Vorträge von der GBV-Verbundkonferenz

Aufzeichnungen von der GBV-Verbundkonferenz sind im Lecture2Go-Portal der Uni Hamburg verfügbar. Eine Aufzeichnung möchte ich herausheben (ohne alle gesehen zu haben):

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Anmerkung: Sprengt ein wenig das Layout, aber wir Bibliothekswesen achten da ja eh nicht drauf, wie im Vortrag festgestellt wird. Stichwort “broken by design”. ;o)

Ralf Stockmann fliegt durch verschiedene Teilgebiete der digitalen Informationskultur in seinem Vortrag “Woran wir jetzt denken müssen, um die Wissenschaftler in 10 Jahren nicht zu enttäuschen”. Ein Vortrag, dem man nicht in allen Punkten zustimmen muss, um ihn trotzdem als gewinnbringend zu empfinden. Nicht zustimmen kann ich beispielsweise der These, dass Entzerrung (a.k.a. Buchfalzkorrektur) nicht notwendig ist, da sich Menschen damit seit …

… fast 1000 Jahren [abfinden], dass wir in der Buchfalz eine perspektivische Verkrümmung haben. Trotzdem kommt niemand auf die Idee, jetzt das Buch auseinander zu schneiden, damit er saubere Buchstaben hat. Warum haben wir jetzt diesen Fetisch bei der Digitalisierung?

So weit, so gut, so hinkend der Vergleich. Einzelne Buchstaben sind auf dem Papier nämlich nicht verzerrt. Durch Änderung des Blickwinkels kommen wir in den ganzen Genuß eines leicht lesbaren Buchstabens. Zumindest ich ändere meine Leseposition nämlich durchaus, wenn ich zum Beispiel einen sehr “krummes” Buch vor mir habe. Ich behaupte, dass dies so gut wie jeder Leser macht. Vor dem Bildschirm brächte das nichts. Also muss die Situation überhaupt vermieden werden. Dass die technische Umsetzung nicht immer befriedigend ist, ist richtig. Aber dann gilt es, an der Technik zu arbeiten. Den Schluß zu ziehen, dass die Buchfalzkorrektur an sich überflüssig ist, halte ich für falsch.

In den meisten Punkten ist Stockmann jedoch beizupflichten. Schon der Titel des Vortrags alleine könnte Motto einer ganzen Reihe von Workshops werden.