iPhone-Application von Librarything: Local Books

Im Librarything-Blog beschreibt Tim Spalding eine iPhone-App, mit der Bibliotheken, Buchläden und andere verbuchte Orte gesucht und gefunden werden können. “Local Books” kann:

* Search for venues (bookstores and libraries) as well as events near your current location using the iPhone’s built-in location features.
* Search for venues and events at any location or by name.
* Venues can be sorted by distance, name, or type.
* Venues are color coded, following the maps on LibraryThing Local (colors correspond to the colors used on maps in LibraryThing Local).
* Each venue has a detail page with a map. Tap it to jump to the iPhone Maps application.
* Venues often sport a description, clickable website and phone number links, events, and a photo.
* You can favorite locations and events, and there’s a “Favorites” list where you can find them.(1)

Wer seine Bibliothek dort verzeichnet wissen will, muss sie einfach in Librarything Local eintragen.

Die Bezeichnung ist nicht sehr glücklich gewählt. “Local Book Places” wäre eventuell angebrachter.

Bibliographische Daten aus APIs

Im Artikel Using Book Data Providers to Improve Services to Patrons in der neuen Code4Lib-Ausgabe beschreibt Mike Beccaria, wie er für ein Widget bibliographische Informationen über die APIs von Librarything, Open Library und Google Book Search bezieht.

At Paul Smith’s College, I recently implemented a “New Books” display using open APIs and an image scroller. In this article I’ll give a brief overview of Google Book Search, OpenLibrary and Worldcat, explain how I created this New Books Widget using book cover data, and provide readers with some practical and simple code to show how to collect this data. This article will be of interest to anyone who wants to read about a brief overview of current state of free book data service providers. Additionally, beginner programmers will likely find the examples at the end of the article helpful when getting started with projects of their own.

Sein Widget beschreibt er folgendermaßen:

Python software that reads a text file containing ISBN numbers and uses them to query Open Library and Google Book Search for book information from the respective libraries and adds them to a MYSQL database. Also downloads and processes book thumbnail covers.

Eine interessante Ergänzung zur Kollektion ähnlicher Widgets im Code4Lib-Wiki, die bei der Weiterentwicklung des Open Book Widgets sicherlich Einfluß haben wird.

Open Shelves Classification in der Testphase

I can haz free classification?Am 28. April 2009 findet das 3. EDUG-Symposium mit dem Titel “Dewey goes Europe: on the use and development of the Dewey Decimal Classification (DDC) in European libraries” in der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien statt. Ein Blick auf den urheberrechtlichen Hinweis auf DDC-Deutsch.de und die Geschäftspolitik OCLCs wirft die Frage auf, warum OCLC gen Europa wandern sollte.

Mal ganz abgesehen von den Kosten ist es doch sicherlich nachhaltiger, eine freie Klassifikation zu verwenden. Damit ist zumindest gesichert, dass man seine bibliographischen Daten samt Erschließung auch in die Freiheit entlassen kann, wenn man das möchte. Und eine freie Klassifikation ist just heute in die Testphase gegangen: die Open Shelves Classification (OSC).

Die Testphase funktioniert folgendermaßen: Wenn man sich bei Librarything anmeldet und einen beliebigen Titel (z.B. diesen hier) aufruft, kann man ganz unten auf dem Bildschirm eine von über 40 Top-Level-Categories auswählen. Dann folgt die Frage: Do you know the book at first hand?. Bejaht man diese Frage, wird angezeigt, wie andere User klassifiziert haben. Die Debatte zum Testlauf findet sich hier. Das Verfahren erinnert mich ein bißchen an den Google Image Labeler, auch wenn der Spielcharakter nicht so ausgeprägt ist.

Die OSC hat einen großen Nachteil: sie ist noch nicht vollständig. Das ist allerdings gleichzeitig ein großer Vorteil. Noch kann jeder sich und seine Ideen einbringen.

Wie sieht’s aus? Hat die OSC eine realistische Chance, im deutschsprachigen Raum eingesetzt zu werden?

Librarything 1986

Haferklee hat ein sehr schönes Fundstück zu Sinn und Nutzen der computergestützten Organisation der privaten Buchsammlung ausfindig gemacht:

Die Nützlichkeit des Computers sollte man nicht überschätzen. Im Haushalt fallen recht wenige Tätigkeiten an, die sich elektronisch bewältigen lassen. Sicher, man kann mit dem Heimcomputer Dateien anlegen, beispielsweise … ein Verzeichnis aller Bücher, die man besitzt. Fraglich bleibt jedoch, ob die Katalogisierung mit dem Computer wirklich einfacher und schneller geht, als mit dem üblichen Zettelkasten.

Aus dem Bericht der Stiftung Warentest über „Heimcomputer“, Test 1 (1986). Findet sich ein Freiwilliger, der handgestoppt misst, ob man 100 Bücher schneller in Librarything oder in den Zettelkasten bekommt?

Buchcover im GVK

Gerade via VZG-Newsletter ins Haus geflattert:

Ab sofort zeigen wir in GSO in der Volltitelanzeige das Monographien-Cover, sofern zu einer gegebenen ISBN ein Cover in unserem DMS bzw. bei LibraryThing vorliegt. Der Dienst ist zunächst noch experimentell und wird momentan auch für die OPC4-Anzeige vorbereitet.
Im DMS der Verbundzentrale liegen aktuell etwa 2,5 Millionen Cover zu vorwiegend englischsprachigen Titeln von Nielsen Bookdata vor.

Über die Positionierung des Covers lässt sich streiten, aber der Schritt, fremde Dienste aufzunehmen, ist offensichtlich nicht mehr verpönt. Hervorragend!

Librarything Web Services API

Heute wurde im Librarything-Blog das(?) neue Web Services API vorgestellt. Wenn ich das auf den ersten, flüchtigen Blick richtig erfasse, wächst mit Common Knowledge gerade ein Konkurrent für die PND ran. Die biographischen Daten zum Beispiel für Michael Ende werden zumindest für den Hausgebrauch meist ausreichen. Wenn man an das Potential der PND denkt!

Die PND umfasst zur Zeit rund 2,6 Mio. Namen (davon ca. 1.000.000 Personen mit individualisierten Datensätzen) aus der Katalogisierung der PND-Kooperationspartner und der Deutschen Nationalbibliothek, aus Projekten der Altbestandserschließung und Namen der Bayerischen Staatsbibliothek aus dem osteuropäischen und islamischen Kulturkreis, aus den Bereichen Musik und Karten sowie den Personennamen der Zentralkartei der Autographen der Staatsbibliothek zu Berlin und den Personennamen der SWD.

Ein Ferrari unter den Datenbanken! Aber fahren darf er nur im Parkhaus.

Die Deutsche Nationalbibliothek nutzt die PND als integrierte Normdatei bei der Katalogisierung und verknüpft die Normdatensätze mit den Titelsätzen.

Der Unterschied zwischen PND und Common Knowledge ist außer der Datengrundlage, dass Librarything alle Daten bequem per verständlich dokumentierter API unter CC-SA-Lizenz zugänglich macht. Das hat Potential. Verknüpfen wir das mal mit den Gedanken zu einem freien Klassifikationssystem, dann muss man ganz klar konstatieren, dass sich das Bibliothekswesen gerade in die Bedeutungslosigkeit schnarcht.

Tim Spalding zu Recommendersystemen

Librarythings Tim Spalding reagiert via NGC4LIB auf einen Bibtip-Artikel in DLIB:

1. You can’t draw conclusions based upon a small number of overlapping “trips.” If one trip were enough and you knew I’d looked at something super-obscure, you could probably figure out the other pages I’d looked at too. Just go to the page you saw me browsing and see what appears in the “people who looked at this also looked at…” box. If my obscure book of Hellenistic poetry overlaps with “Having an Affair for Dummies,” I’m in trouble with the missus.

Korrekt. Doch dagegen setzt Bibtip auf ausschließliches Anzeigen multipler Übereinstimmungen. Doch:

2. But if you need multiple overlaps, the amount of usable data goes way down. This is, I submit, what Ann Arbor’s recommendation system showed. You need a lot of data in a recommendation system for it to work. The worse the data, the more you need. (On LibraryThing, we do not generally even *try* to make a recommendation when there are fewer than 15 copies of a book in the system, and those aren’t books you casually looked at, those are books in people’s personal collection.)

“A lot of data” kann man auch generieren. Ich vermute, dass gerade dazu die lange “Inkubationszeit” zwischen Installation und Ergebnisanzeige bei Bibtip zu diesem Zweck dient.

3. Like other systems that follow where users go, not whether they liked it there and what they did there, BibTip is susceptible to “ant navigation” problems. You know how ants find their way about? They follow the trail put down by other ants. This works well in general, but it can also go bad. An ant gets lost. Another ant happens on the trail, and gets lost too, a third and sees a really strong trail, so three are lost, etc. At its worst you have the famous phenomenon of ants going round and round in a circle, following other ants and their ever-stronger trail, until all the ants die of exhaustion!

Diesem Manko könnte man nur entgegen treten, wenn man Ausleihzahlen mit in die Auswertung aufnehmen würde. Das wirft in der Praxis jedoch erhebliche Probleme auf. Genannt seien hier Datenschutz und mangelnde Schnittstellen der Bibliothekssysteme.

I ask you: Do we want library patrons dying of exhaustion?

Zumindest nicht oft.

4. In all seriousness, the ant problem is real. Every time the catalog sends you somewhere you don’t want to go, you’ve made a trail telling the next guy to go there too. If library catalogs worked, ant-tracking would too. But when I type “Harry Potter” into the search box of a large public library I use all the time, I don’t get a real-live English-language Harry Potter book until item number nine!

Prinzipiell hat Spalding Recht, nur sehe ich den Zusammenhang zu Katalogrankings nicht. Meist ist dort eine spezielle Sortierung voreingestellt, oft nach Erscheinungsjahr oder nach Datum der Katalogisierung. Was wirklich nichts mit Recommendersystemen oder Benutzerempfehlungen zu tun hat. Vielleicht geht Spalding allerdings auch von suchmaschinengestützten Katalogen aus?

Verbesserungsvorschläge für Librarything

Tim Spalding fragte nach Verbesserungsvorschlägen für Librarything, und die bekam er.

Unter den Vorschlägen waren unter anderem folgende:

  1. Let us mark which books are our favourite.
  2. Some ingenious way to link books to books about them. If I’m looking at a novel, I want to know how to find the best criticism of that novel or author.
  3. Add the European Library as a source. Anscheinend in dieser Punkt schon in Arbeit.

Ein Blick auf die Vorschläge lohnt sich, nicht nur für Katalogentwickler.

Librarything for Libraries in Danbury Library

Librarything for Libraries ist jetzt auch in der Praxis zu besichtigen, wie ‘Geek Librarian’ Bonaria Biancu berichtet. Die Danbury Library hat ihren Katalog ausrüsten lassen.

Ein paar Beispiele aus dem Katalog:
Marine biology : an ecological approach / James W. Nybakken
Baudolino / Umberto Eco ; translated from the Italian by William Weaver
Opportunities in library and information science careers / Kathleen de la Peña McCook, Margaret Myers

Übrigens auch sehr schön, dass man einzelne Titel direkt verlinken kann.

[Via Geek Librarian]