Keine Panik: Pflichtabgabe von Netzpublikationen eilt nicht

In den Kommentaren zur Meldung über die Verordnung zur Pflichtabgabe von Netzpublikationen sind zum Teil gruselige Visionen beschworen worden. Der Telagonsichelputzer hat bei der DNB nachgefragt und früher als ich eine Antwort erhalten. Alle Angaben ohne Gewähr, wie man in seinem Blog nachlesen kann:

* Publikationen wie Weblogs sind momentan für die Erfassung nicht relevant.
* Private Inhalte auch außerhalb Weblogs, die mit Werbeanzeigen einen gewerblichen Charakter haben, sind für die Archivierung derzeit nicht relevant.
* Technisch gesehen ist die Archivierung von sehr vielen Datenmengen, insbesondere individuelle Publikationen wie Weblogs, noch nicht ausgereift.
* XML und RSS seien andenkbare Lösungen zur Aggregation der Inhalte, die jedoch noch in Planung sind.
* Die Pflege der Daten bei Aktualisierungen der publizierten Texte ist derzeit noch nicht gelöst.
* Digitale Bilder und Videos diverser Social Media Networks stellen die Nationalbibliothek vor eine Herausforderung, insbesondere die zu bereitstellende Speicherkapazität seitens der Nationalbibliothek für einen digitalen Film sind derzeit nicht abgedeckt.

Für Nichtblogger und Firmen: Kann man nicht einfach per wget oder einem ähnlichen Tool die Seiten runterschaufeln, das dann durch sowas wie HTML2PDF drehen und anschließend der DNB rüberschicken? Das kann man automatisieren, und wenn die Notwendigkeit bestünde, lässt eine bedienungsfreundliche Open-Source-Applikation bei Bedarf bestimmt nicht allzu lange auf sich warten.