In einer Pressemitteilung hat die SPD-Bundestagsfraktion erklärt, dass sie Open Access als “Standard bei europäischer Forschungsförderung” sehen wolle. Zuerst geht es nur um den europäischen Forschungsrahmenprogramms “Horizont 2020”. Doch dann:
Die Pläne der EU Kommission haben eine Signalwirkung auch über die Europäische Forschungsförderung hinaus. Darum ist es an der Zeit, dass sich auch die Bundesregierung im Sinne der Wissenschaft zu Open Access bekennt. Denn wer Wissenschaftsfreiheit ernst meint, kommt an Open Access nicht vorbei.
Wer Wissenschaftsfreiheit ernst meint, kommt an Open Access auch auf Länderebene nicht vorbei. Denn auch dort wird Forschung finanziert. Zur Zeit stellt die SPD…
- sechs Landesfinanzminister
- elf Landesarbeitsminister
- 15 Landesminister für Bildung, Wissenschaft und Kultur (oder ähnliche Ressorts)
- sechs Landesbauminister
- sieben Landesgesundheitsminister
- sechs Landesinnenminister
- acht Landesjustizminister
- sechs Landesminister für Bundes- und/oder Europaangelegenheiten
- zwei Landeslandwirtschaftsminister
- acht Landessozialminister
- drei Landesumweltminister
- sieben Landesverkehrsminister
- fünf Landeswirtschaftsminister
- sieben Landesverbraucherschutzminister
Das sind insgesamt 97 Ressorts. Doppelnennungen durch unterschiedliche Ressortzuschnitte sind möglich, sogar wahrscheinlich. Dennoch haben wir hier eine beachtliche Anzahl von Ministerien, denen zahlreiche Institute, Fachbehördern oder Landesanstalten unterstehen oder zugeordnet sind. Man kann also mit Recht sagen, dass die SPD mit der oben geäußerten Position nicht nur Oppositionsansagen machen, sondern auch handeln könnte.
Vielleicht möchte ja jemand mal eine Anfrage an diese Damen und Herren stellen, ob und wann es denn soweit ist, dass Publikationen, die aus Forschungsmitteln ihrer Häuser resultieren, OA verfügbar gemacht werden?