BWLer, Historiker & Soziologen gegen Rankings

Ein paar hundert BWL-Professoren haben kürzlich bekannt gegeben, aus dem BWL-Ranking des Handelsblattes auszusteigen. Sie sind nicht die Einzigen, die den Ausstieg wagen:

Nach den deutschen Soziologen hat jetzt auch der Verband der Historiker Deutschlands seinen Mitgliedern empfohlen, sich nicht am Hochschulfächer-Ranking des CHE aus Gütersloh zu beteiligen.

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Hochschulen kritischer gegenüber Rankings

Daß eine gute Platzierung in einem Ranking in fast allen Fällen nicht mehr aussagt, als das man in eben diesem Ranking eine gute Platzierung bekommen hat, ist fast allen klar, die jemals die Datengrundlage und das Ergebnis für ein beliebiges (oder fast jedes beliebige) Ranking angesehen haben. Dies sehen nun auch verschiedene Hochschulleitungen ein:

Immer mehr Hochschulbereiche wollen sich aus dem Uni-Ranking des Bertelsmann nahen “Centrums für Hochschulentwicklung” zurückziehen. Derweil basteln Politiker und Wissenschaftsfunktionäre an einer Korrektur der Bologna-Reform

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Jörg Dräger zur Bertelsmann-Stiftung

Sie haben sich gesucht und gefunden: Der schlechteste Bildungspolitiker Deutschlands Jörg Dräger tritt von seinem Posten als Wissenschaftssenator, um in Zukunft für die Bertelsmann-Stiftung zu arbeiten. Er soll Konzepte für die Bildungspolitik entwickeln und auch geschäftsführend für das CHE-Ranking tätig sein.

Verwunderlich, dass er den Posten verlässt, bevor er die Geisteswissenschaften in Hamburg endgültig beerdigen konnte.

[via SpOn]

Universitätsbibliotheken für Geisteswissenschaften

In der Reihe “Indikator im Blickpunkt” des Centrums für Hochschulentwicklung ist ein neuer Beitrag mit dem Thema “Die Universitätsbibliotheken für Geisteswissenschaften aus Sicht der Studierenden” erschienen. Es handelt sich dabei um Auswertungen aus dem Che-Ranking.
In der Spitzengruppe in den Bereichen: Verfügbarkeit der Literatur, Bestand Bücher/Zeitschriften, Zugang elektr. Zeitschriften, Benutzerberatung, Möglichkeit der Literaturrecherche, Abwicklung von Fernleihbestellungen, Online-Benmutzerservice, Aktualität des Bestandes, Verfügbarkeit von Arbeitsplätzen, Zahl der Kopiergeräte, Öffnungszeiten und Ausleihzeiten sind die Bibliotheken der Universität Bielefeld, Kostanz, Mannheim und Tübingen.

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Hochschulrankings in den Informations- und Bibliothekswissenschaften

Die Hohepriester des Bildungsmarktes predigen seit eh und je das Leistungs- und Effizienzdenken, dass zur Ausbildung von Eliteuniversitäten führen soll. Um feststellen zu können, wer denn nun Elite ist, werden Rankings erdacht. Gerade wieder neu erschienen ist das hierzulande wohl beliebteste, das CHE-Ranking.
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"Geht es für Wissenschaftler nur noch darum, ökonomisch effizient zu sein?"

Über diese Frage wird momentan an der Universität Dortmund debbatiert. Für den Rektor der Uni ist klar: “Im Wettbewerb um studentische Köpfe brauchen wir ein klares Profil”, und so sollen in Dortmund die Natur- und Ingenieurwissenschaften in den Mittelpunkt gerückt werden. Um den Profilwechsel zu dokumentieren wird eine Umbenennung in Technische Universität angestrebt.

Doch wie reagiert die “dritte Säule” der Uni? Die Geisteswissenschaftler befürchten, das sie dann nur noch “Beiwerk” sein werden. Und das obwohl sie fast 50% der Dortmunder Studenten ausmachen und beim CHE-Ranking (Centrum für Hochschulentwicklung) mit den Erziehungswissenschaften Spitzenplätze erziehlen. Wohingegen die Natur- und Ingenieurwissenschaften nur im Mittelfeld zu suchen sind.

Aber beim Blick auf die Höhe der bewilligten Forschungsgelder sieht es anders aus. Die Ingenieurs- und Naturwissenschaften aquirieren rund 90% der Drittmittel. Für Geisteswissenschaftler dagegen ist es schwieriger große Beiträge einzuwerben. Aber “Geht es für Wissenschaftler nur noch darum, ökonomisch effizient zu sein?” Immerhin stehen bei der ersten Exzellenzinitiative bei zwei der drei deutschen Elite-Unis die Natur- und Ingenieurwissenschaften im Zentrum.

Das Leitlinien-Papier zur Umbenennung der Uni wird gerade im Senat diskutiert. Die Dortmunder Studenten scheinen mehrheitlich nicht interessiert bzw. sind unwissend, zu einer Aussprache mit dem Rektorat erschienen lediglich 50 von ihnen.

Der Rektor Eberhard Becker, hält Kritikern den Plan entgegen, der gleichzeitig zum TU Projekt umgesetzt werden soll: es soll eine stärkere Kooperation der Geisteswissenschaften mit den Hochschulen in Bochum und Duisburg-Essen geben. So soll eine Art Kompetenzzentrum eingerichtet werden.

Es bleibt abzuwarten, ob sich die Geisteswissenschaften auf diesen “Kuhhandel” einlassen werden.

[via Zeit online]