Katalogsuche als Windows 7/Vista-Gadget

Ein Windows-7-Gadget ist eigentlich nicht mehr als eine miniaturisierte Webseite, die in den Desktop eingebunden werden kann. Nach Anleitung des Robofans habe ich nun ein kleines Widget gebastelt, mit dem eine Suche im Bibliothekskatalog der Fachhochschule Hannover möglich ist.

Zum Download gibt es das hier. Rechtsklick zum Herunterladen, Linksklick zur direkten Installation auf Windows 7 oder Vista. Das Widget besteht aus 4 Dateien.

  1. gadget.xml enthält Metadaten zum Widget
  2. index.html ist eine klassische Webseite, die in diesem Fall 130x130px groß ist und ein Suchfenster und einen Link zur Kontaktseite der FHH-Bibliothek enthält.
  3. Dazu noch zwei Bilder:

  4. Icon.png ist das Bild, das im Menü “Minianwendungen angezeigt wird”
  5. Background.png ist im aktiven Widget in den Hintergrund eingebettet

Das Widget bis hierhin nur eine kleine Spielerei, aber vielleicht für den einen oder anderen nützlich. Die Dateien müssten mit der Installation automatisch in folgendem Verzeichnis verfügbar sein:

%HOMEDRIVE%\Users\%USERNAME%\AppData\Local\Microsoft\Windows Sidebar\Gadgets

Ein paar weiterführende Hinweise zum Widget-Selbstbau gibt es im MSDN Magazin. Falls es irgendwen zu irgendwas inspiriert, wäre ich natürlich wie immer an Rückmeldungen interessiert.

Für die Benutzung des Widget gibt es keine Garantie, keine Gewährleistung. Eigentlich ist das nicht viel mehr als ein Hallo-Welt-HTML-Seite, aber bei Windows weiß man ja nie…

Gartners Prophezeiungen für Mobile Technologien

Die Listen-Großmeister der Informationstechnologie aus dem Hause Gartner versuchen die 10 wichtigsten Technologien für Mobile Devices für die nächsten 2 Jahre zu prophezeien: Gartner Outlines 10 Mobile Technologies to Watch in 2010 and 2011. Für Bibliotheken wichtig scheinen mir auf den ersten Blick “App Stores”, das “Mobile Web” oder auch “Mobile Widgets”:

Widgets are installable Web applications that use technologies such as JavaScript and HTML. Many handsets support widgets running on their home screens, where they are easily visible and accessible. Despite the lack of standards, widgets provide a convenient way to deliver simple, connected applications, especially those involving real-time data updates (such as weather forecasts, e-mail notifications, marketing, blogs and information feeds). Because widgets exploit well-understood tools and technologies, they have lower entry barriers than complex native applications, and thus can be a good first step to assess the demand for an application on a specific platform before undertaking expensive native development.

Was auch immer, sowohl Kataloge als auch Inhalte erst web- und dann auch gleich mobiltauglich zu machen, das ist das Thema der Stunde.

Facebook für Bibliotheken ungeeignet?

Edlef machte mich auf die Facebook-Einführung von Annette Schwindt aufmerksam. Sie beschreibt dort unter anderem die Einrichtung einer Facebook-Seite für Institutionen. Da ich selbst gerade ein wenig mit Facebook rumbastel, kann ich ihre Kritikpunkte sehr gut nachvollziehen. Vor allem die Auswahl von Anwendungen, die für Seiten zur Verfügung stehen, ist ausgesprochen mangelhaft. Man kann keine RSS-Feeds in die Seite einbinden, seine News nicht mit Twitter synchronisieren. Man muss alle Inhalte direkt in und ausschließlich für Facebook erstellen. Es lassen sich nicht einmal die Veranstaltungen, auf die man hinweist als RSS-Feed abonnieren.

Insgesamt ein absolut schwaches Bild. Auch die Kontaktmöglichkeiten für “Fans” der Seite sind dürftig:

Da der Name des Erstellers der Seite ja nicht angezeigt wird, gibt es für Fans keine Möglichkeit, den Seitenbetreiber anders als öffentlich über die Seite zu kontaktieren. Privatnachrichten sind nicht vorgesehen.

Ihrem Fazit kann ich mich daher nicht anschließen:

Auch wenn einiges an den Facebook-Seiten reichlich unpraktisch ist, so sind sie dennoch ein lohnenswertes Tool. In der kurzen Zeit, in der die Facebook-Seite meiner Agentur jetzt online ist, habe ich schon viel positives Feedback erhalten und neue Kontakte gewonnen.

Ich frage mich, wie man als Marktführer mit solch einem Murks durchkommt. Oder geht das gerade nur dann, wenn man Marktführer ist? Wie auch immer: Vielleicht sind Facebook-Gruppen eine Alternative. Allerdings braucht man, um diese anzulegen, einen persönlichen Facebook-Account. Kollegen, wie sieht’s aus? Was passiert da gerade facebookliches in den Bibliotheken?

GoeScholar wagt erste Schritte zum Dokumentenserver 2.0

Vor knapp 2 Wochen hat die Universität Göttingen ihren Dokumentenserver GoeScholar freigeschaltet. An sich nicht weiter bemerkenswert, haben doch inzwischen zahlreiche Hochschulen ein solches Angebot. Bemerkenswert sind allerdings die Dienste, die unter “Mein GoeScholar” firmieren. Dort gibt es nämlich eine “Publikationsliste”, ein Feature, das ständig und immer wieder von Autoren nachgefragt wird. Bei GoeScholar ist das nicht ganz so chic durchdesignt wie im Web 2.0 gewohnt, der Dienst ist aber durchaus zweckmäßig. In der Demo-Version kann man sich die Funktionen ansehen. Hübsch auch die Einbindung der “Google-Zitationsrate”.

Ich konnte leider nicht herausfinden, ob die Liste auch als Widget funktioniert. Von Slideshare ist man ja so etwas gewohnt:

Bis dahin dauert es wohl noch ein wenig. Mit ca. 5-10 Jahren Verzug pflegen solche Nützlichkeiten irgendwann ja doch Einzug ins Bibliothekswesen zu halten. Dabei handelt es sich um handfeste Vorteile für Autoren, die die Akzeptanz von OA-Servern weiter verbreiten können.

RSS-Feeds in Homepage einbinden

Es wird mal wieder Zeit für einen Tipp aus der Rubrik “Klein, aber oho!”

Wenn man einen RSS-Feed in eine Homepage einbinden möchte, stößt man dabei sehr schnell auf verschiedene Problemchen. Eins davon kann sein, dass man auf dem Webserver nicht machen darf, was man will. Ein anderes, das man vielleicht nicht weiß, was man machen muss, selbst wenn man es dürfte.

Eine einfache Lösung für das Einbinden von RSS-Feeds (z.B. von Neuerwerbungsfeeds) bietet nun Google mit dem Dynamic Feed Control Wizard. Super einfach, schnellstens zu integrieren.

Die einzige Hürde könnte die merkwürdige Art der Feed-Eingabe sein: Man gibt Stichwörter ein, nach denen man den Feed eventuell automatisch angezeigt bekommt. Sucht man beispielsweise nach ‘Infobib’, bekommt man automatisch den Infobib-Feed. Das hilft natürlich nicht, wenn man einen weniger webweit vertretenen Feed sucht, z.B. den der lokalen OPUS-Installation. Macht aber auch nichts! Im Code muss man in diesem Fall einfach zwei Zeilen austauschen.

  1. title: ‘Infobib’ wird zu title: ‘Neuerwerbungen’
  2. url: ‘https://infobib.de/blog/feed/’ wird zu url: ‘http://opus.bsz-bw.de/fhhv/rss.php’

Und wie das dann in einer Homepage aussehen kann, sieht man hier.

[Gefunden via RSS4LIB]

jOPAC: Katalog-Widget der Jacobs University

Im Blog der Jacobs University wird auf das Katalog-Widget jOPAC aufmerksam gemacht, das im deutschsprachigen Raum wirklich Maßstäbe setzt. Es gibt auch eine Demo-Version.

Update: Autor John-Paul Cunliffe meint auf Anfrage: it will get open source as soon as I found time for a revise. Daumen hoch!

UWA – Universal Widget API

Netvibes stellte unlängst die Version 1.0 der Universal Widget API vor. Dabei handelt es sich um einen Versuch, die Widget-Entwicklung für verschiedene Plattformen durch Standardisierung zu vereinfachen. Kurz gesagt, soll ein und dasselbe Widget in möglichst vielen verschiedenen Plattformen einsetzbar sein. Bisher werden unter anderem unterstützt:

  • iGoogle
  • Apple Dashboard
  • Netvibes
  • Windows Vista
  • Live.com

Skaldrom macht sich auch schon Gedanken über die Anwendung in anderen Umgebungen und stellt schon einmal beispielhaft einen Moodleblock zur Verfügung. WordPress und alle etwas weiter verbreiteten CMS werden sicherlich bald folgen.

Ein sehr nützlicher Standard, der auch Bibliotheken einiges an Zeit und Entscheidungsarbeit abnimmt. Möchte man ein Widget für seine Nutzer entwickeln, ist zumindest jetzt die Antwort einfach zu finden, welche technische Basis man denn nehmen sollte.