Programmieren lernen

Adrian Pohl weist in seiner Stimme auf Plan3t.info auf Online-Programmierkurse für Nicht-Programmierer hin:

Seit Kurzem gibt es nun eine attraktive Gelegenheit für Nicht-Programmierer, das Coden zu erlernen: die Code Academy. Und mit dem Code Year gibt es ein Ein-Jahres-Programm, das häppchenweise Woche für Woche neue Aufgaben an die Teilnehmer vergibt. Ich bin dabei und es macht mir Spaß. Woche für Woche entwickle ich (und viele andere Teilnehmer des Code Years) ein Jahr lang stetig meine Programmierkenntnisse (in JavaScript, das derzeit die einzige von der Code Academy unterstützte Sprache ist, Python und Ruby sollen folgen). Das freut mich, der ich eine neue Kulturtechnik zu beherrschen lerne, und wird sicher bald auch meiner täglichen Arbeit nützen.

In den Kommentaren hat sich eine lebhafte Debatte unter anderem über die Vermittlung von Programmierkenntnissen in der bibliothekarischen Ausbildung entwickelt. Edlef verweist dazu noch auf das Great Librarian Massacre of 2012 (hier geht’s direkt zum Posting).

Die Webseite wird 20 Jahre alt

Vor 20 Jahren, am 13. November 1990, wurde die erste Webseite freigeschaltet: http://info.cern.ch/. Es gibt leider keine Screenshots dieser Seite. Eine, vielleicht sogar die älteste erhaltene Webseite (von 1992) ist beim W3C zu finden.

Das Konzept dazu hat Tim Berners-Lee mit Robert Cailliau entwickelt. Cailliau gilt auch als erster Websurfer. Weitere folgten.

Wer bloggt über was?

Gerhard Hachmann beklagt das Schweigen im Bloggerwald zu einer neuen Auflage des Lehrbuches Basiskenntnis Bibliothek von Böttger. Er kann sich nicht erklären, warum es bis auf einen kleinen Hinweis auf die Existenz des Buches nichts dazu gebloggt wurde. Keine Rezension, rein gar nichts.

Wird das Buch ignoriert, weil es sich “nur” um eine Fachkunde für die FaMIs handelt? Weil es sowieso alle schon kennen? Weil es ausschließlich als Printmedium erscheint? Weil es nicht um einen in die Zukunft gerichteten 2.0-Inhalt geht? Weil in der Biblioblogosphäre Ausbildungsfragen so gut wie gar nicht thematisiert werden, und sich keiner für so etwas zuständig fühlt?

In dieser Reihenfolge: Jein. Nein. Nein. Eher ja. Ja, und ja.

1. Die meisten Biblioblogger (alle?) betreiben ihr Geblogge mehr oder weniger privat, zumindest zusätzlich zum normalen Arbeitspensum. Sie decken damit ihre beruflichen und privaten Interessen ab. Obwohl die deutschsprachige Biblioblogosphäre schon vielfältiger wird, ist die Dominanz von eher web-affinen BibliothekarInnen nicht zu übersehen. Anscheinend bloggen hauptsächlich mit der Ausbildung befasste Bibliothekswesen bislang nicht oder nicht zu diesem Thema.

2. Ich habe das Buch zufällig am Donnerstag oder Freitag in der Hand gehabt, da ich es bei einem Kollegen sah. Aber ich kenne es in der Tat nicht.

3. Printmedien sind nicht komplett außerhalb der Wahrnehmungssphäre. Zumindest nicht außerhalb meiner. Aber eine PDF-Version wäre sicherlich häufiger erwähnt worden. Wenn auch nur, weil das noch etwas besonderes ist.

4. Siehe Punkt 1: Es geht in Biblioblogs überwiegend um “Web-Themen”. Das ist meines Erachtens höchst logisch, da die Medien, in denen wir uns hier bewegen, selbst noch genügend Neues bieten, das beschrieben werden will und muss. In neueren Biblioblogs geht es aber auffällig oft nicht primär um das Web selbst, sondern z.B. um Schulbibliotheken, Leseförderung, Katalogisierung von asiatischen Schriften und vielleicht auch bald um die FAMI-Ausbildung.

5. Ich fühle mich in der Tat nicht zuständig. Weil ich mich bloggerisch für überhaupt nichts zuständig fühle. Ich blogge über Themen, die mich interessieren, ohne Vollständigkeitsanspruch. Wer ein Thema aufgegriffen sehen möchte, mag sich gerne selbst darum kümmern. Der Teil in den 2.0-Theorien, der sich um Partizipation dreht, ist durchaus ernstzunehmen. Frei nach JFK: Frag nicht, was die Biblioblogosphäre für Dich tun kann, sondern frag, was Du für sie machen kannst.

Es gibt zahlreiche Themen, die in Biblioblogs nicht behandelt werden, obwohl sie durchaus ihre Leserschaft im vielzitierten Long Tail fänden. Ein paar Desiderate (wie es in der DFG-Prosa immer so schön heißt) meinerseits wären zum Beispiel:

  • Immer noch Blogs von Niggemann, Lux & Co
  • bloggende ProfessorInnen an den Fachhochschulen, die sich dem Bibliothekswesen in irgendeinem Sinne widmen. Ich weiß nicht, ob ich die Ausnahmen loben oder das restliche Schweigen peinlich finden soll.
  • BibliotheksdirektorInnen scheinen ihre Meinung auch nicht gerne öffentlich zur Diskussion stellen zu wollen.
  • Die ganzen EDV-Leute in den Bibliotheken, die tagein, tagaus an irgendwelchen Perl-Skripten basteln, die jeden Tag das Rad neu erfinden: Tausch Euch aus! Stellt Eure Skripte ins Netz.

Was brauchen wir? Mehr und unterschiedliche Biblioblogs. Ganz klar. Also, Bibliothekswesen, hört die Signale! Auf ins Gefecht Web 2.0!

[via Netbib]

25 Jahre Handbücher des RRZN

Die phänomenal nützlichen Handbücher des Regionalen Rechenzentrums für Niedersachsen in Hannover gibt es seit nunmehr 25 Jahren. Auf einer Jubiläumsseite wird auf die Geschichte dieser Reihe eingegangen. Auszug:

Im Herbst 1979 berichtete das RRZN auf einer Tagung der HRZ-Leiter (ALWR, heute ZKI) erstmals über seinen Plan, den in den USA standardisierten FORTRAN 77-Sprachumfang, dessen Nachdruckrechte das RRZN erworben hatte, zu übersetzen.

Im Herbst 1981 unterbreitete die TU Berlin Korrekturvorschläge zu einer vom RRZN vorgelegten Nullnummer über FORTRAN und erkundigte sich nach der Möglichkeit, “500 bis 1000” Exemplare zu erwerben. Im folgenden Jahr 1982 kam die erste Bestellung über 300 Ex. für die RWTH Aachen (mit dem Angebot der Erhöhung auf 500 Exemplare, wenn damit der Druck gesichert würde). Mit diesem (gelben) “FORTRAN 77- Handbuch, CDC-Version”, dessen Druckvorlage das RRZN mit einem Fotosatzgerät erstellt hatte, begann die Zeit der Großauflagen.