Wie viel für die Autoren auf dem Spiel steht, soll die Liste dokumentieren, die innerhalb eines Monats auf nun 1300 Namen gewachsen ist. Persönlichkeiten aus Kultur und Wissenschaft sind dabei, darunter Hans Magnus Enzensberger, Siegfried Lenz, Daniel Kehlmann, Sibylle Lewitscharoff und Brigitte Kronauer sowie andere, ja „nahezu alle Büchner-Preisträger der letzten Jahre“. Unterschrieben haben aber auch Übersetzer, Fotografen und Geistes- wie Naturwissenschaftler. Ein intellektuelles Pfund also. Und das trotz (oder vielleicht wegen?) des enormen Widerstandes, der sich seit der Veröffentlichung des „Heidelberger Appells“ auf den Seiten des Reußschen Instituts für Textkritik geregt hat.
Wieviel Sachkenntnis hinter solch klangvollen Namen steht, konnte man kürzlich eindrucksvoll in den Tagesthemen besichtigen. Aber wenn hier schon mit Unterschriftenzahlen angegeben wird, empfehle ich interessierten Journalisten einen Blick auf die Petition for guaranteed public access to publicly-funded research results. Dort finden sich zur Zeit 27648 Unterzeichner, die für Open Access eintreten. Ich habe keine Zeit, die ganze Liste durchzugehen, aber klangvolle Namen sind dort mit Sicherheit auch enthalten.
Immerhin sieht man auch bei der FAZ ein, dass das ungefragte Kopieren („Copy and Paste“) [sic!] von Internetinhalten und das willkürliche Einscannen ganzer Bücher, wie es Google bisher ungehindert vorantreibt
, nichts mit Open Access zu tun hat.
Eigentlich geht es im Artikel um einen Brandbrief, den Roland Reuß an Bundeskanzlerin und Bundespräsident geschrieben hat. Leider konnte ich den Brief selbst nicht ausfindig machen. Ist er irgendwo veröffentlicht und mir bislang entgangen?