Makerspaces in der Stadtbibliothek Göttingen

“Makerspaces in der Stadtbibliothek Göttingen” von Marco Becker, Christiane Bode, Andrea Bordihn, Kathrin Ewald, Verena Feyen, Claudia Heitfeldt, Christian Kanzok, Sonja Meyer, Katja Rother, Verena Wohlleben und Brigitte Krompholz-Roehl

Abstract:

Bei dem Konzept Makerspace handelt es sich um ein niedrigschwelliges Angebot, das für alle Besucher Anreize, Ideen und Unterstützung bieten kann. Durch den Faktor des gemeinsamen Lernens werden soziale Grenzen überbrückt und neue Netzwerke gebildet, implizites Wissen wird ausgetauscht und Lernen neu erfahren. Der Makerspace bietet eine Bühne, um eigene Erfahrungen auszutauschen, Wissen an Interessierte weiterzugeben oder gemeinschaftlich an einem kreativen Projekt zu arbeiten. Als Ort des Lernens und der Information, aber auch als Treffpunkt bieten öffentliche Bibliotheken einen idealen Rahmen für ein entsprechendes Angebot. Das modulare Makerspace-Konzept ermöglicht ihnen, die Angebote ganz nach ihren Bedürfnissen und Ansprüchen auszurichten. Vorhandene Medienbestände können in die Makerspace-Aktivitäten eingebunden werden. Makerspaces sind vielversprechende Zukunftsmodelle kollektiver Erfahrungsräume und bieten Platz für eine inklusive Lernwerkstatt für die Gemeinschaft. Aufgrund der vorliegenden Analyse empfiehlt das Projektteam für die Stadtbibliothek Göttingen mit dem Koffermodul zu starten, um die Teilnehmer und Mitarbeiter nicht zu überfordern. Die räumlichen Gegebenheiten lassen aber in einem späteren Stadium auch die Module Schrank und Raum zu. Diese Erweiterungen sollten von der Nutzung und der Nachfrage abhängig gemacht werden.

Hier geht es zum Volltext.

Ulrike Beisiegel fordert Entschleunigung der Wissenschaft

Ulrike Beisiegel, Präsidentin der Universität Göttingen im Biospektrum:

Es kann nicht sein, dass die Zahl der Publikationen als Evaluationskriterium für wissenschaftliche Leistungen herangezogen wird. Vielmehr müssen die Ergebnisse in Bezug auf ihren Beitrag zum Wissensgewinn beurteilt werden.

Dies passt gut zu der schon im Februar letzten Jahres verkündeten Devise der DFG, nunmehr auf Qualität statt auf Quantität zu achten. Ob und wie gut dies von den Gutachtern der DFG umgesetzt wird?

[Besten Dank für den Hinweis an Uli!]

Exzellente Phantomaufsätze in Göttingen

Aufruhr an der Universität Göttingen:

Dort wird Forschern vorgeworfen, Aufsätze (noch) gar nicht geschrieben, sie aber gleichwohl auf ihren Publikationslisten vermerkt zu haben, um sich Drittmittel zu erschleichen.

Es sieht so aus, als wären hier nicht nur bibliometrische Methoden zur Quantifizierung wissenschaftlicher Arbeit gefragt. Offensichtlich muss in Zukunft auch geprüft werden, ob Arbeiten überhaupt existieren…

[via SZ]

SUB Göttingen als "Ort der Ideen" für 2008 ausgewählt

Die SUB gehört damit zu den Siegern eines bundesweiten Wettbewerbs für die Veranstaltungsreihe “365 Orte im Land der Ideen”. Gewürdigt werden damit die vielfältigen Aktivitäten der SUB als Kompetenzzentrum für die Digitale Bibliothek. Aus rund 1.500 Bewerbungen hat die Wettbewerbsjury für jeden Tag des kommenden Jahres – im Schaltjahr insgesamt 365 plus 1 – Institutionen, Initiativen oder Einrichtungen gekürt, die Innovationen entwickeln und zukunftsorientierte Projekte umsetzen. Die Göttinger Bibliothek wird der interessierten Öffentlichkeit am 27. Oktober 2008 ihr Forschungs- und Dienstleistungsspektrum mit dem Schwerpunkt Digitalisierung präsentieren.

Die Pressemitteilung gibt es auf den Seiten des idw.
Mehr Informationen und die anderen Preisträger gibt es auf der Homepage der Inititiative “Deutschland – Land der Ideen“.

SUB Göttingen gibt SSG "Informations-, Buch- und Bibliothekswesen" auf

Die erste fachliche Nachricht im Blog des b2i [1]nun auch Teil der Biblioblogsuche Biblioblogsuche ist recht ernüchternder Art und für das Bibliotheks- und Informationswesen weitaus bedeutender, als es b2i mutmaßlich jemals werden wird. Die SUB Göttingen gibt ihr Sondersammelgebiet 24.1 auf und verlässt das Projekt b2i (spricht sich ohne ersichtlichen Grund offiziell “bi-tuh-ei” aus. Weil Bibliotheks-, Buch- und Informationswissenschaften auch englisch ausgesprochen werden? Oder weil es einfach sagenhaft modern klingt?). Nicht viel genaueres kann man den Postings hier und hier entnehmen.

Was das für die bibliotheks- und informationswissenschaftliche Ausbildung bedeutet, die in Deutschland hauptsächlich an Fachhochschulen mit kleinen Bibliotheken stattfindet, ist kaum zu ermessen. Dazu H.C. Hobohm im b2i-Blog:

Nach dem Ende von DOBI, dem Dokumentationsdienst Bibliothekswesen, das ja die Initialzündung für das Portal bedeutete, und der drastischen Neuorientierung der Fachinformation beim BMBF im letzten Jahr könnte man darin fast einen Trend in der Reihung von Ereignissen und Entwicklungen im Zusammenhang mit der wissenschaftlichen Informationsversorgung der betroffenen Wissenschaftsdisziplinen in Deutschland sehen (der ganz im Gegensatz zur internationalen Entwicklung steht).

Das ist nicht nur fast ein Trend.

Nur seiner Anmerkung, dass eine Entscheidung wie die der SUB Göttingen in “Zeiten knapper Kassen verständlich” sei, kann ich absolut nicht zustimmen. Wenn eine solch bedeutende Entscheidung von einer einzigen Universitätsbibliothek getroffen werden kann, und dadurch höchstwahrscheinlich nie wieder reparable Bestandslücken entstehen, nur weil gerade Ebbe in der Kasse ist, dann ist das nicht verständlich, sondern extrem kurzsichtig und unverantwortlich. Das schreit geradezu nach einer gesetzlichen Neuregelung der SSG mit einer Finanzierung durch Bundesmittel, die auch langfristig angelegt ist.

References

References
1 nun auch Teil der Biblioblogsuche Biblioblogsuche