Open Shelves Classification in der Testphase

I can haz free classification?Am 28. April 2009 findet das 3. EDUG-Symposium mit dem Titel “Dewey goes Europe: on the use and development of the Dewey Decimal Classification (DDC) in European libraries” in der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien statt. Ein Blick auf den urheberrechtlichen Hinweis auf DDC-Deutsch.de und die Geschäftspolitik OCLCs wirft die Frage auf, warum OCLC gen Europa wandern sollte.

Mal ganz abgesehen von den Kosten ist es doch sicherlich nachhaltiger, eine freie Klassifikation zu verwenden. Damit ist zumindest gesichert, dass man seine bibliographischen Daten samt Erschließung auch in die Freiheit entlassen kann, wenn man das möchte. Und eine freie Klassifikation ist just heute in die Testphase gegangen: die Open Shelves Classification (OSC).

Die Testphase funktioniert folgendermaßen: Wenn man sich bei Librarything anmeldet und einen beliebigen Titel (z.B. diesen hier) aufruft, kann man ganz unten auf dem Bildschirm eine von über 40 Top-Level-Categories auswählen. Dann folgt die Frage: Do you know the book at first hand?. Bejaht man diese Frage, wird angezeigt, wie andere User klassifiziert haben. Die Debatte zum Testlauf findet sich hier. Das Verfahren erinnert mich ein bißchen an den Google Image Labeler, auch wenn der Spielcharakter nicht so ausgeprägt ist.

Die OSC hat einen großen Nachteil: sie ist noch nicht vollständig. Das ist allerdings gleichzeitig ein großer Vorteil. Noch kann jeder sich und seine Ideen einbringen.

Wie sieht’s aus? Hat die OSC eine realistische Chance, im deutschsprachigen Raum eingesetzt zu werden?