2007 war ich begeistert, 2013 misstrauisch und jetzt hat sich Yahoo Pipes erledigt.
Schlagwort: pipes
Bibliojobs: Eine Erklärung und eine Alternative
Der BIB-Vorstand äußert sich zum Entschluss, bibliojobs.de künftig nur noch für Mitglieder zugänglich zu machen. Es geht tatsächlich darum, …
die Vorteile der Mitgliedschaft deutlicher herauszustellen. Dazu gehören neben dem Stellenportal bibliojobs unter anderem der Ausbau des „internen“ Mitgliederbereichs auf der Website insgesamt, eine neue Preisstruktur für Fortbildungsangebote und Veranstaltungen (einschließlich der Bibliothekartage) sowie exklusive, also an die Mitgliedschaft gebundene Beratungsdienstleistungen (zum Beispiel in Tariffragen).
Viel Erfolg.
Unterdessen sind nicht nur in der Bibliojobsdiskussion hier im Blog ein paar Vorschläge für Alternativen genannt worden. Lambert Heller hat gleich einen Versuch gestartet. Unter der Adresse http://bibjobs.wordpress.com/ kann jedeR mit einem WordPress.com-Account Stellenangebote posten. Um passende Tags (z.B. Tarife, PLZ oder gewünschter Abschluss) wird gebeten.
Phu hat im Kommentar eine moderierte Lösung über ein Google-Doc umgesetzt. Nach der Eingabe einer Stelle in ein Formular muss die Eingabe moderiert werden (momentan durch ihn) und wird dann hier angezeigt.
Eine andere Alternative wäre das automatische Filtern der einschlägigen Mailinglisten. Ich komme gerade nicht dazu. Hat nicht mal jemand Lust, das auszuprobieren? Mögliches Vorgehen: Einschlägige Quellen wie die HDM-Mailingliste und Inetbib nach bestimmten Begriffen filtern (Tarife, Orte, …) und das ganze dann als Blog oder sonstwie zur Verfügung stellen. Ein erster Test ließe sich eventuell mit Yahoo-Pipes bauen.
Hier lesen sicherlich StudentInnen mit. In Eurem Interesse, denn Ihr werdet bald auf Jobsuche sein: Probiert eigene Ansätze, unterstützt Phu oder Lamberts Ansatz, was auch immer! Engagiert Euch! Das gilt natürlich auch für angehende FAMIs und arbeitssuchende KollegInnen.
Delicious.com soll geschlossen werden
Techcrunch berichtet, dass Yahoo den beliebten Social-Bookmarking-Dienst Delicious.com schließen wird. Ein Verkauf oder die Veröffentlichung des Quelltextes scheint für Yahoo bislang keine Alternative zu sein. Wahrscheinlich wird die Delicious-Startseite daher bald ähnlich aussehen wie Geocities. Auch dies ein florierendes Projekt, dass von Yahoo gekauft, vergessen und schließlich geschlossen wurde.
Da zahlreiche Bibliotheken und Bibliothekswesen Delicious einsetzen, wird nun die Suche nach Alternativen beginnen. Einfach wird das nicht. Delicious hat verschiedene Features, die die Nutzung in verschiedenen Kontexten sehr komfortabel machen. Zum Beispiel für eine Materialsammlung zum Heidelberger Appell, die Quicklinks des FZ Jülich oder die virtuellen Bibliotheken der Bibliothek der FH Hannover.
Kurze, hoffentlich nützliche Linksammlung:
Ach ja: Es ist sicherlich empfehlenswert, die bestehende Delicious-Sammlung zu exportieren.
Welche Lektion kann man daraus ziehen? Ist die Cloud tot, bevor sie sich überhaupt richtig durchgesetzt hat? Für Bibliotheken sollte auf jeden Fall klar sein, dass man keinen Dienst einsetzen sollte, der keinen kompletten Datenexport erlaubt. Die in Delicious gespeicherten Bookmarks lassen sich sichern. Das persönliche Netzwerk ist dennoch weg, die Einbindung des Dienstes in Webseiten muss auch ersetzt werden. Idealerweise sollte daher auch stets eine Open-Source-Alternative bereit stehen, um den Dienst zur Not selbst anbieten zu können.
Eine weitere Lektion ist, dass man sich speziell auf Yahoo nicht verlassen sollte. Der Fall Geocities hätte eigentlich Warnung genug sein müssen. Nun Delicious, morgen vielleicht Yahoo Pipes oder Flickr?
Social Media Newsrooms (oder Lounges) für Bibliotheken
Laut Eric Kubitz sind Social Media Newsroom spätestens seit August 2009 in Deutschland angekommen. Ein Social Media Newsroom (etwas charmanter: Social Media Lounge) ist eine Webseite, auf der verschiedene Social-Media-Aktivitäten einer Person oder einer Institution aggregiert sind. Also so etwas wie ein offener Presse-Bereich. Die typischen Merkmale sind nach Wikipedia:
* Es gibt keine „Anmeldung nur für Journalisten“,
* es gibt keine Sperrfristen,
* die Informationen sind allen Multiplikatoren gleichzeitig und in vollem Umfang zugänglich,
* die Ansprechpartner (PR-Verantwortliche, aber auch Unternehmensführung) sind unkompliziert erreichbar, sei es per E-Mail, Twitter, Facebook, Telefon oder Skype.Der Social Media Newsroom ist das „Zugangstor“ zur interaktiven und kollaborativen Medienwelt mit Weblogs, Twitter, Facebook, LinkedIn, XING, Audio-Podcasts, Flickr, Youtube, Slideshare, Scribd etc.
Besonders spannend an diesen Social Media Lounges finde ich die mögliche Innenwirkung. Für die Bibliothek der FH Hannover habe ich so etwas vor einiger Zeit mit Netvibes eingerichtet. Hieß zwar nicht Social Media Lounge, bot aber einige der oben erwähnten Funktionalitäten. Und ermöglicht seitdem auch Twitterverweigerern und Delicious-Abstinenzlern, über die Aktivitäten der Bibliothek in diesen Kanälen einigermaßen auf dem Laufenden zu bleiben.

Was ist drin?
Unterteilt ist die Lounge in momentan drei Abschnitte.
- “Die Bibliothek im Web”
- Kontaktinformationen der verschiedenen Bibliotheken
- einen Link zu unserer Killerapplikation Toolbar
- ein Widget mit den letzten Slideshares der Bibliothek
- unsere neuesten Tweets,
- Bookmarks bei Delicious und
- Flickr-Bilder.
- Und völlig selbstverständlich einen Suchschlitz zum Gesamtkatalog der Bibliothek.
- “Neuerwerbungen”
- “Andere über die Fachhochschule Hannover”
Hier findet man:
ist der nächste Reiter betitelt. Eben jene findet man dort auch, generiert aus den RSS-Feeds der verschiedenen Bestände und des Dokumentenservers.
Hier sind RSS-Feeds aus verschiedenen Suchanfragen bei Google News, Google Blogsearch, Flickr (recht umständlich über eine Yahoo Pipe gelöst, die man dann aber fluffig als Netvibes-Widget einbinden kann) und Twitter versammelt.
Wenn man ein Vorbild hat, geht das einigermaßen schnell. Zumindest, wenn man nach dem Prinzip “Hauptsache funktinoniert” vorgeht. Ziemlich viel Zeit kann bei der Suche nach einem Widget vergehen, dass der Idealvorstellung entspricht.
Man kann das sicherlich professioneller angehen. Netvibes ist sehr langsam im Seitenaufbau. Dazu kommt, dass sehr viele Bibliothekswesen nicht davon begeistert sind, sobald Inhalte nicht ausschließlich auf der institutseigenen Webseite zu finden sind.
Andere Beispiele für Social Media Newsrooms
- Experten meinen: DAS sind richtig gute Social-Media-Newsrooms! – hier ist auch ein Netvibes-Vorbild zu finden, nämlich das der Stadt Duisburg.
- 21 Beispiele für den Social Media Newsroom – hier findet Maiak Erwähnung, die einen SMN als eigene Seite konzipiert haben. Dies ist – soweit ich das überblicken kann – auch das übliche Vorgehen.
Für WordPress gibt es übrigens mindestens ein SMN-Theme. Vermutlich noch viele mehr, auch für andere CMS. Es gibt folglich elegantere Umsetzungen als die Netvibes-Lösung, jedoch kaum eine einfachere und in der Erstellung schnellere. Wer nicht monatelang auf ein OK der EDV-Abteilung warten möchte, kann sich seine Social-Media-Lounge in wenigen Schritten selbst zusammenklicken.
Die hübscheste Social-Media-Lounge hat übrigens der Eichborn-Verlag.
CARPET lässt mit sich reden
Das CARPET-Projekt ist vielen Infobib-Lesern vermutlich bekannt. In der Selbstdarstellung heißt es, dass die effiziente Nutzung von Werkzeugen und Dienstleistungen für das wissenschaftliche Publizieren unterstützt werden
soll. Im Einzelnen werden
- eine Erhebung zu vorhandenen Publikationsinstrumenten aufbereitet und in Katalogform dargestellt,
- ein Kompass zur Analyse für die Bestimmung einer Strukturierung und Systematik entwickelt,
- eine Kollaborationsplattform entwickelt und zur Verfügung gestellt,
- Leitlinien zu Standards und Interoperabilität erarbeitet und
- ein virtuelles Kompetenzzentrum aufgebaut.
In einer Umfrage versucht CARPET-Team gerade herauszufinden, wie CARPET verbessert werden könnte, wo potentielle Nutzungsmöglichkeiten liegen. Ich wurde befragt und habe das geschlossene Forum und die fehlende Kommentarfunktion benörgelt. Das war gestern. Nicht einmal 24 Stunden später wurden die News mit einer Kommentarfunktion (z.B. bei diesem Hinweis auf Doctor-Doc) und das Forum mit einem Gast-Account versehen. Daumen hoch! Die technische Möglichkeit zur Kommunikation bedeutet noch nicht, dass eine Community auch entsteht, sie ermöglicht dies aber immerhin.
In diesem Sinne habe ich den Carpet-RSS-Feed jetzt auch in die Quellen für die Yahoo-Pipe aufgenommen, aus der sich das Schaufenster der deutschen Open-Access-Szene gespeist wird. Ein Angebot, dass übrigens tatsächlich genutzt wird, wenn ich mir die Anzahl der Infobib-Besuche mit Pipe-Referrer ansehe. Im April waren es insgesamt 1928, im Mai bislang 1068. Da Infobib ansonsten kaum gepiped wird, interpretiere ich das einfach mal so, dass zumindest ein gewisser Teil dieser Besucher über die Yahoo-Pipe hierhin geleitet wird.
Schaufenster der deutschen Open-Access-Szene
Im Juni 2009 forderte ich die Öffnung der Open-Access-Szene und schlug die Einrichtung von Projektblogs vor. Die RSS-Feeds könnte man bündeln und in irgendeiner Form verfügbar machen.
Nun ist es soweit, eine Yahoo-Pipe sorgt nun dafür, dass man zumindest einen gewissen Teil der Open-Access-relevanten Blogs auf einen Blick beobachten kann.
Die Pipe funktioniert folgendermaßen:
- In einem Google-Doc werden die Feeds gesammelt, die für die Pipe relevant sind. Ich habe mich dafür entschieden, weil man solch ein Dokument kooperativ erstellen kann. Das heißt, die Auswahl der Feeds ist nicht abhängig von der Pflege der Pipe. Außerdem kann man Google-Spreadsheets auch als .csv anzeigen lassen. Das erleichtert die Weiterverarbeitung mit der Pipe enorm.
- Die Feeds werden, wie schon erwähnt, als .csv-Datei in die Pipe eingelesen und aggregiert.
- Der aggregierte Feed wird nach verschiedenen Begriffen durchsucht. Motto: Falls Open-Access-relevanter Begriff enthalten, dann ab ins Töpfchen; else: Kröpfchen.
Das war’s schon. Das Ergebnis findet sich nun zusammen mit einem von Lambert Heller vorgeschlagenen Twitterwidget auf der Webseite von Open-Access.net. Und hier:
Verbesserungsvorschläge werden gerne angenommen, Rumgemecker ignoriert. Das Ganze ist nicht perfekt, eben perpetual beta. Aber es ist brauchbar. Wer Blogs vermisst, möge sie hier in den Kommentaren oder per Email an info (at) openaccess-germany.de vorschlagen!
Open Access muss sich öffnen
Ein umfassender Rückblick auf die Open-Access-Vernetzungstage 2009 steht noch aus. Bevor ich mich in einem späteren Posting einzelnen Projekten widme, möchte ich auf ein Thema kommen, das zum Ende des Workshops von einem immer größeren Teil der Teilnehmer besprochen wurde: Die Kommunikation innerhalb der “Szene”.
Es gibt zahlreiche Projekte in der deutschsprachigen Open-Access-Szene. Dem interessierten Beobachter fällt es nicht immer leicht, den Überblick zu behalten. Noch schwieriger wird es, wenn man sich zum Ziel setzt, den Fortschritt einzelner Projekte im Auge behalten zu wollen. Einige Projekte und Initiativen betreiben Öffentlichkeitsarbeit nur auf Tagungen, Workshops oder aber per Journal-Veröffentlichung. Das ist weder effektiv noch dem Thema “Open Access” angemessen.
Die einfachste Lösung: Projektblogs. Jedes Projekt sollte ein Blog führen, in dem zumindest wesentliche Meilensteine dokumentiert werden. Noch schöner wäre es natürlich, wenn tatsächlich projektinterne Überlegungen offen gelegt und zur Diskussion gestellt werden. Zwei schöne Beispiele für Projektblogs sind zum Beispiel Oliver Flimms Blog zu OpenBib und der des Beluga-Projekts.
Wenn alle (oder zumindest einige) der Projekte per Blog kommunizieren, ist der nächste logische Schritt die Einrichtung eines RSS-Aggregators zum Thema Open Access. Zwei Alternativen habe ich quick’n’dirty eingerichtet. Hier eine Yahoo-Pipe, in der News-Artikel und Blogpostings aus verschiedenen Quellen aggregiert sind:
Den selben Feed habe ich auch in einen Testplaneten gepackt. Welche Quellen enthalten sind, wie ein Aggregator genau aussieht: Das ist meines Erachtens gar nicht so wichtig. Wichtig ist, dass die Projekte so schnell wie möglich anfangen, ihre Bemühungen zu dokumentieren und die Berichte irgendwie per RSS zugänglich machen. Dann findet sich schon eine Lösung, wie man einen Aggregator aufbaut, der Deutschlands Open Access in Aktion darstellt.