Big Bang Theory in der Bibliothek

Für eine Serie, in der es hauptsächlich um Wissenschaftler und Hochschulangehörige geht, wird die Bibliothek in Big Bang Theory recht selten erwähnt. Zwei Szenen konnte ich finden:

Im nächsten Ausschnitt ist die Bibliothek eher Kulisse. In der man allerdings tatsächlich Essen darf!

Im Webshop der ALA sind Shamy & The Gang dagegen recht prominent vertreten.

ALA-Statement zum PRISM-Skandal

Aus der ALA-Pressemitteilung “ALA calls for national dialogue to reform the nation’s surveillance laws”:

The American Library Association (ALA) is, frankly, saddened that two major revelations about our country’s surveillance practices confirm our gravest worries: the government has obtained vast amounts of personal information about the activities, especially electronic communications of all kinds, of essentially everyone in the United States, including millions of innocent people.

ALA-Präsidentin Maureen Sullivan sieht in Bibliotheken einen geeigneten Ort, die Debatte um die beste Balance zwischen Freiheit und Sicherheit zu führen.

Wiley führt Urheberrechtswahnsinn vor

Ständig werden neue Untiefen im Ozean des Urheberrechtswahnsinns erkundet. Von rekordverdächtigem Irrsinn wird aktuell berichtet:

Durch den Verkauf gebrauchter und neuer Bücher wollte sich der thailändische Student Supap Kirtsaeng sein Studium in den USA finanzieren. Dazu gehörten auch acht echte und legal gekaufte Lehrbücher des Wiley Verlags, die ihm Verwandte aus Thailand geschickt hatten. Eine Jury verurteilte ihn dafür wegen willentlicher Urheberrechtsverletzung zu 600.000 Dollar Strafschadenersatz.

So berichtet der Standard unter der Überschrift “US-Gericht erwägt ewiges Urheberrecht”. Im Artikel wird erläutert, was damit genau gemeint ist. Im Kern geht es um die sogenannte “First Sale Doctrine”, nach der ein Rechteinhaber die Kontrolle über die Kope eines Werks verliert, wenn er es verkauft. Einschränkungen dieser Doktrin gibt es inzwischen anscheinend einige, zum Beispiel was den Verkauf von Gebrauchtsoftware (in der EU sieht das neuerdings anders aus) angeht. Im Standard heißt es weiter:

Dieses Recht hat der Eigentümer aber nur, wenn das Werkstück im Sinne des Copyright-Gesetzes rechtmäßig hergestellt wurde. Illegale Kopien dürfen also nicht weitergegeben werden. Hier geht es aber um ganz legale Kopien. Strittig ist, vereinfacht ausgedrückt, ob das Copyright-Gesetz auf außerhalb der USA erfolgte Produktion angewandt werden kann.

Die Konsequenzen, würde das Recht auf diese Weise ausgehebelt werden, sind leicht auszumalen. Die Produktion wird aus den USA in andere Länder verlegt und die Hersteller behalten die ewige Kontrolle über ihre Ware. Sogar Vererbungen könnten laut Standard zustimmungspflichtig werden.

Die American Library Association sieht große Gefahren für das US-amerikanische Bibliothekswesen. In einer Pressemitteilung heißt es:

More than 200 million books in U.S. libraries have foreign publishers. Additionally, many books published by U.S. publishers were actually printed in other countries, and often these books do not indicate where they were printed. If a book does not specify that it was printed in the United States, a library would not know whether it could lend it without being exposed to a copyright lawsuit.

SOPA/PIPA: Das Web wird dunkel / Code of Ethics

Die umfangreichste Berichterstattung zu SOPA/PIPA hat wohl bei Netzpolitik stattgefunden. Markus Beckedahl hat die Artikel in einem Posting zusammengefasst. Eine ganz kurze Zusammenfassung gibt es im Posting “Warum SOPA auch uns angeht”:

Im Rahmen eines sogenannten “Blackout Days” haben sich heute zahlreiche Webseiten verhüllt, darunter die englischsprachige Wikipedia. Sie protestieren damit gegen zwei amerikanische Gesetzesentwürfe, den Stop Online Piracy Act (SOPA) und den Protect IP Act (PIPA). Diese sollen Wirtschaftsinteressen amerikanischer Copyright-Inhaber schützen, haben aber massive Auswirkungen auf die digitale Welt: Internetprovider sollen gezwungen werden, Inhalte proaktiv zu überwachen, Inhalte sollen gesperrt, Suchmaschinen-Treffer nicht mehr angezeigt und Verlinken strafbar werden. Dies hat in Amerika für einen Aufschrei gesorgt, wie er in Deutschland bei der “Zensursula”-Debatte um Netzsperren stattfand. “Sollten diese Gesetze auch nur zur Hälfte so kommen wie vorgeschlagen, hat dies negative Auswirkungen auf das gesamte Internet”, sagt Markus Beckedahl, Vorsitzender des Digitale Gesellschaft e.V.

Eine Galerie streikender Webseiten findet sich ebenfalls bei Netzpolitik. Weitere streikende Seiten sind auf sopastrike.com gesammelt. Zum Beispiel Librarian.net, gavialib.com, Librarian in Black

Für mich etwas überraschend ist die Seite der ALA nicht geschwärzt.

Passend zum Thema hat Hermann Rösch auf seiner Webseite einen Entwurf für eine “internationale bibliothekarische Berufsethik” veröffentlicht: International Code of Ethics for Librarians: Draft Dec 2011 (PDF)

Obwohl dieser Code of Ethics meines Erachtens ohnehin genauso folgenlos bleiben wird wie alle früheren Bemühungen dieser Art, mache ich auf die Möglichkeit aufmerksam, Kommentare zum Code of Ethics per Mail einzureichen. Auf der oben verlinkten Webseiten ist die entsprechende Adresse genannt. Eine offene, transparente Diskussion (Wiki, Blog, sonstwas ohne Anmeldepflicht) wäre m.E. förderlicher gewesen.

Librarians's Guide to Gaming

Board games, card games, and videogames are, in essence, information, and the human act of telling stories, presented in new formats that involve the player. Games may fulfill a library’s mission to provide cultural, recreational, and entertaining materials; to provide adacemic curriculum support; or to provide resources and support their industry or profession.

Wer dem zustimmt, findet im Librarian’s Guide to Gaming Informationen über die Geschichte der “Gaming Library”, Tools and Resources, Best-Practice-Beispiele und einen Kalender mit Ereignissen aus der Welt der Spiele. Die Seite wird von der ALA angeboten.

Finanzkrise und Bibliothekwesen II

Die ALA in einer Presseerklärung:

The American Library Association (ALA) is asking Congress for $100 million in stimulus funding to aid the nation’s working families during the current economic crisis. Aid is sought to stem the bleeding of critical library services that help Americans with job searches, small business development, financial literacy and other essential assistance in hard economic times.

Es wird an dieser Stelle selbstverständlich noch einmal auf den hohen Return on Investment des Bibliothekswesens aufmerksam gemacht:

Investments in libraries often yield high dividends for communities. Studies show economic returns from salaries and wages paid to staff, construction costs, employment services and library purchases. A recent Pennsylvania study points out that for every dollar invested in the public library, the community receives a return of $5.50. A similar report from Florida shows a $6.54 return on investment.

[via Librarian in Black]

ALA 2008: Top Tech Trends

Josh Hadro fasst im Library Journal die “Top Tech Trends” des diesjährigen ALA-Konferenz zusammen.

  • Perennial favorites open source, APIs, and mobile devices given as top trends, among others
  • Technology glitches during streaming video, distracting chat room discussion during panel
  • Karen Coyle: Future may not involve libraries “if we don’t make some extreme changes.”

Äußerst empfehlenswerte Lektüre. Die meisten Erkenntnisse sind zwar weder neu, noch überraschend. So gebündelt findet man die diversen Ermahnungen (“Mehr Offenheit!”) und Visionen (“Mehr Offenheit!”) jedoch selten.

Bibliotheksbenutzung als Verdachtsmoment

Vor drei Wochen wurde der Berliner Stadtsoziologe Andrej H. unter dem Verdacht der “Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung gemäß § 129a” festgenommen. Als Grund für die Festnahme nannte die ermittelnde Generalbundesanwaltschaft in Karlsruhe die Benutzung von Vokabeln, die auch in Schriften der sogenannten “Militanten Gruppe” vorkommen. Außerdem verfügte er nach Angaben der Ermittler “über Zugang zu Bibliotheken, um dort die Recherchen durchzuführen, die notwendig sind, um Texte für eine militante Gruppe zu verfassen.”

Wenn der Zugang zu Bibliotheken ein Verdachtsmoment wird, wie es dieser Ausschnitt aus dem Heise-Artikel “Durch Google-Suche in die Einzelhaft” nahelegt, ist Protest angesagt. Dieser manifestiert sich unter anderem in diesem Offenen Brief (z.Z. geheist).

Also, DBV & Co, meldet Euch zu Wort! Interessenvertretung des Bibliothekswesens beinhaltet auf jeden Fall, dass Bibliotheksbenutzer nicht pauschal verdächtigt werden dürfen! Dies haben die Verbände in ihrem “Code of Ethics” selbst angemahnt:

Wir setzen uns für die freie Meinungsbildung und für den freien Fluss von Informationen ein sowie für die Existenz von Bibliotheken und Informationseinrichtungen als Garanten des ungehinderten Zugangs zu Informationsressourcen aller Art in unserer demokratischen Gesellschaft.

Nun sind Taten gefragt!

"Mattering in the blogosphere"

Antworten auf eine Umfrage der ALA unter US-amerikanischen Bibliobloggern von Alice in Infoland und Doug Johnson.

Die Fragen:

1. What differentiates blogging for library media specialists from writing for the generalist biblioblogs?

2. What are your professional objectives for blogging?

3. How much time do you devote to blogging?

4. How does having a professional blog impact your work with students?

5. What are the pitfalls for a school librarian to be writing a blog?

6. How does blogging affect your interaction with nonlibrarian colleagues?

7. What has been the response of your faculty and/or administration to your blog?

8. What is the greatest benefit to blogging about school libraries?

9. How do you see the evolution of blogging (i.e., the growth of online video) as intersecting with the job of school media professionals?