Die umfangreichste Berichterstattung zu SOPA/PIPA hat wohl bei Netzpolitik stattgefunden. Markus Beckedahl hat die Artikel in einem Posting zusammengefasst. Eine ganz kurze Zusammenfassung gibt es im Posting “Warum SOPA auch uns angeht”:
Im Rahmen eines sogenannten “Blackout Days” haben sich heute zahlreiche Webseiten verhüllt, darunter die englischsprachige Wikipedia. Sie protestieren damit gegen zwei amerikanische Gesetzesentwürfe, den Stop Online Piracy Act (SOPA) und den Protect IP Act (PIPA). Diese sollen Wirtschaftsinteressen amerikanischer Copyright-Inhaber schützen, haben aber massive Auswirkungen auf die digitale Welt: Internetprovider sollen gezwungen werden, Inhalte proaktiv zu überwachen, Inhalte sollen gesperrt, Suchmaschinen-Treffer nicht mehr angezeigt und Verlinken strafbar werden. Dies hat in Amerika für einen Aufschrei gesorgt, wie er in Deutschland bei der “Zensursula”-Debatte um Netzsperren stattfand. “Sollten diese Gesetze auch nur zur Hälfte so kommen wie vorgeschlagen, hat dies negative Auswirkungen auf das gesamte Internet”, sagt Markus Beckedahl, Vorsitzender des Digitale Gesellschaft e.V.
Eine Galerie streikender Webseiten findet sich ebenfalls bei Netzpolitik. Weitere streikende Seiten sind auf sopastrike.com gesammelt. Zum Beispiel Librarian.net, gavialib.com, Librarian in Black…
Für mich etwas überraschend ist die Seite der ALA nicht geschwärzt.
Passend zum Thema hat Hermann Rösch auf seiner Webseite einen Entwurf für eine “internationale bibliothekarische Berufsethik” veröffentlicht: International Code of Ethics for Librarians: Draft Dec 2011 (PDF)
Obwohl dieser Code of Ethics meines Erachtens ohnehin genauso folgenlos bleiben wird wie alle früheren Bemühungen dieser Art, mache ich auf die Möglichkeit aufmerksam, Kommentare zum Code of Ethics per Mail einzureichen. Auf der oben verlinkten Webseiten ist die entsprechende Adresse genannt. Eine offene, transparente Diskussion (Wiki, Blog, sonstwas ohne Anmeldepflicht) wäre m.E. förderlicher gewesen.