Via Twitter bin ich auf das Konzept der Hausbesuche an der UB Münster aufmerksam geworden. Dort bietet man Studierenden, Wissenschaftlern und Ärzten der Uni-Klinik Besuche durch geschultes Personal an, dass Beratung für verschiedene Themen liefert.
Mögliche Themen der Hausbesuche:
- Desktop Publishing mit Adobe InDesign
- Elektronische Zeitschriften und Bücher
- Email Alerts und Nachrichtenfeeds
- Fernleihe und Subito
- Katalog und Ausleihe
- Literaturverwaltung mit RefWorks
- Open Access
- Quellen der Evidenz-basierten Medizin (Cochrane, UpToDate)
- Personal Digital Assistants
- PubMed und andere relevante Literaturdatenbanken
- Web of Science und Impact Faktoren
- Wikis und Weblogs
- … oder ein Überblick über die Angebote der Bibliothek
Dadurch, dass man sich in Münster aus der Bibliothek herausbewegt, ist – ähnlich wie bei der Stippvisite– neben den normalen Schulungseffekten auch mit positiven Auswirkungen im Sinne der Öffentlichkeitsarbeit und der Vernetzung der Bibliothek in der Institution zu rechnen.
Gibt es Zahlen, wie oft die Hausbesuche in Anspruch genommen wurden? Wie kommt es dazu, dass InDesign geschult wird und geschult werden kann? Fragen über Fragen, auf die @obsto sicherlich antworten kann!
Ein paar Infos gibt es noch in diesem Posting hier.
Soviel Aufmerksamkeit nach so vielen Jahren 😉
Zu deinen Fragen: Als Fachreferent halte ich es für meine wichtigste Aufgabe, wie du schon sagst, der Mittler zwischen Bibliothek und Fakultät zu sein. Dazu sind wir halt von der Ausbildung her prädestiniert. Die Schulungsthemen werden nicht alle abgerufen, meist wünscht sich das Institut oder die Klinik einen Überblick über unsere Dienstleistungen. Ich habe damals einfach alles mal zusammengetragen, was ich mir zutraute 🙂 und von dem ich dachte, dass es jmd interessieren könnte.
Die Rangfolge der Inanspruchnahme ist die folgende: PubMed > Fernleihe > RefWorks > Open Access > Evidenz-basierte Medizin > iPads > Impact Faktoren. Der Rest kommt kaum vor (also auch Indesign nicht, eigentlich schade, ich mache damit immer gerne unsere Hauszeitung).
Ach so, hier noch die Zahlen: Wir haben durchschnittlich 10-20 Teilnehmer pro 30-40min Hausbesuch und 10-20 Hausbesuche pro Jahr. Es entwickelt sich immer eine sehr nette und gleichberechtigte Atmosphäre bei den Hausbesuchen. Oft bekommt man einen Kaffee angeboten. Nach dem Besuch (auf dem neben Werbematerialien mit den Adressen der Bib auch Visitenkarten verteilt werden) trauen sich die Leute viel öfter uns anzurufen oder anzusprechen. Die Hausbesuche haben in der Tat den Hauptzweck, als Eisbrecher zu wirken.
In Mannheim haben wir auch sehr positive Erfahrungen mit den Hausbesuchen á la Münster gemacht und betreiben diese seit knapp einem Jahr.
Sie eignen sich gut um die Dienstleistungen der Bibliothek kommunizieren und veranschaulichen zu können und um der Bibliothek “ein Gesicht” zu geben, gerade für die Nutzer, die uns überwiegend “online” aufsuchen (Ärzte, Wissenschaftler).
Derzeit führen wir pro Monat ein-zwei Hausbesuche durch und haben zwischen 1 – 40 Personen als Teilnehmer. Oft geht es um den Zugriff auf Online-Ressourcen, PubMed und Cochrane Library.