Frauen in Führungspositionen bei den DBV-Mitgliedern nach Sektionen. Vollansicht nach dem Klick:
Die Grafik ist “work in progress”. Die Basis der verwendeten Zahlen wurde mir freundlicherweise vom DBV nach sehr kurzer Antwortzeit (und mit der Genehmigung, sie als Open Data zu veröffentlichen!) überlassen. Die Daten sind bei Figshare zu finden:
Members of Deutscher Bibliotheksverband e. V. (dbv).
http://dx.doi.org/10.6084/m9.figshare.647329
Retrieved 19:35, Mar 17, 2013 (GMT)
Die dort zu findenden Daten habe ich für die Darstellung noch ein wenig angereichert und um ein paar Dutzend Angaben ergänzt. Sobald ich dazu komme, werde ich die vollständigeren Daten zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlichen. An den Zahlenverhältnissen wird sich nach jetzigem Stand kaum etwas ändern.
Die schwarze Hilfslinie kennzeichnet den Gesamtanteil von Frauen im Bibliothekswesen nach “Berufe im Spiegel der Statistik” des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung im Mittel von 2007 bis 2011 (74,48%). Auch da ist keine statistisch signifikante Änderung durch aktuellere Daten zu erwarten.
Sektion 3B, in denen der Frauenanteil in Führungspositionen höher ist als im gesamten Bibliothekswesen, beinhaltet 1113 Mitglieder in Öffentlichen Bibliothekssystemen und Bibliotheken für Versorgungsbereiche bis zu 50.000 Einwohner und Landkreise mit bibliothekarischen Einrichtungen
. Am niedrigsten ist der Frauenanteil an den Spitzen von “Wissenschaftlichen Universalbibliotheken” (Sektion 4) und Öffentlichen Bibliothekssystemen und Bibliotheken für Versorgungsbereiche von über 400.000 Einwohnern
(Sektion 1).
In Danilo Vetters Film “Die geschätzte Kollegin vom festgezurrten Haupthaar : Geschlecht (k)eine Frage in Bibliotheken?” wurde das Thema Frauen in Führungspositionen übrigens auch angesprochen, ebenso das Thema Reputation und (ungleiche) Bezahlung. Ein Beispiel: Frauen waren für die Führungsaufgaben ja angeblich überhaupt nicht geeignet
(ca. 06:55).
Danke für die Abbildung. Endlich können wir einmal in nackten Zahlen sehen was eigentlich allen klar war. Den 3. Absatz finde ich aufschlussreich mit dem Reputationshinweis aus dem 4. Absatz. Groß schlägt klein und WB schlägt ÖB. Das passt in mein Weltbild. Wenn es nicht so traurig wäre müsste ich lachen!
Und was sagt uns das jetzt? Sollen jetzt alle Frauen, die nicht bei drei auf den Bäumen sind, auf die Chefsessel befördert werden? Ist ja egal, was sie kann, hauptsache sie ist eine Frau?
Die Frauenlobby will wohl auch die Bibliotheken in den Griff bekommen. Kompetenz ist wohl nur noch Nebensache. Trauriges Deutschland!
Frauenquote, so ein Quatsch. Wenn das Geschlecht darüber entscheiden soll, wer Führungskraft wird, dann vollends Gute Nacht. Einzig die Qualifikation darf entscheiden. Wer ohne befördert werden will, darf nicht auch noch belohnt werden.
Ich bin gerade über Twitter hergekommen, weil @hauschke schräge Kommentare bemerkte. Schräg? Dieses reflexhafte Angstkläffen von privilegierten Besitzstandswarern ist normal. Guck mal in feministische Blogs. Da geht es noch ganz anders zur Sache.
Danke für die Einordnung, Celine. In den einschlägigen Blogs lande ich auch ab und an und kenne die einschlägigen Kommentare. Ich finde es dennoch schräg, wie reflexhaft (danke, das Wort scheint mir zu passen) über Quoten und den Untergang des Abendlandes gejammert wird, obwohl die Quote gar nicht erwähnt wurde. Und den Tonfall à la “trauriges Deutschland” kenne ich hier auf Infobib und verwandten Blogs auch nicht. Eher aus dem Kommentarsumpf von Welt.de & Co.
Meine Interpretation: Das sind nicht mal Besitzstandswahrer. Das ist der Troll-Schweif, den einfach mal jeder Beitrag zu diesem Thema im Google-öffentlichen Netz hinter sich herzieht. Wenn ich das Muster des Kommentierens hier bei Infobib halbwegs richtig im Kopf habe sind zwei aufeinander folgende anonyme Kommentare die sich inhaltlich auf nichts beziehen (ausser auf das eigene Ressentiment) hier eine Ausnahme, sogar in bibliothekarischen Blogs generell eine Ausnahme. Was die Sache natürlich nicht besser macht.
Die Zahlen sagen es und ich kenne auch viele Betroffene: wer als Frau was kann, bekommt auch eine Führungsposition. Wer nichts kann, eben nicht.
@Lambert: Ja, genau das finde ich schräg. Wo kommen die auf einmal her? Gibt es einen Gender-Posting-Alert irgendwo, auf den dann Horden von Kommentartrollen reagieren?
Eine nette Analyse. Es wäre noch interessant, die Daten mit Informationen über den Frauenanteil in den Studiengängen zu vergleichen, aus denen das Führungspersonal rekrutiert wird.
Und: die Grafik sieht aus, als wäre sie in R erstellt worden… Welches Paket wurde denn dafür benutzt?
Ja, an diese Daten hatte ich auch schon gedacht. Allerdings müsste man vor allem die Quoten aus vergangenen Jahren zur Hand nehmen, da die wenigsten direkt von der Hochschule in Führungspositionen gelandet sein werden.
Zur Grafik: ja, zufällig mir R, genauer gesagt mit ggplot2. ;o)
Den Code werde ich, wenn ich demnächst mal dazu komme, gemeinsam mit den vollständigeren Daten veröffentlichen.