Scan-Stifte und -Apps

Scans werden gegenüber Kopien zumindest in unserer Bibliothek immer beliebter. Einmal sicherlich, weil sie – anders als Kopien – nichts kosten. Andererseits aber auch, weil Scans leicht zu versenden und speichern sind. Kombiniert man die Scanfunktion mit OCR, kann man die eingescannten Texte noch dazu komfortabel weiternutzen. Die dafür erforderlichen Geräte sind schon längere Zeit in übersichtlichem und tragbarem Format erhältlich.

Da wären zuerst die Scanstifte zu nennen. Es gibt viele verschiedene Produkte, die sich in etlichen Details unterscheiden, davon sind einige schon recht lange auf dem Markt. Der aktuell in der Version 7 verfügbare IRISPen zum Beispiel wurde bereits 2004 in der c’t getestet.

Ich konnte drei Bibliotheken ausmachen, in denen der C-Pen (in der USB-Variante TS1) verliehen wird:

  1. Bibliothek der Hochschule Augsburg (besten Dank für die vielen Infos!)
  2. Universitätsbibliothek Augsburg
  3. Bibliothek der Hochschule Neu-Ulm

Etwas neuer sind Apps, mit denen man Text abfotografieren und dann in OCR wandeln kann. Der Scanbot – PDF Dokument Scanner zum Beispiel ist solch eine App. Der “Scan” erfolgt in diesem Fall durch Abfotografieren der entsprechenden Vorlagen. Je nach Fotoqualität des verwendeten Smartphones und der Lichtverhältnisse beim Fotografieren sind die Ergebnisse ganz gut bis untauglich. Die dazugehörige OCR-Funktion habe ich nicht getestet.

Kein Scan-Stift (CC-BY: Greg Lloyd)

Fragen an die werte Leserschaft:

  1. Gibt es irgendwo einen halbwegs seriösen und neutralen Vergleich von Scans-Apps?
  2. Gibt es irgendwo einen halbwegs seriösen und neutralen Vergleich von Scanstiften?

Auch über persönliche und subjektive Erfahrungsberichte freue ich mich natürlich sehr!

Report-a-weed BC

Crowdsourcing bietet enorme Potentiale für die Wissenschaft, die eBird-App wurde hier schon erwähnt. Auch beim Erfassen (und anschließenden Bekämpfen) von Neophyten (Pflanzen, die sich außerhalb ihres eigentlichen Lebensraumes ansiedeln, z.B. das Indische Springkraut in Mitteleuropa) kann die Beteiligung möglichst großer und engagierter Bevölkerungsschichten den zuständigen Institutionen eine große Hilfe sein.

In British Columbia unerwünschter Schmetterlingsflieder

Mit diesem Ziel hat das Ministry of Forests, Lands and Natural Resource Operations British Columbia Report-A-Weed an den Start gebracht. Dazu gehört eine Kampagnenwebseite, auf der sich die Android- und iPhone-Apps herunterladen lassen, und eine Infoseite des Ministeriums.

[via @opportunityknck]

Augmented-Reality-App für bibliothekarische Bestandspflege

Anwendungen von QR-Codes in Bibliotheken werden zur Zeit mal wieder heftig diskutiert. Meist geht es dabei darum, Dienste oder Informationen für Bibliotheksnutzer bereitzustellen. Doch auch für Bibliotheksmitarbeiterinnen können QR-Codes sehr nützlich sein. Golem weist auf Shelvar hin. Dabei handelt es sich um eine Android-App, mit der verstellte Bücher im Bestand ausfindig gemacht werden können.

Einen längeren Artikel über Shelvar gibt’s im Chronicle of Higher Education.

Mobile Web-Apps statt nativer Apps für Smartphones

Chris Cameron erläutert bei ReadWriteWeb, warum es attraktiver ist, Web-Dienste zu entwickeln statt Apps für spezielle Plattformen (z.B. Android oder iOS).

The first is the simplicity of the coding itself. […] Developers can use HTML, CSS and JavaScript to create Web apps instead of learning new languages to code native applications.

Schon die Programmierung wird für viele Bibliotheken ein KO-Kriterium sein, dass plattformspezifische Apps fast unmöglich macht.

Secondly […], the mobile Web market is much larger than native applications markets.

Kurz: Welche Plattform auch immer, ins Web kann man auf allen. Also viele Fliegen mit einer Klappe.

The third and possibly most important reason developers should be attracted to mobile Web apps is that the Web is an open platform. Developers don’t have to spend weeks on an application only to see it rejected for increasingly strange reasons. Steve Jobs can’t censor the Web like he can the iPhone, and there is no waiting for applications to be approved.

Für mich persönlich ausschlaggebend, für Bibliotheken vielleicht nicht. Wobei es durchaus denkbar ist, dass die eine oder andere Bibliothek Inhalte anbieten könnte, die im Jobschen Sinne moralisch zweifelhaft sind.