Allianz zur Digitalen Informationen sucht Nähe zu Bibliotheken

Peter Welchering im Deutschlandfunk-Interview über die neue “Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen”, die sehr offensiv für Open Access wirbt.

Problem Nr. 2: Bibliotheken und Fachinformationszentren sind vor vielen Jahren aus der Wissenschaftslandschaft ein Stück weit ausgeklinkt worden und wurden nur noch als Serviceeinrichtungen geführt. Sie müssen wieder stärker in die Wissenschaftsorganisationen integriert werden. Und da stoßen die Wissenschaftler im Alltag auf ganz banale Probleme etwa mit unterschiedlichen Datenformaten.

Siehe auch diese Presseerklärung des MPG zur Gründung der Allianz:

Open Access hat zum Ziel, das weltweite Wissen in digitaler Form ohne finanzielle, technische oder rechtliche Barrieren zugänglich zu machen. Die Allianz will den sogenannten “Grünen Weg” des Open Access durch den Ausbau institutioneller und disziplinärer digitaler Archive und Publikationsserver (sogenannte Repositorien) stärken. Ein weiteres wichtiges Ziel ist es, den “Goldenen Weg” des Open Access fördern. Dazu gehört die Weiterentwicklung von Geschäfts- und Fördermodellen und deren gemeinschaftlicher Finanzierung. In Modellprojekten soll auf eine Umschichtung der Subskriptionskosten auf Publikationskosten hingewirkt werden.

Die Initiative hat sich auch ein Leitbild (PDF) gegeben, in denen die Schlüsselpunkte noch einmal genauer erläutert werden. Den Wissenschaftlern geht es um die Bildung von Infrastrukturen zur Schaffung und Erhaltung von Wissen. Langzeitarchivierung, Open Access, Nationallizenzen. Es ist sofort ersichtlich, dass es es hierbei überwiegend um primär bibliothekarische Handlungsfelder geht. Dieses Papier ist für das wissenschaftliche Bibliothekswesen eine eindeutige Aufforderung zur Diskussion und Einmischung.

Peter Suber hat die Initiative schon bemerkt, in Deutschland wird sie zumindest öffentlich noch nicht diskutiert.