Verleger Christian DuMont-Schütte interessiert sich für die SZ und wirft steile Thesen über die Zukunft von gigantischen Online-Imperien in den Raum. Auf die Frage, ob der Markt in der digitalen Welt noch nicht verteilt sei, antwortet er:
Keineswegs. An meinem fünfzigsten Geburtstag im Frühjahr habe ich die These aufgestellt: In zehn Jahren ist Google tot. Ich habe in der Tat die Hoffnung, dass das, was sich jetzt im Markt befindet, übermorgen nicht mehr existiert. Die ersten Anzeichen dafür sehen Sie schon: die Ebay-Euphorie ist vorbei. Der Lebenszyklus der Internet-Ideen ist sowohl technisch wie inhaltlich ganz anders als bei herkömmlichen Unternehmen in der Old Economy. Dieser Nachteil hat den Vorteil, dass der Markt mit neuen Ideen immer wieder neu erobert werden kann.
Dass sich Google im Gegensatz zu Ebay ständig weiterentwickelt und expandiert, sollte man bei solch einer gewagten Aussage nicht außer acht lassen. Google ist zum Beispiel gerade jetzt längst nicht dasselbe Unternehmen wie vor wenigen Jahren. Zwar ist nicht alles Gold, was googled, aber es ist nicht zu leugnen, dass einige der Google-Produkte (-Maps oder -Mail) bedeutende Marktanteile erreichen konnten.
Interview bei FAZ.net: „In zehn Jahren ist Google tot“