Welche Bibliotheken bieten Citavi for DBServer an?

Vor über einem Jahr wurde Citavi for DBServer eingeführt, ein endlich für die Kollaboration per Web, aber leider auf Microsoft SQL-Server beschränktes Feature von Citavi. Ich halte die Beschränkung auf Microsoft SQL-Server bekanntlich für falsch und nicht an den Bedürfnissen der akademischen Community ausgerichtet.

Wie sieht es nun aus? Welche Bibliotheken bieten diese Dienstleistung an? Werden Workshops angeboten? Gibt es Hinweise auf die Beantragung von entsprechenden Servern? Zumindest im öffentlich sichtbaren Web sieht man… nichts. Die Ruhr-Uni Bochum schreibt, dass sie das Feature nicht lizenziert habe. Die Bibliothek des KIT verkündet, dass “‘Citavi for DBServer’ […] derzeit noch nicht angeboten werden” könne.

Ich möchte mich nicht auf Vollständigkeit berufen, aber im Citavi-Forum konnte ich nur einen Thread mit einer konkreten Frage zu DBServer finden. Ansonsten wird DBServer erwähnt, wenn die Citavi-Mitarbeiter auf die Möglichkeit der Nutzung hinweisen oder Nutzer explizit darauf hinweisen, dass sie es nicht verwendet haben. Wer selbst stöbern möchte, klicke bitte hier entlang.

Im Forum schrieb ein Citavi-Mitarbeiter:

Aber unsere Situation ist, dass wir mit keinem anderen DBMS so viele Kunden erreichen können wie mit SQL Server.

Ich möchte meine Frage von vor einem Jahr wiederholen: Gibt es inzwischen eine oder mehrere Bibliotheken, die Citavi for DBServer als Service anbieten? Vorzugsweise im deutschsprachigen Bereich?

R ist auf dem Vormarsch

CC-BY-SA 4.0 von Joshua Kunst
CC-BY-SA 4.0 von Joshua Kunst

Auf Stackoverflow ist R die am schnellsten wachsende Programmiersprache, und Microsoft hat eine Microsoft-R-Server-Produktfamilie an den Start gebracht. Ein Klick auf den ersten Link (zu diesem Posting von Joshua Kunst) zeigt übrigens eindrucksvoll, was man mit R alles anfangen kann. Stöbern im Blog lohnt sich, da gibt es fantastische Visualisierungen zu entdecken.

Citavi 5 bleibt voll und ganz bei Microsoft

Mit Citavi 5 ist gerade eine neue Version eines der – zumindest meiner Meinung nach – komfortabelsten Literaturverwaltungsprogramme erschienen. Es gibt viele neue Features. Unter anderem auch Citavi for DB-Server.

“For DB-Server” heißt im Großen und Ganzen, dass zur Speicherung der Daten keine lokale SQLite-Datenbank genutzt wird, sondern ein SQL-Server. Da jubelt das Bibliothekarsherz, denn so etwas ist echt praktisch für die Teamarbeit für dislozierte Kontributoren. Aber auch, um via Citavi die Publikationen einer Institutionsbibliographie zu pflegen. Also ab in die Dokumentation, und was finde ich da:

Wenn Sie sich für Citavi for DBServer entscheiden, speichern Sie die Citavi Projekte auf einem SQL-Server. Die Citavi-Projekte werden vom Datenbankbesitzer angelegt. Der Datenbankbesitzer kann dieses Recht an Nutzer übertragen.

Toll, genau das benötige ich! Dann gehe ich einen Abschnitt weiter und muss Folgendes lesen:

Ein Fenster (vergittert)
Ein Fenster (vergittert). Von: Nyttend.

Wenn Sie Citavi for DBSever nicht mit dem SQL Server Ihrer Firma verwenden können oder noch kein SQL Server verfügbar ist, nutzen Sie Microsoft® SQL Server® 2014 Express. (Andere SQL-Server wie MySQL werden aktuell nicht unterstützt.)

MySQL und PostGreSQL sind vermutlich an fast jeder Hochschule zigfach vorhanden, ebenso das dazugehörige Knowhow. MySQL ist auch bei fast jedem Billig-Webhosting dabei. Im Citavi-Forum wird das ähnlich gesehen. Dort steht als Antwort eines Citavi-Mitarbeites:

Sie wissen vermutlich, dass es mit MS SQL Server Express eine kostenlose Version gibt. Obwohl das Datenbanksystem also so proprietär wie Citavi ist, entstehen für die Nutzer keine Kosten über die Citavi-Lizenzen hinaus.

Richtig. Aber finde ich in meiner Institution jemanden, der sich damit auskennt und mir mal flugs den Gefallen tut, eine solche Datenbank einzurichten? Mein Fazit: Schade, da hat Citavi eine große Chance vertan, das Fenster zur Nicht-Windows-Welt zumindest für “Spezialanwender” wie mich ein kleines bißchen zu öffnen.

Fetchclimate – Klimadaten suchen und visualisieren

Microsofts Computational Science Laboratory hat mit Fetchclimate vor einiger Zeit ein Tool veröffentlicht, mit dem man Klima- und klimarelevante Daten recherchieren und auf einer Karte visualisieren kann.

FetchClimate is a fast, free, intelligent climate data retrieval service that operates over the cloud to return only the climate data you need. FetchClimate can be accessed either through a simple web interface, or via a few lines of code inside any .NET program. FetchClimate is intended to make it easy for you to retrieve data for any geographical region, at any grid resolution: from global, through continental, to a few kilometres, and for any range of years (1900 – 2010), days within the year, and / or hours within the day. FetchClimate can also return information on the uncertainty associated with the climate data and data sources used to fulfil the request. When multiple sources of data could potentially provide data on the same environmental variable FetchClimate automatically selects the most appropriate data sources. Finally, the entire query you ran can be shared as a single url, enabling others to retrieve the identical data.

In folgender Abbildung ist zum Beispiel die Bodenfeuchtigkeit im deutsch-niederländischen Grenzgebiet visualisiert:

Die Daten lassen sich auch als CSV herunterladen. Frei lizenziert sind die Daten jedoch anscheinend nicht. Weitere Infos zu FetchClimate finden sich auf der Projektseite.

c't-Editorial zum Browsermarkt

Im lesenswerten Editorial zur c’t-Ausgabe 1/2012 schreibt Herbert Braun über die Probleme, die sich mit der wachsenden Verbreitung von Googles Browser Chrome abzeichnen. Google “optimiert” die eigenen Inhalte für den eigenen Browser, so dass die Benutzung anderer Browser bei der Allgegenwart von Googlediensten in Zukunft schwierig werden könnte.

Einen Vorgeschmack davon bekommt man, wenn man neue Google-Dienste mit Opera ausprobieren will – diesen sperrt Google nämlich systematisch und absichtlich aus. Und wer den Internet Explorer wählt, wird ständig von der Aufforderung belästigt, den Browser zu wechseln. Google missbraucht seine Macht als Inhalteanbieter, um seine Software auf den Markt zu drücken, nicht anders als Microsoft es seinerzeit mit seiner Vormachtstellung bei den Betriebssystemen getan hat.

Hier gilt, wie bei den meisten c’t-Editorials: Lesebefehl!

Our towels rock!

Mal etwas Außerbibliothekarisches. Ich würde sogar sagen, es ist völlig von dieser Welt. Zumindest nicht von meiner.

Schönstes Zitat: “Our towels rock!”
Ist das Ironie?

Die Software gibt’s übrigens tatsächlich. Nur stürzt mein Rechner leider ab, wenn ich die entsprechende Homepage aufrufen will. Daher gibt’s an dieser Stelle nur einen Link zu einem Artikel über Songsmith bei Golem.

[via Ahoi Polloi]

Word misstraut dem früheren Selbst

Was man beim Wandeln alter Dateien sehr heterogener Herkunft in PDF/A alles erlebt und erfährt, wäre (wenn es nicht ein so unglaublich trockenes Thema wäre) einen Abenteuerroman wert. Ein besonders schönes Fundstück: Microsoft blockiert das Öffnen von mit früheren Versionen von Word hergestellten Dateien durch Word 2007. Unglaublich, aber wahr. Um das zu beheben, muss nun in der Registry gefummelt werden.

Abwärtskompatibel geht anders. Wahnsinn, warum schickst Du mich in die Hölle…

Microsoft stoppt Büchersuche und Digitalisierungsprojekt

Microsoft stoppt Büchersuche und Digitalisierungsprojekt:

Microsoft will nächste Woche sein Projekt zur Digitalisierung von Büchern einstellen. Damit hat auch für Live Search Wissenschaftlich und für Microsofts Buchsuche Live Search Books das letzte Stündchen geschlagen.

Wie im Live-Search-Blog zu lesen ist, werden bisher digitalisierte Bücher über die herkömmliche MSN-Suchmaschine weiterhin zugänglich sein.

This also means that we are winding down our digitization initiatives, including our library scanning and our in-copyright book programs. We recognize that this decision comes as disappointing news to our partners, the publishing and academic communities, and Live Search users.

Sagte Wilhelm Hilpert von der BSB auf der Inetbib-Tagung nicht, es sei so gut wie ausgeschlossen, dass eine Firma wie Google von einem Tag auf den anderen ein solches Digitalisierungsprojekt abbricht? In diesem Fall ist es nicht Google, aber das prinzipielle Ungleichgewicht der Kräfte bei Public-Private-Partnerships mit Firmen dieser Größe ist auf jeden Fall bedenklich.