Open Innovation für Open Government Data

Das Bundesministerium des Innern ruft zur Bürgerbeteiligung in Sachen Open Government Data auf. Es werden Ideen gesucht, welche Daten zu welchem Zwecke veröffentlicht werden könnten.

Open Government Data – der freie Zugang zu Regierungs- und Verwaltungsdaten – kann wesentliche Impulse für die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung bringen. Weil das Heben dieses Potentials aber nicht die alleinige Aufgabe der öffentlichen Verwaltung ist, werden hier bis zum 3. April 2015 Ideen dazu gesammelt:

  • Welche Daten der Bundesverwaltung sind von Interesse?
  • Welche Aufgaben könnten damit gelöst werden und welche Anwendungen können entstehen?
  • Wo liegt der zivilgesellschaftliche Nutzen?
  • Wo liegt das ökonomische Potential und wie kann es gehoben werden?

Diese Ideen sind der Rohstoff, um in mehreren Workshops die verschiedenen Akteure zusammenzubringen und so die Datenbereitstellung und -weiterverwendung voranzutreiben. Die Ergebnisse werden dann wieder öffentlich zur Diskussion gestellt.

Jetzt sind Sie dran! Wir sind schon sehr gespannt auf Ihre Ideen!

Eigentlich wird eher andersherum ein Schuh draus. Liebe Bundesregierung, begründen Sie doch bitte, welche Daten der Bundesverwaltung aus welchen Gründen nicht veröffentlicht werden können, weil sonst zivilgesellschaftlicher Schaden drohe. Und warum kümmert sich das BMI um ökonomisches Potential?

Immerhin wird überhaupt etwas in Richtung Open Data unternommen.

Open Access Repository Ranking

Bei den Open Access Tagen 2014 wurde das Open Access Repository Ranking (OARR) vorgestellt und veröffentlicht. Neben der erfreulichen und gleich für die Öffentlichkeitsarbeit ausgeschlachteten Platzierung des von mir betreuten SerWisS ist positiv anzumerken, dass es endlich eine Alternative zum Ranking web of repositories gibt. Einer von vielen Unterschieden: OARR kommuniziert zwar auf Englisch, hat bisher(?) aber ausschließlich Repositories aus Deutschland im Fokus.

Die MacherInnen sind offen für Verbesserungsvorschläge, fordern sie sogar aktiv ein (ganz unten im Tab “Contribute” – Achtung, Ghostery & Co verhindern evtl. die Anzeige des Formulars).

Think Quarterly: Innovation

Googles Think Quarterly dreht sich in der aktuellen Ausgabe um Innovation. Beispielsweise schreibt Susan Wojcicki, Googles 16. Angestellte, über ihre persönlichen Wahrnehmungen und Erfahrungen, die 8 Pillars of Innovation:

No matter how ambitious the plan, you have to roll up your sleeves and start somewhere. Google Books, which has brought the content of millions of books online, was an idea that our founder, Larry Page, had for a long time. People thought it was too crazy even to try, but he went ahead and bought a scanner and hooked it up in his office. He began scanning pages, timed how long it took with a metronome, ran the numbers and realized it would be possible to bring the world’s books online. Today, our Book Search index contains over 10 million books.

Ebenfalls interessant sieht The Science Fiction Behind Search aus. To read…

Mobiles Bibliothekskonto von elbedev

Anne Christensen macht auf eine von Martin Kim Dung-Pham programmierte App aufmerksam: EDSync for iPhone. Der Nutzen der App:

EDsync verwaltet deine Entleihungen. Du kannst EDsync mit deiner Bibliothek synchronisieren. So hast du immer einen Überblick, wann und welche Medien du wo zurückgeben musst. Die lokale Speicherung auf deinem Rechner erlaubt dir jeder Zeit Zugriff auf die Entleihungsdaten – egal, ob du on- oder offline bist.

iCal ist EDsync’s bester Freund. In iCal wird ein Kalender angelegt, welcher für alle Entleihungen ToDo Items enthält. So wirst du automatisch gewarnt, sobald du den Rechner anschaltest, dass ein Medium demnächst zurück gegeben werden muss. Das ist nice.

Ist das großartig? Es ist großartig! Und gleichzeitig eine Motivation für uns Bibliothekswesen, mehr Daten und Schnittstellen zur Verfügung zu stellen. Denn:

Die Metadaten zu den Medien kommen von Amazon. Die haben ganz viele Informationen und Covers da.

Warum Amazon? Wahrscheinlich, weil solche Daten dort komfortabel zur Verfügung gestellt werden, und von Bibliotheken eben nicht. Ähnlich sieht es mit den Suchergebnissen aus. Jakob Voss hat seine Erfahrungen mit der Thematik und schon vor längerer Zeit festgestellt:

Das liegt unter Anderem daran, dass der Katalog zu oft noch als ein monolithisches System verstanden wird – die Idee der Serviceorientierten Architektur ist nicht angekommen. Anstatt auf offene Schnittstellen und Standards zu setzen, werden mit Primo, Touchpoint und diversen andere kommerziellen “Discovery-interfaces” neue Einbahnstraßen zu IT-Systemen eingeschlagen, die am Ende niemand anpassen und warten kann und/oder will (während ich bei Primo nichts dergleichen gefunden habe, enthält die aktuelle Entwicklungsversion von VuFind dagegen übrigens eine Mobil-Oberfläche).

Welche Bibliothen bislang unterstützt werden, ist leider ohne Anschauung der leider nur für Apple-Geräte verfügbaren App nicht zu erkennen, da nur Städtenamen (z.B. Erfurt, Göttingen, Greifswald, Hildesheim oder Magdeburg) genannt werden. Ich gehe davon aus, dass es sich jeweils um die UBs handelt. Im elbedev-Blog ist die Verteilung der EDsync-Nutzer, die Google Analytics nicht deaktiviert haben, zu sehen.

Da die Screenshots leider nicht unter CC lizenziert sind, möge man sich für einen ersten Eindruck bitte direkt zum Anbieter begeben.