AVOS kauft Delicious

Großartige Neuigkeiten für alle Delicious-User. Nach Jahren der konsequenten Vernachlässigung durch Yahoo hat nun AVOS entschieden, den Dienst zu kaufen. Und weiter zu entwickeln! Positiv stimmt, dass AVOS von den Youtube-Gründern Chad Hurley und Steven Chen geführt wird. Die sollten wissen, wie man einen Dienst entwickelt.

Wer bei Delicious seine korrekte E-Mail angegeben hat, wird bereits über das Procedere informiert sein.

Alte Add-ons in Firefox 4

Firefox 4 ist frisch erschienen. Der erste Eindruck ist gut. Bei Mozilla hat man geschaut, was die Konkurrenz richtig macht und einiges übernommen. Zu den Features wird hier und anderswo genug geschrieben. Negativ fällt erst einmal nur auf, dass – wie bei vielen Versionssprüngen von Firefox zuvor – einige Erweiterungen nicht funktionieren. Bislang konnte man mit den Nightly Tester Tools so gut wie alle überreden, doch zu funktionieren. Dies hat bei mir im ersten Anlauf mit Firefox 4 nun nicht mehr geklappt. Der gewohnte Button “Force Install” ist nicht zu finden.

Dafür konnte mir der Add-On Compatibilty Reporter zumindest bei einigen Erweiterungen weiterhelfen. Einfach installieren und dann im Add-On-Menü die Kompatibilität testen. Das funktioniert zum Beispiel beim Delicious-Plugin. Zwar werden die Buttons nicht angezeigt, über Tastenkombinationen geht jedoch alles.

Gibt es noch andere oder bessere Wege, alte Erweiterungen in Gang zu setzen?

Wer traut der Cloud?

Gartner hat Cloud Computing zu einer der Strategic Technologies for 2011 erklärt. In Wikipedia ist Cloud Computing folgendermaßen zusammengefasst:

Ein Teil der IT-Landschaft (in diesem Zusammenhang etwa Hardware wie Rechenzentrum, Datenspeicher sowie Software wie Mail- oder Kollaborationssoftware, Entwicklungsumgebungen, aber auch Spezialsoftware wie Customer-Relationship-Management (CRM) oder Business-Intelligence (BI)) wird durch den Anwender nicht mehr selbst betrieben oder bereitgestellt, sondern von einem oder mehreren Anbietern als Dienst gemietet. Die Anwendungen und Daten befinden sich dann nicht mehr auf dem lokalen Rechner oder im Firmenrechenzentrum, sondern in der (metaphorischen) Wolke (engl. „cloud“). Das Bild der Wolke wird in Netzwerkdiagrammen häufig zur Darstellung eines nicht näher spezifizierten Teils des Internet verwendet.

Es geht als darum, Ressourcen zu sparen. Klingt attraktiv, doch kann man der Cloud wirklich trauen? Zwei Fälle in der jüngsten Vergangenheit sollten mindestens misstrauisch machen.

Yahoo vs. Delicious.com

Yahoo will Delicious verkaufen. Zumindest nicht mehr schließen, wie es kurze Zeit hieß. Auch wenn sich die erste Aufregung schon wieder ein wenig gelegt hat, steht fest, dass Delicious und ähnliche, in der Cloud gelagerten Dienste nicht Teil einer kritischen Infrastruktur sein dürfen. Wenn die Linksammlung einer Bibliothek kurze Zeit ausfällt, bis sie zu einem anderen Dienst übertragen ist, wäre das nur ärgerlich. Es sind jedoch auch Szenarien denkbar, in denen ein Dienst wie Delicious eine für den Fortgang einer Bibliothek oder eines Forschungsprojekts wesentlichere Funktion einnimmt.

Wikileaks vs. Amazon

Man mag von den Cablegate-Veröffentlichungen halten, was man will. Fakt ist, dass bislang niemand für die Veröffentlichung der Depeschen verklagt oder gar verurteilt wurde. Dennoch hat sich Amazon, wo Wikileaks bislang in der EC2-Cloud gehostet wurde, dazu entschieden, Wikileaks auszusperren. Dies ist ein Vorgehen von nicht zu unterschätzender Relevanz. Wenn zum Beispiel eine Bibliothek ein Online-Archiv in der Cloud errichten möchte, kann sie es auf keinen Fall dem Cloud-Provider überlassen, welche Inhalte sie dort publizieren darf und welche nicht.

Wichtig: Risikoabschätzung

Das Thema “Cloud Computing” ist nicht nur ein Modethema, es ist jetzt schon Alltag. Man denke nur an Google Docs oder die Dropbox. Wenn Cloud-Dienste in Anspruch genommen werden sollen, ist es unbedingt notwendig, die möglichen Risiken abzuschätzen. Hilfreich kann dabei die Broschüre zum Cloud Computing Risk Assessment der European Network and Information Security Agency sein. Dort werden verschiedene Risikofaktoren unterteilt in drei Felder (Technical risks, policy and organizational risks und legal risks) identifiziert und erörtert. Auch der NYT-Artikel “Lost in the Cloud” von Jonathan Zittrain gibt Hinweise auf weitere mögliche Risiken zum Beispiel für den Datenschutz.

PS: Wer noch keine Dropbox hat und mir einen Gefallen tun möchte, kann sich über diesen Link dort anmelden. Durch die Anmeldung bekomme ich eine Prämie in Form von mehr Speicherplatz.

Yahoo zum Delicious-Verkauf

Yahoo hat sich jetzt selbst zur drohenden Schließung von Delicious geäußert. Im Blog heißt es:

No, we are not shutting down Delicious. While we have determined that there is not a strategic fit at Yahoo!, we believe there is a ideal home for Delicious outside of the company where it can be resourced to the level where it can be competitive.

Das klingt schon wesentlich optimistischer. Kandidaten werden zur Zeit noch und nöcher diskutiert. Sogar die LoC war im Gespräch:

The Library of Congress should have bought it, similar to the way it has now archived every Tweet ever tweeted.

So much value. So unappreciated. So tragically lost. Where will we all gather next, where our bookmarks can be centralized for maximum network effect? Perhaps this story demonstrates that’s not the right question to ask.

Wobei es dann vermutlich schwierig wird, seine Wikileaks-Linksammlung über Delicious zu organisieren.

Delicious.com soll geschlossen werden

Techcrunch berichtet, dass Yahoo den beliebten Social-Bookmarking-Dienst Delicious.com schließen wird. Ein Verkauf oder die Veröffentlichung des Quelltextes scheint für Yahoo bislang keine Alternative zu sein. Wahrscheinlich wird die Delicious-Startseite daher bald ähnlich aussehen wie Geocities. Auch dies ein florierendes Projekt, dass von Yahoo gekauft, vergessen und schließlich geschlossen wurde.

Da zahlreiche Bibliotheken und Bibliothekswesen Delicious einsetzen, wird nun die Suche nach Alternativen beginnen. Einfach wird das nicht. Delicious hat verschiedene Features, die die Nutzung in verschiedenen Kontexten sehr komfortabel machen. Zum Beispiel für eine Materialsammlung zum Heidelberger Appell, die Quicklinks des FZ Jülich oder die virtuellen Bibliotheken der Bibliothek der FH Hannover.

Kurze, hoffentlich nützliche Linksammlung:

Ach ja: Es ist sicherlich empfehlenswert, die bestehende Delicious-Sammlung zu exportieren.

Welche Lektion kann man daraus ziehen? Ist die Cloud tot, bevor sie sich überhaupt richtig durchgesetzt hat? Für Bibliotheken sollte auf jeden Fall klar sein, dass man keinen Dienst einsetzen sollte, der keinen kompletten Datenexport erlaubt. Die in Delicious gespeicherten Bookmarks lassen sich sichern. Das persönliche Netzwerk ist dennoch weg, die Einbindung des Dienstes in Webseiten muss auch ersetzt werden. Idealerweise sollte daher auch stets eine Open-Source-Alternative bereit stehen, um den Dienst zur Not selbst anbieten zu können.

Eine weitere Lektion ist, dass man sich speziell auf Yahoo nicht verlassen sollte. Der Fall Geocities hätte eigentlich Warnung genug sein müssen. Nun Delicious, morgen vielleicht Yahoo Pipes oder Flickr?

Bibliothek des FZ Jülich nutzt Delicious

Die Integration von Social-Bookmarking-Diensten in Bibliothekswebseiten schreitet voran. Neuestes Beispiel ist die Zentralbibliothek des FZ Jülich. Dort werden einerseits sogenannte Quicklinks in Delicious gesammelt und auf der Homepage eingebunden. Diese Links verweisen auf FZ-eigene Webseiten. Andererseits gibt es aber auch eine Sammlung externer Links, wie man z.B. auf dieser Infoseite zu Online-Wörterbüchern sehen kann.

Walt Crawford über Biblioblogs

Unter dem Titel “Shiny Toys or Useful Tools?” (PDF) veröffentlicht Walt Crawford (der auch das Vorwort zum LibWorld-Buch schrieb) eine detaillierte Analyse und Definition des Phänomens Biblioblogs (oder Liblogs, wie er es nennt). Er hat sich in seiner nur der englischsprachigen Blogs gewidmet. Er unterteilt in Liblogs, Academic Library Blogs und Public Library Blogs, durchaus kompatibel mit der in Libreas vorgeschlagenen Unterteilung von Blogs:

1. Individuen
1.1 Privatpersonen, die private Interessen kommunizieren, in eigener Sache und ohne institutionellen Auftrag
1.2 Personen, die in institutionellem Auftrag agieren, oft mit sehr engem thematischem Fokus oder einem speziellen Ziel (Kundenbindung, Öffentlichkeitsarbeit etc.)
2. Körperschaften
2.1 so genannte Corporate Blogs, die von Firmen betrieben werden
2.2 Blogs von nicht förmlich organisierten Personengruppen, oftmals Interessengruppen
2.3 Blogs von Verbänden, Vereinen und anderen nicht-kommerziell organisierten Körperschaften

Interessant sind seine Vermutungen über die Zukunft der bibliothekarischen Postings:

If anything, I’d expect fewer very short posts (and fewer linkblogs) and more slightly longer posts. Or, in a few cases, maybe much longer: I encountered a 7,800-word post on one highprofile liblog in January 2009, and that’s more words than a full quarter’s worth of posts for 251 of 404 currently-active blogs for which I could calculate post lengths in 2008.

Dies halte auch ich für wahrscheinlich; aus dem einfachen Grund, dass mehr und mehr Blogger auch Social-Bookmarking-Dienste wie Delicious & Co einsetzen. Seitenvorstellungen werden in Blogs in Zukunft vermutlich abnehmen und nur noch dann stattfinden, wenn es sich um besonders bemerkenswerte Seiten handelt. Ein einfaches “guckt mal, das hier gibt’s auch noch” ist in Bookmark-Feeds gut aufgehoben.

Flickr und Delicious in der Bibliothek der FH Hannover

Die Bibliothek der FH Hannover nutzt jetzt Delicious und Flickr.

Delicious wird für die “Virtuelle Teilbibliothek” eingesetzt. Als Beispiel sei hier die Virtuelle Teilbibliothek Maschinenbau genannt. Siehe auch hier.

Und hier geht’s zum Delicious-Account der Bibliothek.

Flickr kommt momentan zum Einsatz für Bilder aus dem Nachlass Wilhelm Meier. Dort gibt es eine Diashow mit hübschen Bilder vom Bau des jetzigen Fachhochschulgebäudes 1958. Siehe auch hier.

Hier geht’s zum Flickr-Account der Bibliothek.

Neubau 041

Das ist übrigens mein Lieblingsbild aus der Sammlung.

Bei Interesse würde ich die einzelnen Schritte und Überlegungen beim Einsatz der Dienste genauer darlegen. Falls Interesse besteht, bitte einfach im Kommentarfeld melden.

Migration von Bibsonomy zu Delicious und umgekehrt

Wer mit seiner Linksammlung von Delicious zu Bibsonomy umziehen möchte, der bekommt in den Bibsonomy-Settings die sehr bequeme Möglichkeit dazu. Damit es auch anders herum fluffig läuft, hat Christian Schenk ein Script veröffentlicht, dass alle Bookmarks aus Bibsonomy fein säuberlich zu Delicious überträgt: den BibsonomyExporter. Das “Aufnahmedatum” geht dabei verloren, alle anderen Metadaten bleiben erhalten.