DLF über Windows Vista

Im Deutschlandfunk wurde ein sehr kritischer Beitrag zu Windows Vista gesendet. Es wurde sinngemäß als anachronistisches Betriebssystem bezeichnet, was Einfluß auf die Monopolstellung Microsofts auf dem Betriebssystemmarkt haben wird.

Per MP3 kann man es sich hier anhöhren..

Update:
Ich habe soeben noch ein DLF-Interview mit André Spiegel zum gleichen Thema gefunden (hier als MP3-Stream), in dem in Kritik in aller Deutlichkeit nicht gespart wird. Es ist ausdrücklich von Spyware die Rede, und von Vista als “längstem Abschiedsbrief der Geschichte”. Beide Ausdrücke wurden wohlgemerkt vom DLF-Redakteur Dieter Kassel benutzt. Sehr erfrischend, wenn man die sonst überall auftauchenden Jubelarien betrachtet, liest oder hört.

Warum Vista nicht in Bibliotheken und Archiven eingesetzt werden darf

Golem.de berichtet über einen Artikel von Peter Gutmann von der Universität von Auckland (Neuseeland).

Die für Bibliotheken, Archive und auch Firmen relevante Passage aus einem Microsoft-Dokument (Zitat nach Golem.de, Microsoft scheint das Dokument aus dem Netz genommen zu haben):

Die geschützte Umgebung in Windows Vista wird, nach Verstreichen einer angemessenen Warn- und Wartefrist, jeden Treiber blockieren, der Premium-Inhalte nicht ausreichend schützt […] Wenn ein- und derselbe Treiber für alle Chips eines Herstellers eingesetzt wird, dann könnte die Blockade des Treibers dazu führen, dass alle Produkte eines Herstellers einen neuen Treiber benötigen.

Was das für Krankenhäuser, Notrufzentralen und andere sicherheitsrelevante Bereiche bedeutet, ist klar. Für Bibliotheken bedeutet es erstmal nur Mehraufwand. Wirklich kritisch ist – gerade für Digitalisierungsunternehmungen – folgende Passage:

Ein anderes, gravierendes Problem sieht Gutmann in der automatischen Verschlechterung von Bildinformationen, falls Premium-Inhalte verarbeitet werden. Die Spezifikation von Vista sieht vor, dass die Darstellungsqualität von digitalen Bildern automatisch verringert wird, sobald eine Komponente des Systems geschützte Inhalte, zum Beispiel Musik, verarbeitet.

Ein Digitalisierer hört nebenbei ein bißchen Musik aus dem Rechner, und – schwupps – sind die in den letzten Tagen digitalisierten Bilder nur noch in einer schlechteren Qualität vorhanden. Man darf gespannt sein, wie die Hersteller von Digitalisierungssoftware darauf reagieren. Folgt der große Umschwung gen Linux/Mac?