Report-a-weed BC

Crowdsourcing bietet enorme Potentiale für die Wissenschaft, die eBird-App wurde hier schon erwähnt. Auch beim Erfassen (und anschließenden Bekämpfen) von Neophyten (Pflanzen, die sich außerhalb ihres eigentlichen Lebensraumes ansiedeln, z.B. das Indische Springkraut in Mitteleuropa) kann die Beteiligung möglichst großer und engagierter Bevölkerungsschichten den zuständigen Institutionen eine große Hilfe sein.

In British Columbia unerwünschter Schmetterlingsflieder

Mit diesem Ziel hat das Ministry of Forests, Lands and Natural Resource Operations British Columbia Report-A-Weed an den Start gebracht. Dazu gehört eine Kampagnenwebseite, auf der sich die Android- und iPhone-Apps herunterladen lassen, und eine Infoseite des Ministeriums.

[via @opportunityknck]

Mobiles Bibliothekskonto von elbedev

Anne Christensen macht auf eine von Martin Kim Dung-Pham programmierte App aufmerksam: EDSync for iPhone. Der Nutzen der App:

EDsync verwaltet deine Entleihungen. Du kannst EDsync mit deiner Bibliothek synchronisieren. So hast du immer einen Überblick, wann und welche Medien du wo zurückgeben musst. Die lokale Speicherung auf deinem Rechner erlaubt dir jeder Zeit Zugriff auf die Entleihungsdaten – egal, ob du on- oder offline bist.

iCal ist EDsync’s bester Freund. In iCal wird ein Kalender angelegt, welcher für alle Entleihungen ToDo Items enthält. So wirst du automatisch gewarnt, sobald du den Rechner anschaltest, dass ein Medium demnächst zurück gegeben werden muss. Das ist nice.

Ist das großartig? Es ist großartig! Und gleichzeitig eine Motivation für uns Bibliothekswesen, mehr Daten und Schnittstellen zur Verfügung zu stellen. Denn:

Die Metadaten zu den Medien kommen von Amazon. Die haben ganz viele Informationen und Covers da.

Warum Amazon? Wahrscheinlich, weil solche Daten dort komfortabel zur Verfügung gestellt werden, und von Bibliotheken eben nicht. Ähnlich sieht es mit den Suchergebnissen aus. Jakob Voss hat seine Erfahrungen mit der Thematik und schon vor längerer Zeit festgestellt:

Das liegt unter Anderem daran, dass der Katalog zu oft noch als ein monolithisches System verstanden wird – die Idee der Serviceorientierten Architektur ist nicht angekommen. Anstatt auf offene Schnittstellen und Standards zu setzen, werden mit Primo, Touchpoint und diversen andere kommerziellen “Discovery-interfaces” neue Einbahnstraßen zu IT-Systemen eingeschlagen, die am Ende niemand anpassen und warten kann und/oder will (während ich bei Primo nichts dergleichen gefunden habe, enthält die aktuelle Entwicklungsversion von VuFind dagegen übrigens eine Mobil-Oberfläche).

Welche Bibliothen bislang unterstützt werden, ist leider ohne Anschauung der leider nur für Apple-Geräte verfügbaren App nicht zu erkennen, da nur Städtenamen (z.B. Erfurt, Göttingen, Greifswald, Hildesheim oder Magdeburg) genannt werden. Ich gehe davon aus, dass es sich jeweils um die UBs handelt. Im elbedev-Blog ist die Verteilung der EDsync-Nutzer, die Google Analytics nicht deaktiviert haben, zu sehen.

Da die Screenshots leider nicht unter CC lizenziert sind, möge man sich für einen ersten Eindruck bitte direkt zum Anbieter begeben.

Mobile Web-Apps statt nativer Apps für Smartphones

Chris Cameron erläutert bei ReadWriteWeb, warum es attraktiver ist, Web-Dienste zu entwickeln statt Apps für spezielle Plattformen (z.B. Android oder iOS).

The first is the simplicity of the coding itself. […] Developers can use HTML, CSS and JavaScript to create Web apps instead of learning new languages to code native applications.

Schon die Programmierung wird für viele Bibliotheken ein KO-Kriterium sein, dass plattformspezifische Apps fast unmöglich macht.

Secondly […], the mobile Web market is much larger than native applications markets.

Kurz: Welche Plattform auch immer, ins Web kann man auf allen. Also viele Fliegen mit einer Klappe.

The third and possibly most important reason developers should be attracted to mobile Web apps is that the Web is an open platform. Developers don’t have to spend weeks on an application only to see it rejected for increasingly strange reasons. Steve Jobs can’t censor the Web like he can the iPhone, and there is no waiting for applications to be approved.

Für mich persönlich ausschlaggebend, für Bibliotheken vielleicht nicht. Wobei es durchaus denkbar ist, dass die eine oder andere Bibliothek Inhalte anbieten könnte, die im Jobschen Sinne moralisch zweifelhaft sind.

iPhone vs. Second Life: 1-0

Ende 2006 hüpften zwei Begriffe auf wie aus dem Nichts in den Mainstream. Second Life und iPhone. Während Second Life ungefähr zu dieser Zeit den einmillionsten Secondlifer feierte, kursierten am Jahresende 2006 die ersten Gerüchte um das iPhone. Wie die Relevanz der Begriffe und der dahinter stehenden Konzepte (mobiles Web, bzw. virtuelle Welten) sich entwickelt hat, kann man hervorragend bei Google Trends beobachten.
Google Trends: iPhone vs. Second Life

iPhone: rot
Second Life: blau.

Gartner ignorierte die eigenen Erkenntnisse und prophezeite:

By the end of 2011, 80 percent of active Internet users (and Fortune 500 enterprises) will have a “second life”, but not necessarily in Second Life, according to Gartner, Inc.

Zwar ist noch nicht Ende 2011, aber diese Prognose würde heute niemand mehr abgeben wollen. Dies bedeutet nicht, dass Gartner mit einer anderen, wesentlich neueren Prognose nicht recht haben könnte. Mitte November wurden die 10 Top-Trends bis 2012 für mobile devices prophezeit.

No. 2: Location-Based Services
No. 3: Mobile Search
No. 4: Mobile Browsing

Addiert man diese drei Trends, kommen wir zum mobilen OPAC, der nicht nur gleich zeigt, wie man zum Buch kommt, sondern auch noch (falls vorhanden) einen Volltext anbietet. Ich hoffe jedoch nicht, dass die Bibliotheken, die unsinnigerweise viel Energie in Second Life gesteckt haben, nun vor dem mobilen Weg zurückschrecken. Noch sind es nur Pioniere, die dort bedient werden. Also genau die Leute, die sich vor drei Jahren auch in Second Life tummelten. Relevanz für den Alltag hatte Second Life jedoch nie, ganz im Gegensatz zu Smartphones.

iPhone-Application von Librarything: Local Books

Im Librarything-Blog beschreibt Tim Spalding eine iPhone-App, mit der Bibliotheken, Buchläden und andere verbuchte Orte gesucht und gefunden werden können. “Local Books” kann:

* Search for venues (bookstores and libraries) as well as events near your current location using the iPhone’s built-in location features.
* Search for venues and events at any location or by name.
* Venues can be sorted by distance, name, or type.
* Venues are color coded, following the maps on LibraryThing Local (colors correspond to the colors used on maps in LibraryThing Local).
* Each venue has a detail page with a map. Tap it to jump to the iPhone Maps application.
* Venues often sport a description, clickable website and phone number links, events, and a photo.
* You can favorite locations and events, and there’s a “Favorites” list where you can find them.(1)

Wer seine Bibliothek dort verzeichnet wissen will, muss sie einfach in Librarything Local eintragen.

Die Bezeichnung ist nicht sehr glücklich gewählt. “Local Book Places” wäre eventuell angebrachter.

Das iPhone als Blog-Server

Ja, die Überschrift stimmt schon. Eigentlich ist ein iPhone ja nur dann sinnvoll, wenn man in einer szenigen Cocktailbar sitzt, nicht raucht (oder sich in einem Nichtraucherbundesland befindet) und irgendwie nicht weiß, womit man total cool herumspielen soll. Rene von Docpool hat sein iPhone ein wenig zweckentfremdet und betreibt nun ein Blog auf seinem iPhone. Es wird wohlgemerkt nicht von dort befüllt. Wenn man die URL http://docpool.org/iphone/ aufruft, ruft man die Seiten direkt von seinem Edeltelephon ab. Wie es geht, hat er hier beschrieben. Es wird tatsächlich ein Apache auf dem iPhone betrieben. Die ToDo-Liste sieht folgendermaßen aus.

  • Ein Demon, der bei veränderter Netzanbindung, den Tunnel neu einrichtet.
  • Managementmode mit dem man Einträge löschen kann.
  • PHP-Script ändern, damit es die Fotos aus dem iPhone läd. (Done)
  • Script sollte Kommentare entgegen nehmen können und idealerweise gleich auf dem iPhone darstellen.
  • Die Menge der Daten sollte überprüft werden für Verbindungen, die nicht so Flat sind…

Für Ungläubige verlinkt Rene extra die entsprechende PHP-Info. Auf meine erstaunte Nachfrage meinte er:

Der blog läuft tatsächlich auf dem iPhone.
Ist noch nicht wirklich stabil, aber es funktioniert eigentlich schon sehr gut. Hatte schon instabilere Server 😉

Dafür packe ich mein 1337-Tag wieder aus! ;o)