Wissenschaft absurd titelt Spiegel Online. Ein Datensatz – 29 Ergebnisse! Untersucht wurde ein Datensatz auf die Fragestellung, ob dunkelhäutige Fussballspieler häufiger rote Karten sehen als ihre Kollegen mit hellerer Hautfarbe. Dabei kam es zu einigermaßen unterschiedlichen Ergebnissen. Was auch nicht verwunderlich und aus vielen Disziplinen bekannt ist.
“Das Ergebnis jedes Teams ist stark beeinflusst von subjektiven Entscheidungen während der Datenanalyse”, konstatieren Silberzahn und Uhlmann. Wenn nur eine der Arbeiten als Studie publiziert worden wäre, hätte man durchaus ein Ergebnis lesen können, das von anderen abweicht. “Das bedeutet, dass man eine einzelne Analyse nicht zu Ernst nehmen sollte”, mahnen die Forscher.
Und darum gibt es Meta-Analysen wie z.B. vom Cochrane Institute, deren Ergebnisse dann in einem sogenannten Forest Plot visualisiert werden können. Ein sehr gut lesbares Buch, in dem unter anderem dieses Thema besprochen wird, ist übrigens “Die Wissenschaftslüge” von Ben Goldacre. Ein dämlich klingender deutscher Titel, aber das Buch ist wirklich lesenswert. Florian Freistetter hat den Inhalt in seinem Blog gut zusammengefasst.
Die komplette Studie gibt es hier.
[Besten Dank an Holger für den Hinweis!]
“You should interpret experimental data in the context of scientific theory and previous data. That’s why different people can legitimately reach different conclusions from the same data”
Motulsky, H (2014) Intuitive Biostatistics. Oxford University Press, NY. ISBN-978-0-19-994664-8. p. 157.