Eine ärgerliche Geschichte in drei Tweets:
1. Das Ereignis
gestern hat jemand die Tabelle mit den Stellenangeboten bei Google als “unangemessen” gemeldet. Backup ist hier dropbox.com/s/pym6crek58t9…
— Phu Tu (@birnenbart) Dezember 11, 2012
2. Die Analyse
@birnenbart Unglaublich, zeigt aber die Abhängigkeit von Google. #openbibliojobs
— Nemissimo (@nemissimo) Dezember 11, 2012
3. Die Konsequenz
@nemissimo ja, wir werden entsprechend handeln und eine neue Version aufsetzen
— Phu Tu (@birnenbart) Dezember 11, 2012
Demnächst also hoffentlich unter http://www.openbibliojobs.eu/. Wer immer die Meldung auch gemacht hat, möge sich bitte besinnen, was er/sie damit anrichtet. Einige arbeitssuchende KollegInnen werden nun vielleicht Bewerbungsdeadlines verpassen. Ganz toll!
Der Stand vom 09.12. kann über folgende URL eingesehen werden: https://www.google.com/fusiontables/DataSource?docid=1vSEZ4_40IYQyuCuWSEmDXqew0imHopag1yXaWG8
Tabelle und Eingabe-Formular sind wieder erreichbar.
Was ist geschehen?
– am 10.12. hat angeblich ein “unbekannter Nutzer” die Tabelle als “unangemessen” gemeldet.
– am 11.12 habe ich eine Überprüfung und Freigabe bei Google beantragt (ein Klick).
– am 12.12. kam die (automatische?, weil anonyme) Antwort, dass eine Freigabe nicht möglich sei, weil OBJ gegen die Nutungsbedingungen verstoße. Daraufhin hat man noch einmal die Möglichkeit, per Formular Widerspruch einzulegen inkl. Begründung. Von dieser Möglichkeit habe ich Gebrauch gemacht 😉
– am 12.12 um 23 schrieb Ana von Google: “Apologies for the inconvenience – your spreadsheet should now work. It was caught incorrectly by our automated scanning for potentially abusive Drive items.”
Ich erlaube mir eine 2 kurze Anmerkungen zur “Abhängigkeit von Google”:
1. generell besteht bei allen Webdiensten eine gewisse Abhängigkeit; und auch bei einer selbst gehosteten Lösung gibt es wiederum andere Abhängigkeiten. Es ist m.E. die Frage, in WELCHE Abhängigkeit man sich begeben möchte …
2. Es war mit Google Docs (jetzt heißt das ja “Drive”) möglich, so ein Angebot wie OBJ innerhalb von 20 Minuten zusammenzuklicken. Dafür und für den an sich reibungslosen und zuverlässigen Dienst bis jetzt und die, wie ich finde, schnelle Überprüfung und Antwort auf ein individuelles Anliegen: Danke, Google.
(Nichtsdestotrotz werden wir bald mit einer neuen Version an den Start gehen.)
Zu Abhängigkeiten: Schon klar, bei Bibliojobs war es zuletzt eine inhaltliche bzw. organisatorische Abhängigkeit vom BIB, jetzt ist es eine technische von einem Google-Dienst – die würde ich auch grundsätzlich vorziehen. Die Meldung als missbräuchlich (oder gar die automatische Erkennung als missbräuchlich) bringt aber wieder eine problematische inhaltliche Abhängigkeit hinein.
Was selbst gehostete Lösungen betrifft, kann man natürlich auch ins offene Messer laufen, wenn man keinen Root-Server, sondern nur Webspace hat und eine selbst entwickelte oder nur selbst installierte und gewartete Anwendung plötzlich mit einer aktualisierten PHP-Version auf dem Server nicht mehr klar kommt (weil zahlreiche Befehle nun missbilligt werden) – alles schon erlebt.
OpenBiblioJobs ist, schon so wie es jetzt besteht, ein großer Fortschritt, und ich hoffe sehr, es gelingt demnächst noch, einen Aufruf zu lancieren, mit dem alle Bibliotheken in öffentlicher Trägerschaft gebeten werden, OpenBiblioJobs zu unterstützen, indem sich die Bibliotheken bereit erklären, die eigenen Stellen zu melden (so jedenfalls schlägt es die VDB-Kommission für berufliche Qualifikation vor; mehr kann ich an dieser Stelle noch nicht sagen, weil der Marsch des Vorschlags durch die Institutionen erst beginnt).
Auch wenn Du noch nicht mehr sagen kannst: das klingt sehr vielversprechend!