt man auf den Link “PDF document”, wird aber kein PDF-Dokument geladen. Sondern ein RTF-Dokument. Was dort enthalten ist? Kein Thesaurus. Sondern:
Ruft man dann die Webseite auf, muss man tatsächlich nur noch seinen Namen und seine E-Mail-Adresse angeben (die Institutionszugehörigkeit ist optional), bevor man zum Download eines 520-Seiten-PDF-Dokuments geführt wird. PDF ist ja bekanntlich State-of-the-Art in Sachen Thesaurus-Präsentation. Nichts schlägt eine PDF-Datei, denn (siehe Zitat oben): you can directly search for terms!
Dieses PDF-Monster ist übrigens tatsächlich CC-lizenziert. BY-NC-ND natürlich, aber immerhin. Wer möchte, kann den Thesaurus irgendwo hochladen, solange kommerzielle Interessen außen vor bleiben. Im Dokument selbst wird die CC-Lizenz nicht weiter erwähnt. Dafür ist in der Fußzeile jeder Seite zu lesen:
Na, wenn’s denn for the benefit of humanity ist, kann man gegen solch ein Prozedere kaum etwas einwenden.
Schufa will auch DNB-Katalog nutzen
Wie gerade bekannt wurde, plant die Schufa eine Kooperation mit dem Hasso-Plattner-Institut (HPI). Federführend für das Projekt SchufaLab@HPI auf Seite des HPI ist Felix Naumann. Untersucht werden soll laut NDR, wie Daten aus dem Web genutzt werden können, um die Kreditwürdigkeit von Personen besser einschätzen zu können. Dazu wird u.a. erwogen, soziale Netzwerke wie Facebook oder Twitter auszuwerten.
Dem NDR liegen “vertrauliche Dokumente” vor, die das Forschungsvorhaben genauer skizzieren:
Man spricht von “Projektmöglichkeiten und Denkrichtungen”, die jedoch vor allem in eine Richtung gehen: aus unzähligen Quellen im Internet sollen gezielt Daten über Verbraucher gesammelt werden. Bei Facebook zum Beispiel, wo man auch die Kontakte der Mitglieder betrachten könne, um Beziehungen zwischen Personen zu untersuchen und hierbei Zusammenhänge mit der Kreditwürdigkeit der Verbraucher zu finden. Doch die Liste ist viel länger: Es geht um berufliche Netzwerke wie Xing oder LinkedIn, den Kurznachrichtendienst Twitter, Personensuchmaschinen wie Yasni, Geodatendienste wie Google Street View und selbst Mitarbeiterverzeichnisse von Unternehmen oder den Autorenkatalog der Deutschen Nationalbibliothek.
Der Autorenkatalog der DNB? Positiv, wenn man überhaupt auftaucht? Oder je nach Verschlagwortung der von der Person geschriebenen Werke?
Ich bin gespannt, ob die Gesellschaft für Informatik, deren assoziiertes Mitglied Felix Naumann ist, auf die Einhaltung der “Ethischen Leitlinien” aufmerksam machen wird. Ich greife mal Artikel 7 (“Beteiligung”) heraus:
Vom Mitglied in einer Führungsposition wird zusätzlich erwartet, dass es dazu beiträgt, die von der Einführung von Informatiksystemen Betroffnen [sic!] an der Gestaltung der Systeme und ihrer Nutzungsbedingungen angemessen zu beteiligen. Von ihm wird insbesondere erwartet, dass es keine Kontroll- und Überwachungstechniken ohne Unterrichtung und Beteiligung der Betroffenen zulässt.
Wenn die Berichterstattung des NDR korrekt ist, bekommen wir hier die schmutzige dunkle Kehrseite der Open-Data-Idee zu sehen. Herrn Naumann und seinen Kollegen wären hier Pionierleistungen zu bescheinigen! Unter Vorbehalt sage ich schon mal: “Glückwunsch”!
Siehe auch:Netzpolitik, Heise, viele andere. Die Forschungsmafia malt sich schon die kommende Kredit-SEO aus. Und der Postillon gibt hilfreiche Tipps.
Programmieren lernen
Adrian Pohl weist in seiner Stimme auf Plan3t.info auf Online-Programmierkurse für Nicht-Programmierer hin:
Seit Kurzem gibt es nun eine attraktive Gelegenheit für Nicht-Programmierer, das Coden zu erlernen: die Code Academy. Und mit dem Code Year gibt es ein Ein-Jahres-Programm, das häppchenweise Woche für Woche neue Aufgaben an die Teilnehmer vergibt. Ich bin dabei und es macht mir Spaß. Woche für Woche entwickle ich (und viele andere Teilnehmer des Code Years) ein Jahr lang stetig meine Programmierkenntnisse (in JavaScript, das derzeit die einzige von der Code Academy unterstützte Sprache ist, Python und Ruby sollen folgen). Das freut mich, der ich eine neue Kulturtechnik zu beherrschen lerne, und wird sicher bald auch meiner täglichen Arbeit nützen.
In den Kommentaren hat sich eine lebhafte Debatte unter anderem über die Vermittlung von Programmierkenntnissen in der bibliothekarischen Ausbildung entwickelt. Edlef verweist dazu noch auf das Great Librarian Massacre of 2012 (hier geht’s direkt zum Posting).
Drei öffentliche Vorlesungen in Stanford
Edlef Stabenau hat drüben in Netbib kürzlich schon darauf hingewiesen, dass die Stanford-Vorlesung Introduction to Artificial Intelligence komplett online angeboten wird und es auch Nicht-Eingeschriebenen möglich sein wird, sich die Teilnahme zwar nicht durch Stanford, aber immerhin durch die Dozenten bescheinigen zu lassen:
Online students who pass the online class will receive a statement of accomplishment in the name of the instructors, but no official Stanford certificate.
Es werden noch zwei weitere Kurse angeboten. Machine Learning von Andrew Ng und Introduction to Databases von Jennifer Widom.
Die Webseite wird 20 Jahre alt
Vor 20 Jahren, am 13. November 1990, wurde die erste Webseite freigeschaltet: http://info.cern.ch/. Es gibt leider keine Screenshots dieser Seite. Eine, vielleicht sogar die älteste erhaltene Webseite (von 1992) ist beim W3C zu finden.
Das Konzept dazu hat Tim Berners-Lee mit Robert Cailliau entwickelt. Cailliau gilt auch als erster Websurfer. Weitere folgten.
PICA, Perl und die Pfolgen.
Zwei Jahre gibt es nun PICA::Record, schreibt Jakob Voss. Und da die jakoblogliche Kommentarfunktion momentan nicht so will, kommentiere ich von hier:
Sicher gibt es schönere Programmiersprachen als Perl, aber wenn schon mehr Personen im Bibliotheksumfeld programmieren (oder zumindest skripten) lernen – was unbedingt notwendig ist – könnte Perl die richtige Wahl sein, da sich mit PICA::Record bereits nach kurzer Zeit praxistaugliche Ergebnisse erzielen lassen.
Das schreit doch geradezu nach einem Workshop/Crashkurs “Perl für Bibliothekswesen”!
"informatica08" – Jahr der Informatik in der Schweiz
Der Schweiz fehlen die Informatiker. Verbände und Organisationen der schweizerischen Computer- und Telekombranche haben daher 2008 zum Jahr der Informatik erklärt. Damit soll der breiten Öffentlichkeit die Bedeutung der Informatik für Wirtschaft und Gesellschaft bewusst gemacht und gefördert werden.
Das Jahr der Informatik, die „informatica08“, wird von mehreren Anlässen begleitet. Heute findet beispielsweise ein „IT Summit“ in Zürich statt, bei dem es um die Zukunft des Informatik-Standortes Schweiz geht.
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