3. Barbara Stratton, Chartered Institute of Library and Information Professionals: Reclaiming our knowledge commons
Barbara Stratton überzeugte mit einer recht knappen Darstellung des urheberrechtlichen Harmonisierungsprozesses auf europäischer Ebene, den sie insbesondere in Hinblick auf die immer länger werdenden Schutzfristen mit folgendem Satz zusammenfasste: “Harmonisation is always upwards, never downwards.”
Würden die Bestrebungen gerade der Musikindustrie gesetzlich umgesetz werden, käme es unter anderem dazu, dass die British Library große Teile ihres Audio-Archives wegschließen müsste. Jetzt schon unter Public Domain stehende Werke würden wieder unters Copyright fallen.
Sie vertrat die Thesen der Adelphi-Charta (PDF), die sie vor dem Vortrag auch verteilen ließ.
Noch zwei schöne Zitate: “We have to demonstrate the real worth of libraries for our national economies.” Nicht nur für die Ökonomie, möchte man hinzufügen und mit ihren Worten schließen: “We should steal our knowledge back!”
4. Harald von Hielmcrone, Statsbiblioteket Denmark: Erlaubt die EU-Richtlinie von 2001 die Verwirklichung einer bildungs- und wissenschaftsfreundlichen Arbeitsumgebung oder: Wie müsste eine EU-Richtlinie aussehen?
Sein Vortrag ist schon als PDF auf der Seite des Urheberrechtsbündnisses verfügbar, daher spare ich mir hier ausführliche Erläuterungen. Grundsätzlich sah er die Entwicklung jedoch nicht so kritisch wie seine drei VorrednerInnen.
Interessant waren ein paar Zahlen, die er anbrachte. Von ca. 100.00 Artikelbestellungen, die jährlich in der dänischen Staatsbibliothek getätigt werden (eine Magazinbibliothek, die Zahl entspricht also einer Vollerhebung) sind nur 5,7% Artikel mehr als einmal bestellt worden.