Im Kribiblio-Blog wird darüber berichtet, dass die bibliothekarische Jobbörse bibliojobs.de, die der BIB vor fast genau drei Jahren von Tobias Tietze übernommen hat, ab dem 16. Juli 2012 nur noch für BIB-Mitglieder einsehbar ist.
Begründet wird das ganze damit, das der Aufwand für die Erstellung und Pflege der Übersicht Personalkosten verursacht, die ausschließlich von den BIB-Mitgliedern getragen werden und daher diese Dienstleistung auch nur von ihnen in Anspruch genommen werden darf. Der Geschäftsführer vom BIB, Herr Reisser, wies mich darauf hin, dass der BIB-Vereinsausschuss einstimmtig [sic!] mit nein gestimmt hatte, ob eine Dienstleistung finanziert werden soll, von der maßgeblich Nicht-BIB-Mitglieder profitieren. Das hieße also ganz schließen oder den Zugriff restriktiver gestalten.
Auf der bibliojobs-Webseite heißt es dazu:
Die Ergebnisse der Recherchen stehen ab 16. Juli 2012 ausschließlich BIB-Mitgliedern zur Verfügung, die mit ihren Beiträgen die aufwendige Auswertungsarbeit finanzieren (Mitglied werden: Studierende und Auszubildende profitieren vom günstigen Appetizer-Tarif) .
Aus einer aus ehrenamtlichen Engagement entstandenen Hilfestellung für arbeitssuchende KollegInnen ist nun also ein Instrument der Mitgliederwerbung des BIB geworden. Dies scheint dringend erforderlich, wie aus den Mitgliedszahlen der Jahresberichte hervorgeht:

Die Zahlen sind den Jahresberichten entnommen, die zum Teil auf der BIB-Homepage veröffentlicht sind (hier zum Beispiel für 2002/2003), zum Teil in BuB. Insgesamt ist die Zahl der Mitglieder im angebenen Zeitraum um 12,3% gesunken. [1]Ich hoffe, die Zahlen stimmen. Sie sind zwischen Tür und Angel den Jahresberichten entnommen. Sollten Fehler enthalten sein, bitte im Kommentar darauf aufmerksam machen. Die Grundtendenz sollte auf … Continue reading
Hofft man beim BIB wirklich, das man durch exklusive Inhalte Mitglieder einwerben kann? Man wird sehen, ob diese Politik fruchtet. Ich gehe vom Gegenteil aus. Und hoffe, dass möglichst alle Stellenangebote zum Beispiel in Inetbib bekannt gegeben werden.
References
↑1 | Ich hoffe, die Zahlen stimmen. Sie sind zwischen Tür und Angel den Jahresberichten entnommen. Sollten Fehler enthalten sein, bitte im Kommentar darauf aufmerksam machen. Die Grundtendenz sollte auf jeden Fall stimmen. |
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Das ist schon wirklich ein starkes Stück!
Damit überzeugt man mich jedenfalls erst recht nicht, Mitglied des BIB zu werden.
Die Hoffnung auf vollständige Ankündigung von Stellenausschreibungen in INETBIB wird sich nicht erfüllen. Eine Datenbank (mit guten Filterfunktionen, d.h. ein besseres Bibliojobs als jetzt) wäre sehr wünschenswert. Aber von einem Berufsverband, der nur seine Klientel bedienen muss, kann man das natürlich nicht erwarten.
Warten wir ab, ob jetzt nicht Konkurrenz entsteht.
Stellenanzeigen für Ausbildungsstellen (Referendare, FaMis) kann man sich in bibliojobs dann schenken. Berufsinteressenten sind wohl kaum BIB-Mitglied.
Für Referendare werden die beim VDB gesammelt (mit Anspruch auf Vollständigkeit, soweit möglich). Zur Zeit ist allerdings nichts im Angebot, weil die Verfahren zum Einstellungstermin 1.10.2012 schon fortgeschritten sind: http://www.vdb-online.org/kommissionen/qualifikation/ausbildungsinfo/stellenangebote.php
Ich finde diese Entscheidung des BIB nachvollziehbar. Es ist eben so, dass nicht jede Dienstleistung kostenfrei sein kann, insbesondere dann, wenn man zu bezahlende Arbeitszeit in großem Umfang investiert. Bei öffentlichen Einrichtungen wie Bibliotheken kann und sollte man gern darüber diskutieren, Dienstleistungen kostenfrei anzubieten, aber bei einem privaten Verein, der keine öffentlichen oder gesamtgesellschaftlichen Aufgaben wahrnimmt, sondern (nur) seinen Mitgliedern/Beitragszahlern gegenüber in der Pflicht steht, müssen die eingenommenen Mitgliedsbeiträge sinnvoll und im Sinne der Mitglieder und (im wesentlichen) zu deren Vorteil verwendet werden. Das ist bei keinem Verein anders, denn irgendeinen “Benefit” muss man ja schon haben, um überhaupt dem Verein beizutreten. Aus reiner Wohltätigkeit wird man ja wohl nicht Vereinsmitglied, sei es im Sportverein, im Kleingartenverein oder beim BIB.
Zu “Frager”: Das Angebot des VDB für Referendarstellen ist in der Tat kostenlos. Es wird (technisch) von mir administriert, der Input kommt (im wesentlichen) von unserer Kommission für berufliche Qualifikation, ab und zu von den Ausbildungseinrichtungen selbst. Der Aufwand der Ermittlung und Einstellen von Stellenangeboten hält sich also in Grenzen, so dass hier eine offene Lösung kein Problem und auch gewünscht ist. Der BIB hingegen steckt nach meinem Kenntnisstand in seine deutlich umfangreichere Bibliojobs-Datenbank wesentlich mehr Zeit und Geld.
Wobei es beim VDB ja auch nur die geringe Anzahl von Referendariats- und Volontärstellen sind. Wollte man das ausweiten, wäre es einiges Mehr an Aufwand. Mit dem Wissen, dass das beim BIB ohnehin geleistet wird (aber eben nur für Mitglieder), fällt es natürlich schwer, sich die nötige Doppelarbeit zu wünschen. Auch wenn man es beschränkt auf die Zielgruppe des VDB (Stellen ab E13/A13), wäre der Selektionsaufwand nicht wesentlich geringer, weil alle Quellen gesichtet werden müssen. Gut, verzichten könnte man auf sämtliche Homepages von Einrichtungen, die gar keine Stellen im höheren Dienst haben, es bliebe aber reichlich Arbeit. Trotz dieser Problematik eigentlich unnötiger Doppelarbeit bleibt abzuwarten, ob der BIB mit seinem erpresserischen Versuch, Mitglieder zu gewinnen, den Trend des Mitgliederschwunds wird stoppen können.
@Burkard Rosenberger
Ihre Argumentation spiegelt sehr gut die aktuelle Open Access Diskussion wieder. Es es schlicht 1. unsolidarisch und 2. altbacken schon erhobene Daten einzusperren. Bleibt diese Entscheidung ohne weitere Diskussion bestehen, dann ist mein Austritt besiegelt. Die Chance der Diskussion möchte uch dem BIB aber noch geben…
Was heißt hier unsolidarisch? Kann man nicht davon ausgehen, dass Menschen mit einem Abschluss aus dem Bereich Bibliotheks- und Informationsbereich in der Lage sind freie Quellen (sei es inetbib, fami-portal, Homepages der jeweiligen Arbeitgeber), selbst zu Recherchieren, statt sich nur auf bibliojobs zu verlassen? Falls dies nicht der Fall ist, sollte man doch die Ausbildungsinhalte überdenken!
Außerdem gibt es immer noch genug Stellen, die im öffentlichen Dienst nur über Vitamin B vergeben werden. Der Leser möge selbst entscheiden, was er unsolidarischer findet.
Wenn das der Ansatz ist unter dem wir uns innerhalb unseres Berufsstandes austauschen, dann ist die Menge der Jahre die wir zurückhängen noch größer als ich dachte. Ich wäre schon begeistert, würde mir jemand den Sinn des Einsperrens bestehender Daten erklären… Undein Berufsverband der so eine Aktion zur Werbung neuer Mitgliederinnen und Mitglieder braucht, der hat wahrlich einen riesen Nachholbedarf in Fragen der Argumentation und der Selbstdarstelung…
Umgekehrt wird ein Schuh draus: Um sinkenden Mitgliedszahlen zu begegnen und attraktiver fuer Interessenten zu werden, hat der Verband sich entschieden, manche Dienste exklusiv anzubieten. Gibt einen Anreiz, einzutreten.
@DonBib toller Ansatz, mit “schon bestehenden Daten” zu argumentieren. Es ist eben Arbeit, die Daten zu kumulieren. Wenn das jemand unseres Berufsstandes nicht kapiert, dann hängen wir weiter zurück, als ich dachte.
Es ist aber in der Tat die Frage, ob die Maßnahme in der Richtung wirkt, welche beabsichtigt war.
Ich sage ja, es ist nicht mein Ansatz einen Berufsverband wegen seiner Dienstleistungen – im Zweifel noch kostenpflichtig – zu haben oder ihm deshalb beizutreten. Wenn bibliojobs.de bereits gepflegt wird, dann kann man es allen bereitstellen – es verschließt auch niemand seinen OPAC nach außen mit der Begründung: die haben ja keine Jahresgebühr bezahlt.
Gemeinnützige Vereine leben von ihren Mitgliedern, d.h. die Mitglieder leisten entweder etwas für die Allgemeinheit (z.B. die Erstellung einer Jobbörse) oder sie zahlen dafür dass andere es tun. Wie Burkard Rosenberger schrieb, nimmt der BIB jedoch “keine öffentlichen oder gesamtgesellschaftlichen Aufgaben” wahr, deshalb ist er auch nicht gemeinnützig anerkannt. Bei vielen Sport- und anderen Vereinen sieht dies anders aus. Die Frage ist aus meiner Sicht, ob sich der BIB vorrangig als Serviceeinrichtung für eine ausgewählte Zielgruppe oder als gemeinnützige Einrichtung für die Öffentlichkeit sieht.
@Jakob § 1 der Satzung gibt Auskunft. – Übrigens bedeutet die Gemeinnützigkeit eines Vereines nicht, dass er kostenlose und allgemeine (“für die Öffentlichkeit”) Dienstleistungen anbieten muss. Der Trägerverein eines Waldkindergartens beispielsweise kann gemeinnützig sein und der Kindergarten dennoch nur für eine begrenzte Anzahl Kinder da und kostenpflichtig sein.
Wer erwartet eigentlich vom ADAC, dass dieser alle seine Serviceleistungen kostenlos für die Allgemeinheit zur Verfügung stellt?
@Bücherwichtel: Es wurde zwar schon gesagt, aber gern noch einmal: Hier geht es um Daten, deren Erhebung zwar aufwendig ist, bei deren Bereitstellung es aber keinen Unterschied macht, ob man sie frei zugänglich macht oder künstlich verknappt (“nur für Mitglieder”). Mithin handelt es sich um eine Frage der Kultur, und die Diskussion (die es auch in anderen Vereinen gibt) um die Angst vor ‘Trittbrettfahrern’ zeigt, daß sowohl der BIB als auch wahrscheinlich 99% der Menschheit für diese Kultur noch nicht reif sind. Traurig, aber wahr.
Dann machen wir es doch aber bitte so, dass es konsequent bleibt:
Sperren wir den OPuS-Publikationsserver auch noch und die Checklisten sowieso, denn was interessiert uns wie gut die Kolleginnen und Kollegen arbeiten können…
In § 1 Zweck des Vereins steht auch und vllt. wird das überlesen (den Teil auf den sich hier viele beziehen habe ich mal mit drei Punkten ausgeklammert, so wird es deutlicher):
Der Verein dient […], der Förderung des bibliothekarischen Nachwuchses und der Entwicklung des Bibliotheks- und Informationswesens in der Bundesrepublik Deutschland.
Da steht nicht, dass er das nur für die Mitgliederinnen und Mitglieder des Vereins tut.
Die Vergleiche mit einem Trägerverein für einen Kindergarten oder dem ADAC entbehren nicht einer gewissen Komik, sagen aber viel über die eigene Vorortung im Bildungssystem aus.
@R. Reichselheim: Vielen Dank für den Hinweis auf die Satzung des BIB. Da heißt es: “Der Verein dient der beruflichen Förderung und Wahrnehmung der Interessen seiner Mitglieder, der Förderung des bibliothekarischen Nachwuchses und der Entwicklung des Bibliotheks- und Informationswesens in der Bundesrepublik Deutschland.” Daraus kann man lesen, daß der BIB in der Tat seinen Mitgliedern dient (alles andere wäre auch absurd). Alles, was nach “Mitglieder” im Zitat folgt, ist jedoch nicht auf Mitglieder beschränkt. Insbesondere würde ich daraus kein Verbot herauslesen, Services wie Bibliojobs, wenn sie schon für Mitglieder erbracht werden, auch darüber hinaus zur Verfügung zu stellen.
Aus (bibliotheks- oder vereins-)ethischer Sicht könnte man sich noch fragen, ob es angemessen ist, eine eingeführte ‘Marke’ wie Bibliojobs zu übernehmen (eingetragen und damit als Marke im rechtlichen Sinne geschützt scheint es nicht: http://register.dpma.de/DPMAregister/marke/einsteiger) und anschließend unter Verschluß zu stellen. Der BIB begründet die Unterverschlußnahme mit dem hohen Aufwand. Ich kann mich aber nicht erinnern, daß es einmal einen Aufruf gegeben hätte mit der Bitte, reichlich Quellen auszuwerten und Stellenangebote über ein Webformular für Bibliojobs zu melden. Vielleicht hätte die Geschäftsstelle des BIB dann ja auch nicht mehr genug zu tun, so daß Bibliojobs nun zugleich als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme dient und die Unterverschlußnahme rechtfertigt. Aber das ist natürlich Spekulation, die zu vertiefen sich nicht lohnt.
Eine erste Idee für ein “OpenBibliojobs”:
1. Es gibt 2 Google-Tabellen mit jeweils den Spalten “Bezeichnung”, “Arbeitgeber”, “Ort”, “Bewerbungsfrist”, “Link”. Eine ist privat und nur Admins haben Zugang, eine ist öffentlich und für alle einsehbar.
2a. Formular mit entsprechenden Eingabefeldern wird auf netbib, plan3t, infobib, bibliothekarisch, etc. per iframe eingebunden. Jeder kann über dieses Formular auf Stellenangebote hinweisen, landet sofort in der privaten Tabelle.
2b. Tweets mit Hashtag #bibliojobs (und Link zum Stellenangebot) sowie Bookmarks bei delicious und Diigo landen ebenfalls (über einen noch zu entwickelnden Mechanismus) in der privaten Tabelle.
3. Die Admins (wer würde das machen?) werden über Änderungen in der privaten Tabelle benachrichtigt und können neue Angebote in die öffentliche Tabelle übernehmen (Copy&Paste, vielleicht gehts auch irgendwie geschmeidiger).
Kann das so funktionieren? Hat jemand noch andere Ideen?
Sozusagen halbautomatisch, das wäre evtl. eine Möglichkeit.
Meine Idee wäre, Inetbib und andere Mailinglisten (vielleicht mit Natural Language Processing?) zu durchforsten und eine Stellenbörse automatisch generieren zu lassen. Kennt sich damit jemand aus?
Angesichts der Art und Weise, wie aktuell bei der Registrierung auf bib-info.de die Mitgliedschaft im BIB überprüft wird (Häkchen in der Checkbox “Mitglied im BIB” – Mitgliedsnummer ist irrelevant) erscheint mir das Wegsperren von Bibliojobs ziemlich unsinnig. Aber gut, jeder wie er meint…
Ich schließe mich Frager an: Man müsste nur ein Eingabeformular auf die Seite bappen, über das Stellenanzeigen von den Usern gemeldet werden können, die nach Überprüfung dann in der Liste freigeschaltet werden und schon gäbe es kein Problem mehr mit der “aufwendigen Auswertungsarbeit”.
@Phu: Klingt nach einer guten Idee. Aber da man angesichts der benötigten Skripte für die Automatismen vermutlich ohnehin eigenen Webspace bräuchte, kann man sich dort doch auch gleich noch ein (eventuell etwas angepasstes) CMS aufsetzen, anstatt auf Google Docs zurück zu greifen.
Ich kann die Entscheidung des BIB durchaus nachvollziehen. Warum sollte eine Dienstleistung dauerhaft kostenlos angeboten werden nur weil es “immer” so war? Wenn ein nicht unerheblicher Aufwand, der dauerhaft in gleicher Qualität von einem Berufsverband geleistet wird, so kann er auch der zahlenden Klientel vorbehalten werden.
Es steht wohl ein großer Arbeitsaufwand dahinter.
Ich möchte diejenigen sehen, die momentan aufschreien, die sich dauerhaft (!) dafür engagieren ein ähnliches Projekt zu schultern und nicht nach ein paar Monaten die Lust verlieren, nur weil es etwas Neues gibt über das man/frau sich aufregen kann.
Nicht zuletzt tritt der BIB an Arbeitgeber heran deren Stellenaussreibung er als “problematisch” ansieht z.B. zu geringe Einstufung u.s.w.
Wie wir ja wissen sind die Quellen ja auch weiterhin öffentlich zugänglich.
Ich finde es schade, dass der Vorstand eine solche Entscheidung unter Begründung des Arbeitsaufwandes trifft ohne vorher eine Ankündigung zu machen. Wie für andere Tätigkeiten im und für den Verband hätten sich vermutlich auch hierfür Freiwillige gefunden, die eine öffentliche Zugänglichkeit unterstützen und dafür ihr Zeit opfern möchten. Oder die eine technische Möglichkeit zur Vereinfachung des Prozedere hätten liefern können.
Nur weil wir Mitgliedsbeiträge zahlen, heißt das ja nicht, dass wir vom Verband erwarten, dass er uns allen den Hintern nachträgt.
Ich fände es außerordentlich schade, wenn “bibliojobs” zukünftig nur noch BIB-Mitgliedern zugänglich sein würde. Es gibt keine andere auf den gesamten deutschsprachigen Raum ausgerichtete Plattform für Stellenangebote im Bibliothekswesen. “bibliojobs” hat viel für einen fairen und agilen Arbeitsmarkt getan. Gerade der hier geäußerte Verdacht, dass viele Stellen unter der Hand vergeben würden, zeigt, dass dieses Angebot benötigt wird.
Wir haben unsere Stellenausschreibungen in der Vergangenheit daher immer selbständig an “bibliojobs” gemeldet, eine Recherchearbeit des BIB war hierfür nicht notwendig. Sofern die Arbeitsbelastung durch die Pflege der Plattform nicht mehr in der bisherigen Weise abgefangen werden kann, möchte ich anregen, über einen Verzicht auf die Rechercheleistung durch den BIB nachzudenken. Ich denke ein Angebot von vergleichbarer Qualität könnte allein durch die Meldungen offener Stellenangebot an “bibliojobs” aufrecht erhalten werden. Ich kann mir vorstellen, dass viele Einrichtungen sich an einem solchen Verfahren beteiligen würden.
…Nachtrag:
Ich hatte eben die BUB 5/2012 mit dem neuen Jahresbericht in der Hand: der Abwärtstrend wurde gestoppt und es sind jetzt wieder über 6200 Mitglieder. Übrigens treten wohl die meisten Mitglieder wg. Verrentung aus und haben den BIB in positiver Erinnerung – wohl ein demographisches Problem.
Was die Meldung von Institutionen betrifft, wird man sicher nicht die große Abdeckung erreichen wie bei selbständiger und systematischer Recherche in den zahlreichen Quellen, die der BIB von Tobias Tietze übernehmen konnte (und sicher weitergepflegt hat). Da steckt in der Tat ein nicht geringer Aufwand hinter. Ein Webformular zur Meldung von Stellen wäre aber eine wichtige Voraussetzung, den Aufwand für Bibliojobs (oder eine Alternative, wenn der bestehende Service dann im BIB-Gefängnis landet) zu minimieren. Wenn sich erstmal herumspricht, dass das freie Bibliojobs ‘die’ zentrale Sammelstelle für Stellenausschreibungen im Bibliotheksbereich ist, könnte es nach und nach auch die Meldungen über Inetbib ablösen. Es wird sicher einige Anlaufzeit brauchen, aber ich halte es für möglich. Für ausschreibende Institutionen wird es im Zweifelsfall interessanter sein, über eine freien Stellenbörse weitere Verbreitung für die Ausschreibungen zu finden als nur für das (zahlenmäßig) beschränkte Klientel eines Berufsverbands, der ja z.B. wegen der Konkurrenz durch den VDB den höheren Dienst nicht so gut abdeckt. Eine Idee wäre auch, ob man nicht auch Auszubildende, Referendare und Stellensuchende motivieren kann, sich über eine bestimmte Phase mit größerem Input zu beteiligen – sozusagen ‘von Betroffenen für Betroffene’. Dann hätte nicht – neben den Meldungen von ausschreibenden Institutionen – ein Kern von Leuten dauerhaft die zeitraubende Aufgabe, sondern es verteilte sich auf die periodisch wechselnden Generationen. Nötig wäre dann vor allem, Studierende, Auszubildende und Referendare zu motivieren, während ihrer Zeit der Stellensuche des ‘freie Bibliojobs’ mitzupflegen. In dieser Kombination könnte es ein Erfolgsmodell werden.
Der Aspekt, den Frager anführt, dass Meldungen für Stellen vor allem dort einlaufen werden, wo die Stellenanzeigen breit sichtbar sind, halte ich für wichtig. Insbesondere im Wissenschaftlichen Bibliothekswesen ist die Leitungsebene entweder nicht oder eher im VDB organisiert, für die ist also bibliojobs dann nicht mehr sichtbar.
Und: Sollte man nicht den Namen gleich mit modernisieren? “infojobs”, “mediojobs”, “iukjobs” oder so.
Eingabe-Formular:
https://docs.google.com/spreadsheet/viewform?fromEmail=true&formkey=dDYybWlGT0Z5VlBDemEtSFc5a09kX0E6MQ
Nach Freischaltung (momentan nur durch mich) wirds hier veröffentlicht:
https://docs.google.com/spreadsheet/pub?key=0ApqYxvVeJlcwdDYybWlGT0Z5VlBDemEtSFc5a09kX0E&output=html
@Phu: Super! Hier passiert ja richtig was! Das wird morgen früh geposted!
Oder das “für alle”, das Lambo erstellt hat. Hat halt den Nachteil, dass es einen WordPress-Account voraussetzt. Könnte man aber durch Widget mit E-Mailmeldungs-Option in der blogroll kompensieren.
Herr Knoop* sagt es: Motivation, Mitdenken und Mitarbeit zählen!
Jeder kann seine Angebote oder Funde (nicht nur an Bibliojobs!) seit Jahren mailen. Aber entsprechend solidarisch sind inzwischen wohl nur noch wenige – egal ob Verbandsmitglied oder nicht.
Die Aufbereitung von Jobangeboten anhand eines einfachen Schemas ist allen möglich (auch ohne Studium oder Eingabemaske), bestimmt aber nicht das Aufwändigste/Wichtigste. Die Recherche macht Arbeit!
Wenn Jobangebote durch Nachlässigkeit der Anbieter nicht zu den Quellen der Suchenden weitergeleitet werden ist das ärgerlich genug.
Als Sucher bekomme ich aber zunehmend den Eindruck, dass Angebote oft absichtlich versteckt werden (sie müssen halt veröffentlicht werden, obwohl Kandidat/in bereits feststeht). Solche Angebote erscheinen meist NUR auf deren eigener Website, noch dazu an ständig wechselnden Stellen. -Von den wenigsten dieser “Anbieter” habe ich auf Bewerbungen irgendeine Reaktion erhalten.- Sie wollen unter sich bleiben!!!
Daran kann vermutlich auch Bibliojobs nichts ändern.
Öffentlicher ausgeschriebene Angebote erscheinen dann (meist Taaage später) mit hochspeziellen bzw. hausgebackenen Anforderungen und/oder auffällig kurzen Bewerbungsfristen. In größeren Umlauf gebracht werden ansonsten meist nur die “Ladenhüter” mit unsäglichen Konditionen, auf die sich dann Arbeitslose einlassen (müssen).
Ich habe den Eindruck, dass die Leute mit Job/Geld, Mitgliedschaften, Verbindungen, Portalen und ihrem Wissen unter sich bleiben wollen. Vermutlich haben sie Angst vor Verlust… und das Konkurrenzgebahren wird weiter zunehmen. Von einem Berufsverband hätte ich sogesehen mehr Weitsicht erwartet.
*Das Deutsche Museum ist bei der prompten Lieferung seiner Angebote an Bibliojobs, die Jobbörse der Agentur für Arbeit, Bund etc. wohl eher die Vorzeigeausnahme!
Bitte weiter so und DANKE!!!!!!!
Hier sind Formular und Tabelle eingebunden:
https://sites.google.com/site/openbibliojobs/
Wer bei der Prüfung und Freischaltung der Angebote helfen möchte, schreibt bitte eine kurze Mail an pascalngocphutu@gmail.com
Voraussetzung ist ein Google-Account.
Zwei interessante Ansätze, aber beide mit Nachteilen (bitte nicht persönlich nehmen):
Bibjobs für alle (http://bibjobs.wordpress.com/) ist gut wegen der Tags, die das Filtern erlauben. Da die Tags aber nicht verbindlich sind und nicht aus einer Auswahlliste vorgeschlagen werden, fürchte ich, dass das beim Melden nur unvollständig genutzt wird. Dass man einen WordPress-Account braucht, macht die Hürde für die meisten Verwaltungen, die nicht täglich etwas zu melden haben, viel zu hoch.
Die Google-Docs-Variante ist besser hinsichtlich der Eingabe (das Formular ist schön niederschwellig), aber die Darstellung ist letzlich nicht besser als beim demnächst weggesperrten Bibliojobs. Filtermöglichkeiten sehe ich nicht, Sortiermöglichkeiten auch nicht.
Ich denke, man bräuchte wirklich eine richtige und dedizierte Web-Datenbankanwendung. Damit ließen sich abgelaufene Ausschreibungen auch automatisch unterdrücken (oder filtern, falls man archivieren möchte).
@Frager: alles zu seiner Zeit.
Erstmal möchte ich einen Eindruck davon gewinnen, ob sich genügend Leute finden, die bibliojobs kollaborativ und dauerhaft pflegen.
Gleichzeitig kann man sich überlegen, wie und welche Daten gesammelt werden sollen, z.B. ob wir noch zusätzliche Eingabefelder im Formular bzw. Spalten in der Tabelle brauchen (E 13 TV-l oder Fami/Bachelor/Master).
Wenn die Daten in der Tabelle sind, kann man alles Mögliche damit anstellen: sortieren, filtern, visualisieren etc.
@Phu: Ich verstehe, dass nicht alles auf einmal geht. Die Akzeptanz wird man aber erst messen können, wenn das Produkt schon so weit ist, dass eventuelle Beiträger absehen können, dass der Einsatz dafür sich lohnt.
Einfache Eingabe ist in der GoogleDocs-Variante ja schon gegeben. Filterung/Sortierung nach Entgelt-/Besoldungsgruppe und befristet/unbefristet sowie Unterdrückung abgelaufener Ausschreibungen wäre noch dringend erforderlich. Dann könnte man einen Hinweis in Inetbib platzieren, dass eine Alternative zum bisherigen Bibliojobs gibt, da der BIB beschlossen hat, es vom Netz zu nehmen (bzw. die Zielgruppe beschränkt hat) und vor allem ausschreibende Einrichtungen, aber auch jeder, der sich beteiligen möchte, gebeten werden, das zu tun.
Ergänzend könnte man noch eine Seite möglicher Quellen anlegen (z.B. die von Tobias Tietze übernehmen, um nicht vom BIB abgemahnt zu werden), für die sich einzelne bereiterklären können, sie regelmäßig abzufragen und neue Stellenangebote einzutragen. Das wäre eine wertvolle Zusatzinformation für Benutzer und Pfleger des kooperativen Services, die es ermöglichen könnte, auch die systematische Sichtung von Quellen, in die der BIB eine Geschäftsführerstelle investiert, crowdmäßig zu ersetzen zu versuchen.
Nachtrag: Wenn die gemeldeten Daten erst moderiert werden, entsteht eine Zeitverzögerung, die ebenfalls hemmend bei der Mitwirkung sein könnte, weil Doppelarbeit möglich ist.
Wie wäre es, mit der Lösung von Lambert Heller gleich ein Parallelangebot zu starten, das ähnlich funktioniert: BibFobis – freies Fortbildungsverzeichnis? 🙂
Ich frage mich, ob die Ausschreibenden der Jobangebote nicht auch z.T. BIB-Mitglieder sind und was die wohl von der durch die Schließung verringerte Reichweite ihrer Jobangebote halten? Die Diskussion über freie Alternativen zu bibliojobs.de zeigt, dass es in Zukunft wahrscheinlich mehrere Angebote geben wird. Dies scheint mir doch ein Rückschritt für die Branche (und die Mitglieder von BIB) zu sein — es stellt sich die Frage, ob der BIB da nicht ein Eigentor schießt.
@Martin: Momentan wird ausprobiert, wie man eine offene Stellenbörse umsetzen kann. Von den verschiedenen Ansätzen würde ich nicht auf zukünftig mehrere parallele Angebote schließen. Ich gehe sehr stark davon aus, dass die Initatoren der verschiedenen Ansätze sich untereinander auf ein Modell verständigen werden.
PS: Dabei ist ihnen Feedback sicherlich hilfreich!
Zumindest wird es dann zwei Angebote geben — bibliojobs.de und die freie Alternative. Was ja natürlich nicht schlimm sein muss.
Eins der Angebote ist dann für den Teil der Branche, die sich den Mitgliedsbeitrag leisten kann. Als Hartzer nicht so einfach. Und Auszubildende verdienen auch nicht viel.
Sind alle im BIB-Vorstand verbeamtet oder seit langer Zeit unbefristet angestellt? Anders kann ich mir diese Entscheidung nicht vorstellen.
Daher freue ich mich über zukünftig zwei Jobbörsen. Eins vom BIB für den BIB. Und eins von uns für uns.
In Inetbib hat sich jetzt auch Tobias Tietze zu Wort gemeldet und erklärt, dass er für die Entscheidung des BIB kein Verständnis hat, zumal er damals auch andere Interessenten für die Übernahme von Bibliojobs hatte: http://www.ub.uni-dortmund.de/listen/inetbib/msg48045.html
@Frager: Ich habe den Hinweis, dass der BIB abmahnen könnte, eher für einen Witz gehalten, bis ich heute dies hier von der Buchbranchen-Börse las. Nun, aber die Schöpfungstiefe einer Linkliste dürfte – insbesndere, da sie im Kern die von T. Tietze übernommenen Links enthält – nicht hoch genug für einen Urheberrechtsvorwurf sein.
Die Reaktion von Tobias Tietze auf inetbib sollte hier auch noch dokumentiert werden!
hier eine Möglichkeit der Beteiligung bzw. Selbstorganisation
http://okfnpad.org/QScSu2i8VU
“Als Hartzer nicht so einfach”
Mag ja sein, aber die 40 Euro im Jahr, also nicht mehr als 4 Euro im Monat müssten doch drin sein, oder? Dafür hat man die Verbandszeitschrift dazu und kann sich so zumindest auf dem Laufenden halten. Außerdem gibt es auch noch den Unterstützungfonds um an Fortbildungen, wie dem Bibliothekartag teilzunehmen. Einen besseren Draht zur Branche während der Arbeitssuche, fiele mir nicht ein. Das ist vielleicht auch eine Frage der Prioriäten. Die einen geben ihr Geld für Zigaretten oder andere Genüsse aus, die anderen für eine BIB-Mitgliedschaft.
@bibliotheksratte: Hab mich erkundigt, je nach Amt bekommt man anscheinend das “Beiträge zu Berufsverbänden und Gewerkschaften” bei ALG2 zum Teil erstattet. Je nach Amt heißt wohl, dass es Auslegungssache ist. Da stimme ich zu.
Nicht zustimmen kann ich beim Punkt “Besserer Draht zur Branche”. Wo bekommt man denn in BuB was von der echten Bibliothekswelt mit? Da ist doch sehr viel Eigenlob und gegenseitiges Schultergeklopfe bei Projektberichten.
@Phu: Vielen Dank für Ihr Engagement! Gibt es ein Medium über das man Studierende und Azubis erreichen kann? Facebook oder Twitter vielleicht? Die Mitarbeit müsste doch in deren Interesse sein!
PS: “Die einen geben ihr Geld für Zigaretten oder andere Genüsse aus, die anderen für eine BIB-Mitgliedschaft.”
Das ist Polemik auf Bild- oder Stammtischniveau. Muss das sein?
Ein Aspekt, der einmal im VÖBBlog angesprochen worden war, ist in der Debatte noch gar nicht aufgetaucht: bibliojobs verzeichnete Stellen im deutschsprachigen Raum, also auch österreichische und schweizer Stellen. Da man von den Kolleginnen und Kollegen dort sicher nicht verlangen kann, in den deutschen Berufsverband einzutreten, um die Stellenanzeigen sehen zu können, sollte man beim open bibliojobs hierauf Acht geben, auch um deutschen Kolleginnen und Kollegen die Sicht auf diese Stellen zu geben.
Einzelne Stellen sogar aus Italien sind schon eingetragen. Wenn Sie sagen, “man sollte darauf achtgeben”: melden Sie einfach Stellen aus AT und CH! Das ist ernst gemeint! Vielleicht findet sich ja sogar jemand, der das regelmäßig macht.
@Anna Meier
Vielen Dank für den Hinweis, den wir sicher berücksichtigen werden. Sollten Sie Kontakt zu KollegenInnen in AT und CH haben, bitte dort gern Werbung für OpenBibliojobs machen 🙂
Lieber Phu,
herzlichen Dank für Ihre Initiative.
Ich finde die Arbeit von Berufsverbänden zwar wichtig, aber die Jobbörse sollte frei im Internet sein.
Man schaut doch immer so gerne auf die USA: Bei der ALA ist die Stellenbörse auch ganz selbstverständlich in den Leistungen für die Mitglieder enthalten:
“Access to ALA JobLIST, the most comprehensive site for library and library related employment anywhere.”
manches im USA-Bibliothekswesens wird von manchen Leuten als vorbildlich bezeichnet. Das heißt nicht, dass “man” “immer” so gerne auf die USA schaut.