Hochschulrankings in den Informations- und Bibliothekswissenschaften

Die Hohepriester des Bildungsmarktes predigen seit eh und je das Leistungs- und Effizienzdenken, dass zur Ausbildung von Eliteuniversitäten führen soll. Um feststellen zu können, wer denn nun Elite ist, werden Rankings erdacht. Gerade wieder neu erschienen ist das hierzulande wohl beliebteste, das CHE-Ranking.

CHE hat wenig mit Revolution, dafür umso mehr mit der Bertelsmann-Stiftung [1]Zur Rolle der Bertelsmann-Stiftung in der deutschen Bildungspolitik siehe auch Jörn Hagenloch: “Die neue Weltordnung aus Gütersloh”, die Rubrik “Krake Bertelsmann” der … Continue reading zu tun.

Zum wiederholten Male fällt auf, dass die Informationswissenschaften (vom Bibliothekswesen ganz zu schweigen) es wieder nicht ins Ranking geschafft haben. Das muss die oben erwähnten Hohepriester, die sich auch in deutschen Hochschulen dieses Bereiches finden, doch gehörig ärgern. Immerhin entgeht ihnen so die tolle Chance, sich den frischen Wind des freien Marktes einmal so richtig ins Gesicht pusten zu lassen. In den USA werden die Library & Information Sciences ganz selbstverständlich gerankt, das Ranking des U.S. World and News Reports unterscheidet sogar sieben verschiedene Kategorien:

  1. Archives and Preservation
  2. Digital Librarianship
  3. Health Librarianship
  4. Information Systems
  5. Law Librarianship
  6. School Library Media
  7. Services for Children and Youth

Wenn man nach anderen Kriterien sucht, wie man als angehender information professional die richtige Hochschule findet, könnte man auch auf Meinprof.de suchen. Aber auch dort finden sich nur zu wenigen Professoren aus diesem Bereich überhaupt eine Note. Aussagekraft hat allerdings auch dies nicht.

Ist die Auswahl der richtigen Hochschule also auf sekundäre Faktoren wie Wohnortnähe oder die Studiengebührenfrage beschränkt?

References

References
1 Zur Rolle der Bertelsmann-Stiftung in der deutschen Bildungspolitik siehe auch Jörn Hagenloch: “Die neue Weltordnung aus Gütersloh”, die Rubrik “Krake Bertelsmann” der Nachdenkseiten, Harald Schumann: “Macht ohne Mandat”, Thomas Barth/Oliver Schöller: “Lockruf der Stifter”, oder das hier schon empfohlene Buch von Böckelmann und Fischer: “Bertelsmann. Hinter der Fassade des Medienimperiums” (Frankfurt, 2004)