Regeln für die ordentliche Katalogisierung in unordentlichen Bibliotheken – ROK-UB

Zufällig bin ich nach etlichen Jahren wieder auf die Regeln für die ordentliche Katalogisierung in unordentlichen Bibliotheken – ROK-UB von Martina Kellmeyer und Bettina Fiand gestoßen, die dank Jürgen Plieninger seit April 2001, also seit ziemlich genau 15 Jahren, auf einem Server der Uni Tübingen zu finden sind. Einiges könnte auch nach dem RDA-Umstieg relevant bleiben.

§ 213
Es ist zu vermeiden, Bücher von urhebenden Körperschaften zu erwerben.

In der Rubrik “Bibliothekshumor” findet sich übrigens noch das eine oder andere Schätzchen, das jüngeren KollegInnen vielleicht noch nicht bekannt ist, die Typologie von Benutzern beispielsweise.

Tatiana Walther: Erschließung historischer Bestände mit RDA

Tatiana Walther: Erschließung historischer Bestände mit RDA

Abstract:

Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Erschließung historischer Bestände nach RDA. Inhaltlich begrenzt sie sich auf ausgewählte spezifische Merkmale alter Drucke und ihrer Formalerschließung mit RDA. Die Umstellung auf das neue Regelwerk, welches Anwen-dungsrichtlinien für alle Materialien vereinen soll, und einige in den Bibliotheksgremien diskutierte Aspekte wie z. B. „cataloger’s judgement“ haben die zentrale Frage dieser Arbeit veranlasst: Ist RDA für die Erschließung alter Drucke geeignet? Die Arbeit untersucht spezifische Merkmale alter Drucke. Sie betrachtet die bestehende Erschließungspraxis alter Drucke und geht auf die Grundlagen und wesentliche Inhalte von RDA ein. Zu wissenschaftlichen Methoden der Arbeit gehören der Regelwerkevergleich und das Experteninterview. Die Gegenüberstellung von RDA und den RAK-WB lässt erkennen, dass RDA sich prinzipiell für die Erschließung alter Drucke eignet und Elemente der bibliographischen Beschreibung ähnlich wie die RAK-WB abbildet. Wegen des allgemeinen Charakters sind einige Richtlinien von RDA noch zu konkretisieren. Mehrwert gegenüber den RAK-WB versprechen die normierten Sucheinstiege, die Erfassung von Werken und Beziehungen. Das Interview mit Christoph Boveland, dem Experten auf dem Gebiet Katalogisierung Alter Drucke, bringt neue Erkenntnisse über geplante Empfehlungen zur Erschließung alter Drucke mit RDA, Erweiterung des Standardelemente-Set usw. Basierend auf den Ergebnissen der Gegenüberstellung und der Meinung von Christoph Boveland wird eine Aussage zur Entwicklung der Lehrveranstaltung „Formalerschließung historischer Bestände“ an der Hochschule Hannover getroffen.

Zum Volltext.

Kooperationsvereinbarung zwischen BSZ und VZG

Die Kooperationsvereinbarung zwischen BSZ und VZG (PDF) ist online verfügbar. Die Kernpunkte:

  • Vereinigung der Verbundkataloge des BSZ und der VZG in einer Produktivumgebung.
  • Anpassung der technischen Strukturen der Pica-Systeme beider Verbünde.
  • Einführung eines gemeinsamen Internformats und einheitlicher Katalogisierungs- und Anwendungsrichtlinien.
  • Arbeitsteiliger Aufbau einer gemeinsam genutzten Infrastruktur für den Nachweis und die Administration von E-Ressourcen wie z.B. E-Books für die Verbundzentralen und ihre teilnehmenden Bibliotheken.
  • Aufbau und arbeitsteiliger Betrieb von Infrastruktur und Support für lokale Bibliothekssysteme und Discovery-Services.
  • Gemeinsame Bereitstellung eines Workflow-Systems zur retrospektiven Digitalisierung.
  • Einführung einer arbeitsteiligen Infrastruktur für Dienstleistungen zur Langzeitarchivierung.
  • Abstimmung von Personalentwicklung, Kompetenz- und Leistungssaufbau, um Redundanzen zu vermeiden und Synergien zu nutzen.

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Nach vier Jahren wird die Kooperation von der Verbundleitung des GBV und dem Kuratorium des BSZ evaluiert.

ZDB als Open Data

Eine fantastische Nachricht hat die DNB veröffentlicht:

Seit Juni 2014 ist der größte Teil der Metadaten der Zeitschriftendatenbank (ZDB) unter den Bedingungen „Creative Commons Zero (CC0 1.0)“ verfügbar. Damit sind rund 1,7 Mio. Titeldaten in allen Sprachen und ohne zeitliche Einschränkung mit über 13 Mio. Besitznachweisen für die Weiterverwendung freigegeben. Die Freigabe bezieht sich ausdrücklich auch auf die kommerzielle Nutzung. Durch diesen Schritt wird die Nachnutzung der qualitativ hochwertigen Metadaten der weltweit größten Datenbank für Titel- und Besitznachweise fortlaufender Sammelwerke, also von Zeitschriften, Zeitungen, Schriftenreihen und anderen periodisch erscheinenden Veröffentlichungen in gedruckter und elektronischer Form, für jedermann möglich.

Ich lade mir dann mal die ZDB runter. Wer es mir nachtun möchte: hier geht es zu den Downloads.

[via Netbib]

Deutsche RDA für 12 Monate frei einsehbar

Die deutsche Übersetzung der RDA (Resource Description and Access) ist auf der Webseite der DNB verfügbar. Erst einmal zumindest:

Die Deutsche Nationalbibliothek hat es als Vertragspartnerin der RDA-Rechteinhaber erreicht, dass die Übersetzung des Regelwerkstexts für die Dauer von 12 Monaten kostenfrei zugänglich gemacht werden darf. In diesem Zeitraum sollten alle Interessenten die Gelegenheit nutzen, sich mit dem Standard vertraut zu machen. Nach Ablauf dieser Frist müssen die Dateien aus dem Webangebot der DNB entfernt werden.

Danach kann niemand mehr die Gelegenheit nutzen, sich mit dem Angebot vertraut zu machen. Wäre ja noch schöner, wenn sich jeder einfach mit einem Standard vertraut machen könnte! Hinz und Kunz! Denn Standards sind ja bekanntlich besonders dann nützlich, wenn sie unter Verschluss gehalten werden. Und zukünftige Berufsanfänger sind selbst schuld. Sie hätten ja früher geboren werden können.

Wer von den jetzt schon RDA-Interessierten vielleicht länger als 12 Monate benötigt, um sich mit RDA vertraut zu machen, kann übrigens ratzfatz ein Privatarchiv anlegen per Firefox-Erweiterung DownThemAll. In meinem Fall hat der Download inkl. Umbenennung aller Dateien nach Link-Text etwa eine halbe Minute gedauert. Video: [1] Ja, ich habe gerade Screenr für mich wiederentdeckt…

Die verwendeten Optionen (falls es im Filmchen zu schnell geht):

  1. Umbenennungstext: *flattext*.*ext*
  2. Filter: “Alle Dateien” anhaken
  3. Schnelles Filtern: pdf
  4. Andere Filter deaktivieren: anhaken
  5. Dateien speichern in: das muss man schon selbst wissen…

Und schon hat man seine Privatkopie.

[via @suwannie]

References

References
1 Ja, ich habe gerade Screenr für mich wiederentdeckt…

Libcatcode.org

Eines Tages begab es sich, dass sich eine Programmiererin (m/w) und ein Bibliothekar (m/w) trafen. Der Bibliothekar sprach: “Du hast Deinen Code in meinen Metadaten!”
Die Programmiererin antwortete: “Deine Metadaten sind in meinem Code!”

So oder ähnlich soll sich die Gründung von Libcatcode.org zugetragen haben. Libcatcode ist eine Q&A-Seite für alle Fragen rund um “cataloging/coding integration and dialogue”.

Die Software dahinter ist übrigens OSQA von Bitnami, das auch für die Answers-Sektion von Semanticweb.com eingesetzt wird.

HSU-Bibliothek katalogisiert Youtube-Videos

Im Bibliothekskatalog der Helmut-Schmidt-Universität sind 36 Youtube-Videos katalogisiert, alle mit Bezug zum Namensgeber. Eine kurze Stichprobe in verschiedenen Verbundkatalogen ergab zwar Unmengen an Literatur über Youtube, aber keine weiteren Youtube-Videos.

Zwei Beispiele:

  1. Loki und Helmut Schmidt – Ihr letztes gemeinsames TV-Interview
  2. Global Power and Order : Zwiegespräch zwischen Henry Kissinger und Helmut Schmidt zum Thema “Global Power and Order” ; 13.3.2009 / Helmut Schmidt, Henry Kissinger

OCLC fördert die Open-Data-Bewegung

Adrian Pohl bloggt bei Kooptech über OCLC, den Katalogmonopolisten der Bibliothekswelt, und dessen missratende Bemühungen, dieses Monopol aufrecht zu erhalten.

Ganz im Gegenteil scheint OCLC mit seinem krampfhaften Versuch, das eigene Monopol im angelsächsischen Raum zu erhalten, dazu beizutragen, dass sich immer mehr BibliothekarInnen mit einem Open-Data-Ansatz anfreunden. Auf NGC4LIB jedenfalls wurden entsprechende Forderungen, Katalogdaten auf einem Server abzulegen und über OAI-PMH bereitzustellen von verschiedenen Leuten unterstützt. Aus dieser Perspektive kann ich nur sagen: “Weiter so, OCLC!”

Wie so etwas aussehen kann, kann man ja aktuell in Köln bewundern.

OCLC verhält sich in der Tat wie die wissenschaftlichen Monopolverlage zu Hochzeiten der Zeitschriftenkrise. Dass daraus eine bis heute wachsende Open-Access-Bewegung entstanden ist, sollte allen Informationsmonopolisten eigentlich zu denken geben.