Archiveinsturz Köln

In einer Pressemitteilung der Stadt Köln zum Stand der Bergungsarbeiten nach dem Einsturz des Stadtarchivs heißt es:

Die Bergung der Archivalien wird inzwischen auch unterhalb der Grundwassergrenze fortgesetzt. Dabei kommen immer wieder Papiere zum Vorschein, die trotz mehrmonatiger Lagerung „im Wasser” trocken geblieben sind. Gebäudeteile haben offenbar die Materialien mit hohem Druck zusammengepresst, so dass Grundwasser keine Angriffsfläche hatte. Die letzten Funde stammten überwiegend aus dem Keller und dem 1. Stock des eingestürzten Gebäudes Historisches Archiv. Für die Archivfunde wird derzeit eine Kartierung erstellt, die eventuell Rückschlüsse auf die noch im Grundwasser liegenden Archivalien zulässt. Dort werden noch rund zehn Prozent der insgesamt 30 Regalkilometer Archivmaterial vermutet.

[via archivalia]

Sisyphusarbeit im Kölner Stadtarchiv

Der Tagesspiegel berichtet von den Arbeiten der Archivmitarbeiter, die mit der Sichtung des “geretteten” Materials beschäftigt sind.

„Wir haben eine professionelle Einstellung“, sagt Plassmann. Sie konzentrieren sich nur auf die Arbeit vor ihnen, das Retten des Papiers. Was darüber hinausgeht, versuchen sie von sich fern zu halten. „Die Trauer kommt später“, sagt Plassmann. Wenn nach Wochen oder sogar Monaten der ganze Schutt durchgewühlt ist und klar wird, was verloren gegangen, was für immer zerstört ist. Dann beginnt die Zeit der Restaurierung und Konservierung. Wie lange das dauern wird, darüber will Max Plassmann nicht spekulieren. „Sehr lange“, sagt er nur. Bettina Schmidt-Czaia, die Leiterin des Historischen Stadtarchivs, das nicht mehr existiert, spricht von Jahrzehnten, die diese Arbeit in Anspruch nehmen wird.