Personalstruktur in deutschen Fachhochschulbibliotheken

Auf S. 163 der Empfehlungen zur Rolle der Fachhochschulen im Hochschulsystem (PDF) des Deutschen Wissenschaftsrats findet sich eine Übersicht, wer 2008 in Deutschlands Fachochschulbibliotheken arbeitete. Im gehobenen bis einfachen Dienst waren dies 1.178 Bibliothekswesen, im höheren Dienst exakt 33. Das entspricht einem Anteil von Mitarbeitern im höheren Dienst von etwa 2,8%.

Laut der selben Tabelle liegt der Anteil der Mitarbeiter im höheren Dienst innerhalb der Bibliotheken im Vergleich mit dem anderen
Verwaltungs-, technisches und sonstiges Personal an Fachhochschulen (staatlich und nichtstaatlich)
damit deutlich am niedrigsten.

Personal in der Verwaltung: 14,3%
Personal in der Bibliothek: 2,8%
Personal in der techn. Verwaltung: 5,3%
Sonstiges Personal: 5,0%

[via Bildungsserver]

Diskriminierung in der bibliothekarischen Fortbildung

Ein lesenswertes Posting zur Diskriminierung im deutschen Schulsystem wird im FOBIKOM-Blog zum Anlaß genommen, über Diskriminierung in der bibliothekarischen Fortbildung nachzudenken.

Als erster Diskriminierungsmangel wird der einfache Mangel an Fortbildungsveranstaltungen genannt. Positivbeispiel ist hier NRW, die durch HBZ und ZBIW ein reichhaltiges Programm anbieten. Dies ist laut FOBIKOM nicht in allen Bundesländern der Fall.

Das Stichwort Mangel führt uns aber schon zum nächsten Diskriminierungsverdacht: Wenn bestimmte Fortbildungen nur für bestimmte Laufbahngruppen angeboten werden (sollen) oder wenn bei bestimmten Angeboten eine bestimmte Laufbahngruppe herausfällt. Haben in Ihrer Einrichtung die FAMIs gleiche Chancen, sie betreffende Fortbildungen zu besuchen wie die Diplomkräfte? Wenn nein, dann werden die FAMIs diskriminiert. In anderen Fällen sind es wieder die Diplomkräfte, die leer ausgehen (sollen): Ich sollte einmal eine Fortbildung in Web 2.0 nur für den höheren Dienst durchführen. Als ich darauf hinwies, dass ich diese Fortbildung für Dippel-Bibbels genauso sinnvoll hielte, wenn nicht gar mehr, habe ich nie wieder etwas von dem Veranstalter gehört.

Wahrlich kein Einzelfall. Aber exemplarisch dafür, dass die Idee der Offenheit, die der gesamten Web-2.0- und der Open-Access/Source-Bewegung zugrunde liegt, im Bibliothekswesen noch lange nicht angekommen ist. Verschiedene, sehr hierarchiebegeisterte Kommentare vom bibliothekarischen Nachwuchs lassen mich auch nur sehr verhalten an Besserung in naher Zukunft glauben.