Mit Citavi 5 ist gerade eine neue Version eines der – zumindest meiner Meinung nach – komfortabelsten Literaturverwaltungsprogramme erschienen. Es gibt viele neue Features. Unter anderem auch Citavi for DB-Server.
“For DB-Server” heißt im Großen und Ganzen, dass zur Speicherung der Daten keine lokale SQLite-Datenbank genutzt wird, sondern ein SQL-Server. Da jubelt das Bibliothekarsherz, denn so etwas ist echt praktisch für die Teamarbeit für dislozierte Kontributoren. Aber auch, um via Citavi die Publikationen einer Institutionsbibliographie zu pflegen. Also ab in die Dokumentation, und was finde ich da:
Wenn Sie sich für Citavi for DBServer entscheiden, speichern Sie die Citavi Projekte auf einem SQL-Server. Die Citavi-Projekte werden vom Datenbankbesitzer angelegt. Der Datenbankbesitzer kann dieses Recht an Nutzer übertragen.
Toll, genau das benötige ich! Dann gehe ich einen Abschnitt weiter und muss Folgendes lesen:

Wenn Sie Citavi for DBSever nicht mit dem SQL Server Ihrer Firma verwenden können oder noch kein SQL Server verfügbar ist, nutzen Sie Microsoft® SQL Server® 2014 Express. (Andere SQL-Server wie MySQL werden aktuell nicht unterstützt.)
MySQL und PostGreSQL sind vermutlich an fast jeder Hochschule zigfach vorhanden, ebenso das dazugehörige Knowhow. MySQL ist auch bei fast jedem Billig-Webhosting dabei. Im Citavi-Forum wird das ähnlich gesehen. Dort steht als Antwort eines Citavi-Mitarbeites:
Sie wissen vermutlich, dass es mit MS SQL Server Express eine kostenlose Version gibt. Obwohl das Datenbanksystem also so proprietär wie Citavi ist, entstehen für die Nutzer keine Kosten über die Citavi-Lizenzen hinaus.
Richtig. Aber finde ich in meiner Institution jemanden, der sich damit auskennt und mir mal flugs den Gefallen tut, eine solche Datenbank einzurichten? Mein Fazit: Schade, da hat Citavi eine große Chance vertan, das Fenster zur Nicht-Windows-Welt zumindest für “Spezialanwender” wie mich ein kleines bißchen zu öffnen.
Ja, das ist wirklich ärgerlich. Im Forum klingt es so, als ob der Aufwand auf Seiten der Nutzer nicht so schlimm wäre.
Gar ein Aufpreis auf die Campuslizenz wäre gerechtfertigt, wenn PostGreSQL und MySQL unterstützt würden, die ich als de-facto-Standard in Academia sehe. Noch ehrlicher: Vom Microsoft-SQL-Server habe ich gerade zuerst gehört.
Es gibt schon Microsoft SQL-Server auch an Hochschulen. Nur m.E. vorwiegend im Verwaltungsbereich, nicht dort, wo mit Literatur gearbeitet wird.
Und in der Wirtschaft ist MS SQL-Server anscheinend auch einigermaßen beliebt. Ob das ein Schritt von den Hochschulen als primärem Markt hin zur Privatwirtschaft ist? Das ist zumindest denkbar, ein entsprechendes Angebot hat Citavi natürlich auch.
“Dislozierte Kontributoren”! Danke!
man kann auch den ODBC Treiber verwenden und damit auf MySQL-Datenbanken zugreifen. Etwas umständlicher in der Einrichtung, aber funktioniert einwandfrei
Vielen Dank für den Hinweis! Ich werde das mal an interessierte KollegInnen weitergeben.
Ich finde es auch nicht so gut, dass Citavi ausschliesslich auf Microsoft setzt. Ich finde das Programm nämlich grundsätzlich nicht schlecht, würde es gerne weiter nutzen, aber plane einen Umstieg auf Applegeräte. Und da funktioniert es nur, wenn man sich auf Apple eine Windowsumgebung einrichtet. Und wer will das schon.