Unter dem Titel “Shiny Toys or Useful Tools?” (PDF) veröffentlicht Walt Crawford (der auch das Vorwort zum LibWorld-Buch schrieb) eine detaillierte Analyse und Definition des Phänomens Biblioblogs (oder Liblogs, wie er es nennt). Er hat sich in seiner nur der englischsprachigen Blogs gewidmet. Er unterteilt in Liblogs, Academic Library Blogs und Public Library Blogs, durchaus kompatibel mit der in Libreas vorgeschlagenen Unterteilung von Blogs:
1. Individuen
1.1 Privatpersonen, die private Interessen kommunizieren, in eigener Sache und ohne institutionellen Auftrag
1.2 Personen, die in institutionellem Auftrag agieren, oft mit sehr engem thematischem Fokus oder einem speziellen Ziel (Kundenbindung, Öffentlichkeitsarbeit etc.)
2. Körperschaften
2.1 so genannte Corporate Blogs, die von Firmen betrieben werden
2.2 Blogs von nicht förmlich organisierten Personengruppen, oftmals Interessengruppen
2.3 Blogs von Verbänden, Vereinen und anderen nicht-kommerziell organisierten Körperschaften
Interessant sind seine Vermutungen über die Zukunft der bibliothekarischen Postings:
If anything, I’d expect fewer very short posts (and fewer linkblogs) and more slightly longer posts. Or, in a few cases, maybe much longer: I encountered a 7,800-word post on one highprofile liblog in January 2009, and that’s more words than a full quarter’s worth of posts for 251 of 404 currently-active blogs for which I could calculate post lengths in 2008.
Dies halte auch ich für wahrscheinlich; aus dem einfachen Grund, dass mehr und mehr Blogger auch Social-Bookmarking-Dienste wie Delicious & Co einsetzen. Seitenvorstellungen werden in Blogs in Zukunft vermutlich abnehmen und nur noch dann stattfinden, wenn es sich um besonders bemerkenswerte Seiten handelt. Ein einfaches “guckt mal, das hier gibt’s auch noch” ist in Bookmark-Feeds gut aufgehoben.