Alternativen zu Sherpa/Romeo?

Um das “DOAJ Seal” zu erhalten, muss ein Journal diverse Kriterien erfüllen. Eines davon ist die Angabe, wo die “Deposit policy” hinterlegt ist. Zur Auswahl stehen:

DOAJ_deposit_policy

Zum Anschauen:

  • None
  • Sherpa/Romeo
  • Dulcinea (“Spanish Journals”)
  • OAKlist (“Australian Publishers”)
  • Héloïse (komplett auf Französisch, anscheinend auch nur französische oder französischsprachige Titel)
  • Diadorim (komplett auf Portugiesisch)
  • Other

Meine Frage, liebe Open-Access-Gemeinde, ist: wofür könnte “Other” stehen? Mir fällt spontan nur der deutsche Sherpa/Romeo-Ableger ein. Was gibt es sonst noch?

Liebe Fachverlage, nutzt Sherpa/Romeo!

Immer wieder treten AutorInnen an Bibliotheken heran und fragen: “Wie ist das eigentlich mit meinem Artikel aus dem Jahre 1998 in der ‘Zeitschrift für Dieses und Jenes’, kann ich den einfach einscannen und auf diesen Open-Access-Server stellen”?

Meine Antwort lautet dann meist: “Keine Ahnung, aber das versuchen wir herausfinden.”

Zuerst schaue ich in der ZDB nach, in welchem Verlag die Zeitschrift erschienen ist. Dann schaue ich in der Sherpa/Romeo-Datenbank nach, ob die Zeitschrift oder der Verlag samt Open-Access-Policy dort eingetragen ist.

Wenn nicht, folgt darauf dann in der Regel eine unterschiedlich lange und unterschiedlich ergebnisreiche Recherche mit vielen, vielen Telefonaten.

Das erste Telefonat führt mich meist zu irgendjemandem im Verlag, der oder die zufällig gerade am Telefon ist. Ich werde dann verwiesen an andere Verlagsmitarbeiter, die dem ersten Ansprechpartner zum Thema “Online” oder “Fachzeitschrift” gerade als erstes eingefallen sind.

Dann werden mir Kontaktdaten von einer Person genannt, die mit einer an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit

  • neu im Verlag,
  • im Urlaub,
  • nicht zuständig oder
  • in der Materie etwas unsicher

ist. Als nächstes werden Mail-Adressen und dann auch Mails ausgetauscht. Dann: Sendepause. Auf Nachfrage irgendwann: “Können wir Ihnen auch nicht genau sagen, aber es wird schon niemand was dagegen haben.”

Liebe Fachverlage, sparen Sie mir und sich selbst bitte viel Zeit und tragen Sie Ihre Open-Access-Policy bitte in die oben erwähnte Sherpa/Romeo-Datenbank ein! Es gibt dort ein Formular, mit dessen Hilfe das ganz einfach ist.

Das Ergebnis sieht man hier bei den nach der Sherpa/Romeo-Farbenlehre “grünen” Verlagen.

Ein Ergebnis, das Sie dann nicht sehen, möchte ich Ihnen beschreiben: AutorInnen, denen Sie das Leben ein bißchen einfacher gemacht haben und die Sie in guter Erinnerung behalten. Besonders im Vergleich zum Konkurrenzverlag, der nicht in Sherpa/Romeo steht!

Ich habe übrigens fast immer mit gutwilligen und hilfsbereiten Verlagsmenschen zu tun, denen ein Eintrag in dieser Datenbank ebenfalls helfen würde. Einmal als Sicherheit, nicht aus Versehen etwas Falsches zu sagen. Und weil es einfach Zeit sparen würde.

Sherpa crowdsourced

Teil der Operation Frühjahrsputz 2013, in deren Verlauf angefangene und nie beendete Postings einfach so veröffentlicht werden.

“What license is this ‘open access’ journal using?” Diese Frage stellt sich der geneigten OA-Autorin vielleicht. Die Antwort bekommt man auf der Crowdsourcing-Plattform Crowdcrafting. Wenn man selbst oder jemand anderes die Frage “Is it an Open Access Journal?” schon beantwortet hat.

Einerseits ist es eine gute Idee, ein Sherpa/Romeo-ähnliches Projekt auf eine breitere redaktionelle Basis zu stellen. Ob der Weg über Crowdsourcing-Plattformen der richtige ist, daran lässt nicht nur die bisherige Beteiligung zweifeln.

Open Access in der deutschsprachigen Geschichtswissenschaft

Klaus Graf überprüft in Archivalia die Aussage Peter Subers, über zwei Drittel aller Fachzeitschriften würden Selbstarchivierung von Postprints erlauben, auf Gültigkeit für deutschsprachige geschichtswissenschaftliche Zeitschriften.

Für den Bereich der deutschsprachigen Geschichtswissenschaft konnten anhand einer durch subjektiven Ranking ausgewählten Top-Ten-Liste der Zeitschriften keinerlei öffentliche Informationen über die Erlaubtheit von Selbstarchivierung ermittelt werden. Aussagekraft der SHERPA/ROMEO-List für diesen Bereich: Null

Sherpa, übernehmen Sie.