
Via Netbib und Library Mistress stieß ich gerade auf Subitos Bedingungen für die Lieferung von geschützten Dokumenten gestoßen.
Die Lieferung von Kopien per E-Mail erfolgt unter Einsatz das DRM-System, wenn subito mit dem Verlag der Publikation, aus der der Kunde eine Kopie bestellen will, einen Lizenzvertrag geschlossen hat. Dies erkennt der Kunde daran, dass im Online-Dialog der Zeitschriftensuche eine gesonderte Lizenzgebühr für die Kopienbestellung ausgewiesen wird.
Zu DRM habe ich mich hier ja schon oft genug ausgelassen. Und Harald Müller mit dem Subito-Rahmenvertag.
Die Benachrichtigung zur Abholung des Dokuments erfolgt per Email bzw. ist im Bestellverfolgungssystem ersichtlich. Die geschützte Grafikdatei darf lokal gespeichert werden. Bestellung und Abholung müssen auf ein- und demselbem Rechner erfolgen.
Das ist ja genauso praktisch, wie die Beschränkung, eine Aufsatzkopie nur auf ein- und demselbem Schreibtisch umzublättern. Damit wären wir ungefähr bei der Benutzerfreundlichkeit der Onleihe angekommen.
Das DRM-System beschränkt die Nutzbarkeit der per E-Mail gelieferten Kopie wie folgt: Der Kunde darf das Dokument zehnmal auf ein- und demselben Rechner ansehen und zweimal ausdrucken.
Wie Library Mistress schrieb:
Gut, dass ich das Dokument nicht aus Versehen zuhause aufgemacht habe, wo ich im Moment keinen Drucker habe, sonst hätte ich jetzt die sieben Euro gleich nochmal zahlen müssen…
Der nächste Unsinn:
Nach Ablauf eines Monats nach Versand der E-Mail kann das Dokument nicht mehr angesehen und nicht mehr gedruckt werden.
Super. Ich bezahle also für eine elektronische Kopie, die sich nach einem Monat in Datenschrott verwandelt. Das heißt, wenn ich mir ein Archiv anlegen möchte, zum Beispiel um Volltextrecherchen anzustellen, bin ich gezwungen, die Subito-AGB zu brechen. Mich würde es sehr wundern, wenn nicht wenigstens die Hälfte der technisch versierten Subito-Kunden dies binnen kürzester Zeit für normal halten wird.
Voraussetzung: Einmalige Installation eines Plugin
Zur Ansicht und zum Druck der geschützten Dokumente ist die einmalige Installation eines Plugin notwendig.
Ach, Software muss ich auch noch installieren? Es handelt sich übrigens um ein Adobe-Plugin. Was dann vermutlich auch heißt, dass ich freie Alternativen wie Foxit nicht einsetzen kann, wenn ich per Subito gemietete Dokumente einsehen möchte.
Mein Beileid an alle, die auf Subito aus dem einen oder anderen Grund angewiesen sind. Ich nutzte es bislang nur ein paar Mal beruflich und werde mir in Zukunft sehr genau überlegen, ob ich Bibliotheksbenutzern so einen Murks noch ruhigen Gewissens empfehlen kann.