Europäische Kommission diskutiert über verwaiste Werke

Bei einem öffentlichen Hearing über “Orphan Works” der Europäischen Kommission am 26. Oktober wurde über verwaiste Werke (“Orphan Works”) debattiert. Eine Zusammenfassung gibt es im Wikimedia-Blog, inklusive folgender Bibliotheksschelte:

Bibliotheken sind erstaunlich weniger bündnisfähig aus unserer Sicht, als man gemeinhin vermuten könnte. Eine gesunde Dosis Egoismus sei jedem gegönnt. Aus meiner Sicht betreiben die Bibliotheksvertreter jedoch eine problematische Strategie bei den Orphan Works, wenn sie aktiv nur auf ihre Domäne zugeschnittene Lösungen propagieren. Der Use Case der Bibliotheken ist es, im Rahmen der Massendigitalisierung die Werke des 20. Jahrhunderts online zu stellen. Um dieses Ziel zu erreichen, schlagen sie daher bewusst Ausnahmen vor, die sich nur auf Bibliotheken als Akteure und die Online-Verfügbarmachung als Nutzungsart beziehen. Print on Demand, Book Espresso Machines, E-Book-Reader und andere Anwendungsformen sind dort (bisher?) nicht auf der Agenda.

„Der Taktiker muss wissen, was er zu tun hat, wenn es etwas zu tun gibt; der Stratege muss wissen, was er zu tun hat, wenn es nichts zu tun gibt.“ (Tartakower)

Ob man beim Umgang mit verwaisten Werken wirklich von einer Strategie der Bibliotheken im Sinne von langfristig ausgelegtem geplanten Handeln ausgehen darf?