Google bestraft App-Werbung

Man ruft eine Seite mit dem Tablet oder Smartphone auf und bekommt erst einmal eine riesige, blinkende “Installier die App”-Werbung ins Gesicht geworfen. Ständig. Irgendwelche nette Menschen bei Google nervt das genauso wie fast jeden anderen. Im Gegensatz zu den meisten haben die Google-Angenervten Einfluss auf das Google-Ranking und somit ein solides, finanziell potentiell stark sanktionierendes Erziehungsmittel in der Hand. Wer mit App-Werbung nervt, wird also einfach ein paar Plätze nach hinten geschoben. Weitere Infos gibt es bei Techcrunch.

[via Fefe]

Messaging-Apps für die Auskunft?

Martin Weigert berichtet davon, wie Unternehmen Messaging-Apps nutzen wollen, um in Kontakt zu ihren Kunden zu treten. Nachdem SMS-Auskunft in Deutschland nie abgehoben hat: Ist das die (nächste) Zukunft der Online-Auskunft? Über die App Path Talk wird geschrieben:

Mit ihr kann man Geschäfte und Restaurants per Chatnachricht kontaktieren und zum Beispiel nach Preisen oder Öffnungszeiten fragen oder einen Tisch reservieren. Path nennt dies “Place Messaging” und verspricht eine Antwort in etwa fünf Minuten. Das Benutzererlebnis ähnelt dabei dem, das User von klassischen Chatservices wie WhatsApp oder Facebook Messenger her kennen. Nur dass sie nicht Freunde oder Bekannte kontaktieren, sondern Gewerbetreibende.

Mehr auf Netzwertig.

Windows-App Office Lens

J.C. machte in einem Kommentar zu meinem Posting über Scan-Stiften und -Apps auf eine neue und kostenlose App für Windows Phones aufmerksam: Office Lens.

Office Lens doesn’t just take a picture and import an image into a Word or PowerPoint file. The final Word and PowerPoint documents are real Office documents.

Zumindest im Werbevideo sieht die App, die anscheinend den Einsatz von Microsofts Cloud-Dienst OneDrive zwingend voraussetzt, recht praktisch aus:

Vermutlich möchte Microsoft das Windows Phone durch Apps wie diese stärker im Markt für Geschäftskunden und im akademischen Bereich positionieren. Zumindest im Business-Bereich könnte die Zwangsnutzung von OneDrive jedoch auf Widerstand stoßen. Wer möchte seine Geschäftsgeheimnisse schon in Microsofts Cloud wissen?

Interessant ist die App auf jeden Fall, und hoffentlich ein Ansporn für zahlreiche Konkurrenzprodukte. Weitere Infos zu Office Lens gibt es in Microsofts Office-Blog.

Report-a-weed BC

Crowdsourcing bietet enorme Potentiale für die Wissenschaft, die eBird-App wurde hier schon erwähnt. Auch beim Erfassen (und anschließenden Bekämpfen) von Neophyten (Pflanzen, die sich außerhalb ihres eigentlichen Lebensraumes ansiedeln, z.B. das Indische Springkraut in Mitteleuropa) kann die Beteiligung möglichst großer und engagierter Bevölkerungsschichten den zuständigen Institutionen eine große Hilfe sein.

In British Columbia unerwünschter Schmetterlingsflieder

Mit diesem Ziel hat das Ministry of Forests, Lands and Natural Resource Operations British Columbia Report-A-Weed an den Start gebracht. Dazu gehört eine Kampagnenwebseite, auf der sich die Android- und iPhone-Apps herunterladen lassen, und eine Infoseite des Ministeriums.

[via @opportunityknck]

Neuer Hype-Cycle von Gartner

Nach dem neuen Hype-Cycle von Gartner befindet sich Gamification gerade in der Phase, in der Early Adoptors ausprobieren. Social Analytics wird dagegen schon von den Massenmedien wahrgenommen, Augmented Reality hat den größten Hype überstanden und wird nun erst einmal Erwartungen enttäuschen. QR-Codes und App-Stores sind dagegen inzwischen gereifte Technologien.

Mehr Infos unter anderem bei ReadWriteWeb.

Augmented-Reality-App für bibliothekarische Bestandspflege

Anwendungen von QR-Codes in Bibliotheken werden zur Zeit mal wieder heftig diskutiert. Meist geht es dabei darum, Dienste oder Informationen für Bibliotheksnutzer bereitzustellen. Doch auch für Bibliotheksmitarbeiterinnen können QR-Codes sehr nützlich sein. Golem weist auf Shelvar hin. Dabei handelt es sich um eine Android-App, mit der verstellte Bücher im Bestand ausfindig gemacht werden können.

Einen längeren Artikel über Shelvar gibt’s im Chronicle of Higher Education.

Mobiles Bibliothekskonto von elbedev

Anne Christensen macht auf eine von Martin Kim Dung-Pham programmierte App aufmerksam: EDSync for iPhone. Der Nutzen der App:

EDsync verwaltet deine Entleihungen. Du kannst EDsync mit deiner Bibliothek synchronisieren. So hast du immer einen Überblick, wann und welche Medien du wo zurückgeben musst. Die lokale Speicherung auf deinem Rechner erlaubt dir jeder Zeit Zugriff auf die Entleihungsdaten – egal, ob du on- oder offline bist.

iCal ist EDsync’s bester Freund. In iCal wird ein Kalender angelegt, welcher für alle Entleihungen ToDo Items enthält. So wirst du automatisch gewarnt, sobald du den Rechner anschaltest, dass ein Medium demnächst zurück gegeben werden muss. Das ist nice.

Ist das großartig? Es ist großartig! Und gleichzeitig eine Motivation für uns Bibliothekswesen, mehr Daten und Schnittstellen zur Verfügung zu stellen. Denn:

Die Metadaten zu den Medien kommen von Amazon. Die haben ganz viele Informationen und Covers da.

Warum Amazon? Wahrscheinlich, weil solche Daten dort komfortabel zur Verfügung gestellt werden, und von Bibliotheken eben nicht. Ähnlich sieht es mit den Suchergebnissen aus. Jakob Voss hat seine Erfahrungen mit der Thematik und schon vor längerer Zeit festgestellt:

Das liegt unter Anderem daran, dass der Katalog zu oft noch als ein monolithisches System verstanden wird – die Idee der Serviceorientierten Architektur ist nicht angekommen. Anstatt auf offene Schnittstellen und Standards zu setzen, werden mit Primo, Touchpoint und diversen andere kommerziellen “Discovery-interfaces” neue Einbahnstraßen zu IT-Systemen eingeschlagen, die am Ende niemand anpassen und warten kann und/oder will (während ich bei Primo nichts dergleichen gefunden habe, enthält die aktuelle Entwicklungsversion von VuFind dagegen übrigens eine Mobil-Oberfläche).

Welche Bibliothen bislang unterstützt werden, ist leider ohne Anschauung der leider nur für Apple-Geräte verfügbaren App nicht zu erkennen, da nur Städtenamen (z.B. Erfurt, Göttingen, Greifswald, Hildesheim oder Magdeburg) genannt werden. Ich gehe davon aus, dass es sich jeweils um die UBs handelt. Im elbedev-Blog ist die Verteilung der EDsync-Nutzer, die Google Analytics nicht deaktiviert haben, zu sehen.

Da die Screenshots leider nicht unter CC lizenziert sind, möge man sich für einen ersten Eindruck bitte direkt zum Anbieter begeben.

Smartphone ersetzt Bibliotheksausweis?

Viola Voß weist drüben bei Netbib auf eine interessante Einsatzmöglichkeit von Smartphones in Bibliotheken hin: als Ersatz für den Bibliotheksausweis.

Offenbar verwenden Benutzer immer häufiger Apps, mit denen sich Kundenkarten- und Ausweis-Nummern auf dem Handy speichern und auf dem Display als Barcode darstellen lassen. So spart man sich zig Karten im Portemonnaie und hat im Handy immer alles dabei.

Die Idee stammt vom Swiss Army Librarian, der wiederum auf Vagabondages verweist. Mein Umsetzungsvorschlag, um Sicherheitsbedenken entgegen zu kommen:

1. Nutzer gibt Nutzerdaten in App ein, meldet sich via App im Benutzerkonto an.
2. Die App generiert aus dem Nutzerkonto heraus einen Barcode. Dies evtl. inkl. verschiedener Benutzerdaten (z.B. Name des Benutzers), die ebenfalls angezeigt werden. Dazu noch ein Bibliothekslogo oder so, damit man sieht, dass es die App ist oder zumindest eine etwas mühevoller angefertigte Fälschung.
3. Nun muss noch ein Feedback-Mechanismus stattfinden.
a) Die App sendet ein Signal an das Bibliothekssystem, dass nun ein Ausleihvorgang stattfinden soll.
b) Der Nutzer gibt eine PIN oder ein Passwort in ein Terminal ein analog zur Kartenbezahlung an der Supermarktkasse.
c) …?

Diskussion bitte in den Netbib-Kommentaren. Vielleicht meldet sich ja ein IT-Mensch zu Wort, der sich mit derartigen Sicherheitsmechanismen auskennt?

Mobile Web-Apps statt nativer Apps für Smartphones

Chris Cameron erläutert bei ReadWriteWeb, warum es attraktiver ist, Web-Dienste zu entwickeln statt Apps für spezielle Plattformen (z.B. Android oder iOS).

The first is the simplicity of the coding itself. […] Developers can use HTML, CSS and JavaScript to create Web apps instead of learning new languages to code native applications.

Schon die Programmierung wird für viele Bibliotheken ein KO-Kriterium sein, dass plattformspezifische Apps fast unmöglich macht.

Secondly […], the mobile Web market is much larger than native applications markets.

Kurz: Welche Plattform auch immer, ins Web kann man auf allen. Also viele Fliegen mit einer Klappe.

The third and possibly most important reason developers should be attracted to mobile Web apps is that the Web is an open platform. Developers don’t have to spend weeks on an application only to see it rejected for increasingly strange reasons. Steve Jobs can’t censor the Web like he can the iPhone, and there is no waiting for applications to be approved.

Für mich persönlich ausschlaggebend, für Bibliotheken vielleicht nicht. Wobei es durchaus denkbar ist, dass die eine oder andere Bibliothek Inhalte anbieten könnte, die im Jobschen Sinne moralisch zweifelhaft sind.