2. Karl-Heinz Rödiger, Universität Bremen: Über die Folgen eines durchgängigen DRM für Bildung und Wissenschaft
Rüdiger stellte das von ihm mitentworfene Positionspapier (PDF) der Gesellschaft für Informatik vor, das in Anlehnung an eine Werbeseite des Bundesministeriums für Justiz Originale brauchen Kopien betitelt ist. Er erklärte kurz die technischen Hintergründe von DRM und TC. Sein Vortrag war recht fatalistisch: DRM sei schon schlimm genug. Man könne es zwar umgehen, jedoch nicht legal. TC jedoch sei nicht einmal mehr illegal zu umgehen. Dass ein Computerbesitzer die Kontrolle über seinen Computer völlig verliert, hält er zwar dank des potentiellen Einspruchs der Verbraucherschützer für unwahrscheinlich, aber technisch ohne weiteres möglich. Den Inhalt des Papieres hat Jürgen Lübeck in seinem Blog schon vor einigen Wochen sehr kurz zusammengefasst.
Besonders hob Rüdiger noch die drohenden Konsequenzen für die Langzeitarchivierung hervor. Die Fortschritte, die in den letzten 20 jahren in punkto Interoperabilität gemacht wurden, seinen akut bedroht. Künftig sei es wieder erforderlich, zu einem digitalen Dokument die erforderliche Hardware gleich mit zu archivieren.
Immer wieder entschuldigte er sich für seine Profession, die solche Entwicklungen ermögliche. Die Technik sei in diesem Falle sehr ambivalent zu betrachten. Das veranlasste Reto Hilty zu einer Zwischenbemerkung, in dem er (nicht besonders ernsthaft?) DRM mit der Atomkraft verglich.